Donnerstag, Oktober 06, 2011

chat, twitter, facebook: schiller vs. barthes via sartre

#sartre lesend: roman: langweilig. briefe: eitel. theorie: falsch. tagebuch: interessant, grund: empirismus #dem_autor_den_tod_wuenschen

- woher diese opulente ablehnungskampagne? hat nicht sartre dem 16-jährigen auch ein bisschen die welt erklärt? brennende fragen nach ihrer ungerechtigkeit und sinnlosigkeit beantwortet? und was ist mit stücken wie "geschlossene gesellsch...aft" und mit dem merkwürdig amüsanten "das spiel ist aus"? seine theorien können per se zwar abgelehnt werden - vielmehr glaube ich, dass man aus ihnen herauswächst - aber muss das gleich falsch sein?"

- opulent: das mag am stil des abgelehnten liegen: angeblich "die Fähigkeit eines eleganten Stils, die Souveränität des sprachlichen Ausdrucks" (wobei ich dieses anhand der - sicherlich überalterten - übersetzungen nicht nach...vollziehen kann). @16-jährige: nein, das war barthes (zu dessen arbeiten ich strukturell das selbe verhältnis habe wie andere zu ihrer ersten liebe) (- "barthes? na das erklärt einiges..."), auch wittgenstein. und die politische bildung mit foucault, den ich später lieber den historikern überlasse habe. mich verblüfft, dass philosophie, die so offensichtlich schlecht gemacht ist, wie sartres, so einen erfolg haben kann. selbst heidegger raunt besser. vergleiche beauvoir, dann wird es direkt rätselhaft, wie dieser typ zum intelellen-star aufsteigen konnte. @stuecke: ja, das stimmt. es mag auch etwas mit der - grundsätzlich empirischen - form des theaters zu tun haben. ich rechne sartre durchaus an, dass er interessante tagebücher UND ein paar gute stücke geschrieben hat. aber wäre das nicht, als ob man schiller vor allem als historiker lobte?Mehr anzeigen

- Nichts spricht dagegen, Schiller als Historiker zu loben - in puncto "vor allem" gebe ich dir natürlich Recht. Wobei: das kommt auf die Perspektive an. Und die leitende Fragestellung. Und die Partialität des eigenen Zugriffs. Und so weiter ...und so weiter. Danke, dass Du uns - also denen - also, du weißt schon, den Historikern eben - Foucault gelassen hast. Und Heidegger raunt besser aber weniger französisch: glatt und schnörkellos. Touché mit Beauvoir - da lässt sich aus meiner Sicht nichts entkräften. Ach, ja, und Barthes - was soll ich sagen ... mit 16 mag das ok sein :-)"

- ach --- man entdeckt bei barthes doch für jedes lebensjahr neues... einst waren es "die lust am text" und "fragmente einer sprache der liebe", dann "das semiologische abenteuer" (die alte rhetorik! aristoteles und hollywood!) u.nd "der entgegenkommende und der stumpfe sinn", jetzt "die vorbereitung des romans" und "wie zusammen leben?" - vorlesungen am collège de france --- du gibst mir eine "schiller als historiker"-vorlesung, und ich rezitiere aus barthes? deal?