Donnerstag, Juli 31, 2008

naturgeschichte

windboen, warm, staub ins gesicht, drei davon. das waere ein gewitteranfang, und auch der himmel waere danach. welche fenster sind offen.

ist man woanders, in einer anderen stadt: da erzaehlt man vom wetter (heiss, staubig; windig, regnerisch, verhangen; von wo sich eine ebene zieht bis nach mitteleuropa
- usw usw

wie die natur in die stadt spielt, in der stadt, wie man sie erlebt: davon waere zu schreiben

Dienstag, Juli 29, 2008

Körperfunktionen

ich wollte etwas ueber körperfunktionen schreiben, die einem nur
auffallen, wenn sie fehlen, als arbeit des geistes
- metaphorisch meinst?
also: einen tag schwappt mir jedes glas über
- kennen sie das
dann ist das wieder vorbei. oder die raum- und volumenvorstellungen,
zum beispiel die größe des körpers, den ich beim einschlafen umarme,
und wenn der fehlt
- oder sich ändert
. den ganzen tag war es heiß, dann fiel mir auf, ich habe fieber

das kind in meinen armen fragt: wie ist das eigentlich mit dem
träumen? wieso träumt man. und ich sage, wie wenig man weiß, und
wieviel weniger ich, und versuche etwas über den kostruktivismus zu
erklären und ob gehirne gehirne verstehen können oder dort nicht das
verstehen an ein ende
- dein kopf ist nicht die sonne
- mein kopf strahlt nicht
- manchmal schon
- und warm ist er auch

Montag, Juli 28, 2008

speichermedium

- man könnte meinen es wäre herbst, oder warum steht hier eine
reminisenz nach der anderen?
: nach jahren auf den defragmentierungbildschirm von windows98
guckend. so schön, wie die cluster/kästchen sich umspeichern,
umfärben. als wäre das so: die festplatte, eine fläche von kästchen.
c. träumte, sie könne mit ihrem computer sprechen, in nullen und
einsen. in bits.
- wie klang das?
- überhaupt?
- wie muß man sich das vorstellen?
- das muß man träumen

mein großvater, nach seinem zweiten schlaganfall, fiel ihm das lesen
schwer. er konnte teile des faust auswendig, die zitierte er
- wie klang das?
die ging er vor seinem geistigen auge
- wie muß man sich das vorstellen?
er las sie, stumm
- überhaupt?
- jedenfalls schreibt wittgenstein, man solle sich nicht vorstellen,
daß das selbstbeobachtete lesen lesen sei

welchen status hat der text jenseits des trägermediums schrift?
jenseits des buches und des bildschirms
- das muß man träumen

Sonntag, Juli 27, 2008

kleine kulturgeschichte des konfliktes

auf dem nachttisch fand sich goetz zehnjahrealtes netztagebuch
- ist viel älter seine jahre, es verdankt den grad seines vergangenseins nicht eigentlich der zeit
- danke, weiter
wemzudank gibt es txt-dateien und die suchfunktion. vor dem einschlafen hatte ich

Mittwoch, 10.6.98, Berlin.
841. Morgens fiel mir ein, warum die Streit-Szene von gestern nicht gelingt: ich kann keine Konflikte darstellen, weil ich kein soziales Leben führe. Aber das heißt ja, daß ich dann überhaupt keine Stücke schreiben kann?

gelesen, und gedacht: man müsste eine kulturgeschichte des konflikt-begriffes schreiben
- πόλεμος πάντων μὲν πατήρ ἐστι.
- es reicht
, spezifischer: eine kleine geschichte des konfliktbegriffes und der dramentheorie
- noch genauer: des konfliktbegrifes und der schauspieltheorie.
, also wie der begriff von konstantin sergeevič methodisiert und naturalisiert wurde
- du zitierst aber rum
zur grundlage wurde, um anton cechovs dramen spielbar zu machen. siehe theaterroman von bulgakov
- es reicht
sprich: wenn zwei könige aufeinander einschalgen in irgendeinem historienstueck, brauche ich keinen konflikt analysieren. aber wenn ein schriftsteller und ein hausmädchen tee trinken, dann muß ich annehmen, allem liege ein konflikt zu grunde, um der szene überhaupt einen dramatischen wert
- hier beist es sich in den schwanz
- es wäre ja auch noch zu schreiben, diese kulturgeschichte
- dein akku ist alle

Samstag, Juli 26, 2008

Heldenlieder

I
wenn man also alles dafür tun kann, ein guter schauspieler
- ein guter maler
- politiker
- ein gutes model
- ein guter lagerarbeiter
- so ein unsinn
- in hippolytos minor nutzt sokrates genau diese umschärfen, um den
sophisten in die ecke zu treiben
- genau diese?
- du wolltest etwas schreiben

II
man kann alles tun, um ein guter schauspieler, aber nichts, um ein
star zu werden. es muß ein gesellschaftliches bedürfnis hinzukommen,
das
- zufälligerweise

III
insofern stimmt es, daß jeder sein eigener star ist, und zwar nicht
nur 15 minuten. insofern man selbst sich zur gesellschaft hat.

IV
glücklich das land, das keine helden braucht (bb). man wünscht sich
mehr manager, die dementsprechend handeln. überall werden drachen
geschaffen, nur um sie besiegen zu können.

V
einem helden entspricht ein subjektverhältnis. so wie dieser die welt
rettet, also sein leben und erleben "den unterschied macht"
- die welt in einem verhältnis zu ihm steht
so erleben sich manche als helden ihrer biographie (für diese machen
sie selber tatsächlich einen, aber nicht unbedingt den unterschied aus

VI
um so kleiner die welt, um so mehr helden. deswegen finden sich die
meisten helden in der jugend (pubertät)

VII
das star-sein oder nicht
-das sd'asein
- quatsch nich

die frage, ob etwas kunst ist wird durch den star nicht berührt. das
ist durch den kunstbegriff ausgeschlossen
- wie beruhigend

Freitag, Juli 25, 2008

Valley of Darkness

www.valleyofdarkness.net ist eine allgemein zugängliche web-plattform,
in dem user all die kleinen gelogenen emails und smsen archvieren
können, die sie verschicken oder geschickt bekommen. dabei gibt es
verschiedene kategorien wie "notlüge", "höflichkeit", "faulheit".
valleyofdarkness anonymisiert automatisch die archivierten
messages. eine nähere bestimmung der umstände, in denen die nachricht
verschickt wurde, ist nicht möglich.
www.valleyofdarkness.net erfüllt so seine funktion irgendwo zwischen
(anonymen) beichtstuhl und (anonymen) schauprozess.
damit entspricht www.valleyofdarkness.net einem bedürfnis, daß aus der
diekten, schriftlichen kommunikation unter nicht-anwesenden entstehen
muß: einerseits der persönlichen verantwortung und dem persönlichen
verhältnis der kommunizierenden, andererseits der vielfältigen
möglichkeiten, die die fiktionalität dieses persönlichen verhältnisses
eröffnet. das paradox eines anonym-persönlichen verhältnisses (das die
differenz zwischen gedanken und äußerung in der kommunikation unter
anwesenden wiederholt) baut valleyofdarkness strukturell nach.
zugleich inspiriert valleyofdarkness umgekehrt auch zu kreativeren
absagenden, verschiebenden, und entschuldigenden mails.

Wenn man Unrecht haette

wenn adelsfamilien tatsaechlich das wohlergehen eines landes ueber die jahrhunderte sicherten
wenn ein striktes leben nach religioesen werten zum eigentlichen glueck fuehrte
wenn es die welt da draussen nicht gaebe
wenn die liebe nichts wirkliches vom anderen erfasste
wenn alles eine frage der interpretation waere
wenn jeder seines glueckes schmied waere
wenn es keinen freien willen gaebe
wenn die ausserirdischen unter uns waeren
wenn die vollkommene kontrolle zu realisieren waere
wenn sie schon laengst realisiert waere
wenn starbucks den besten kaffee bereitete
wenn caesar den gallischen krieg allein gewonnen haette
wenn rosamunde pilcher die eigentliche literatur schriebe
wenn die worte und die dinge das selbe waeren
wenn die gedanken und die worte nichts miteinander zu tun haetten
wenn es besser waere, auf die baeume zurueckzukehren

Mittwoch, Juli 23, 2008

May you be in heaven a full half hour

regen, im großen, leeren zimmer auf der matraze liegend, im dritten stock, über dem markt. es ist still, und ich gebe der müdigkeit nach
"before the devil knows you're dead"
irgendjemand hatte irgendjemandem erzählt, der film sei nicht so
- nicht so was
- und deswegen dauerte es also bis zum sommer
- gezittert habe ich, im kino
genre: was ist das:
- ein thriller ist spannend
nicht so sehr ein wirkungsästhetischer begriff
- in einem actionfilm wird geprügelt, witze werden gemacht, es gibt explosion
auch nicht so sehr eine summierung der verwendeten teile, als vielmehr die zugrundeliegenden verknüpfungsregeln, also
- was wie geht
- was wie auf was folgt
- die grammatik sozusagen
- deswegen wäre wilders nächtliche notiz "a man meets a woman"
- als genre-bezeichnung zu verstehen
genre: das ist das, wovor sich der film im jeweiligen absetzt
- irgendwie unklar
- müde
regen auf den fenstern, gedankentrommeln im hintergrund
- "was intelelle nicht zu sagen wagen" - gedanken vor dem einschlafen
gestern war ich so in meiner wut, so fokussiert, so verbissen, zu boden gegangen, zusammengekrümmt, starrend, daß mir nichts mehr einfiel als: einer von uns beiden wird draufgehen müssen. in genau diesem gedanklichen ton. ich bat um fünf minuten, kuschelte mich, zunächst physisch, an mich. go down, boy, go down. heads down. stand dann auf, deklarierte ein paar regeln, mehr für mich
und hielt mich mit den augen in ihren augen fest, kämpfte darum, sie anzusehen, die ich
-
-
und dann - ja was dann - dann irgendwann - war die wut vorbeigewesen.
im film wird das alles gezeigt, diese momente der enscheidung, diese kämpfe mit sich selbst. das ist quälend, peinsam, bitter, manchmal fies-komisch, windend, überraschend
- jedenfalls großartig.
und die im deutschen verleihtitel tödlichen entscheidungen werden in zeitnot, für geld und anerkennung getroffen, außerdem sind überall waffen im spiel
- aber du kennst die zahlen: die anzahl der tötungen in den usa und in europa sind gleich groß, in den usa sind es morde, in europa selbstmorde
da könnte ich mich gleich wieder hinlegen

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Dienstag, Juli 22, 2008

Notiz fuer spaeter (II)

das wochenende nichts aufgeschrieben, kaum etwas gelesen
- die zeitung jedenfalls
- nicht so uebel jedenfalls
und das notizbuch vergessen, im zug. man koennte sich daran gewoehnen,
- man kann sich an fast alles gewoehnen
die eisschicht der verhaltensweisen ist duenn,
- wann gewoehnst du dir das rauchen ab?
man wacht auf, und lebt ganz anders weiter. oder jemand wacht auf, und ist nicht mehr der selbe. auch schlafe ich nur noch selten mit geoeffnetem fenster, die muetze ueber den ohren

und dann kehrt, auf einer anderen windung der spirale, das selbe wieder. manches davon ist gut. und dann geschehen ein paar wirkliche dinge
- so wie man sagt: das ist etwas
etwas sein: zum beispiel nominalist

um die menge der zigaretten zu kontrollieren zum silbernen etui gegriffen.

Montag, Juli 21, 2008

Jedenfalls Milliarden

4,567 milliarden : als alter eines gesteines viel, als geldsumme in der zeitung eher nicht so viel
- ja und?
seltsam, daß es mehr geld gibt als die erde an jahren alt ist
- seltsam, daß wir uns auch von großen zahlen bewertungen machen können, wie: sehr alt, nicht soviel

Sonntag, Juli 20, 2008

Ein Kinowerbespot

eine gruppe von leuten am fuße eines gletschers. die kamera fährt heran.
der mann im close-up zupft sein shirt zurecht, versucht die haare im wind glattzustreichen und sich eine krawatte umzubinden.
untertitel: michael franz, analyst.
der mann sagt (zugleich pfeift der wind ins mikro): das next big-thing wird magnesium.

Samstag, Juli 19, 2008

Unvorhergedacht

daß es das also gäbe, funkloch, drei tage
- die 0,37 % der nicht-netzabdeckung um dich
ungewohnt
unvermutet
einen nachmittag verbrachten wir mit fernglas spähend, die karte durchfahrend, geschichten argumentierend, zettelbotschaften an wegweisern befestigend
- zum bloggen warst du eh zu müde gewesen

Donnerstag, Juli 17, 2008

nouvelle vague

im frühjahr saßen wir im kino, und sahen godard, nouvelle vague
- den film gleichen titels meinst du
bis dahin hatte ich nur den soundtrack gekannt. ich wollte gehen, du wolltest auch gehen, du wolltest dann nicht gehen, weil du dachtest, daß es mein lieblingsfilm wäre, der da vorne liefe, und ich, ich wollte nicht gehen, weil ich dir wie jedem
- ihr aber noch mehr
das recht einräumte, einen film bis zum ende zu sehen
- ein hoher moralischer wert
- das recht einzuräumen?
- zurückhaltung, höflichkeit
seltsamer moralischer wert: einen film bis zum ende anschauen
- sonst darfst du nicht mitreden
- kannst du nicht mitreden
etc. etc.

nouvelle vague oder warum ein guter regisseur auch aus den falschen gründen geliebt werden kann.

traumkinesisch

m. erzählt: immer wenn etwas glückliches geschieht träume ich den selben traum. ich bin in einer art schwimmbad, und dort sind alle meine freundinnen, aber keine anderen kinder. es gibt da einen kleinen, blau-weissen drachen. der ist wie aus plastik, aber er bewegt sich selbst. feuerspucken kann er nicht. ich bin die allerbeste taucherin, meine freundinnen können zwar auch tauchen, aber nicht so gut wie ich. aus einer lade rollen bunte eier ins wasser, nach denen tauchen wir, wir müssen sie schneller bekommen, als der kleine drache. die eier schmecken wunderbar, wie überraschungseier.
- ein chinesischer glücksdrache?
- überhaupt drachen: was sind das, symbolisch meine ich?
- ein jump'n'run-traum, oder umgekehrt: bilden jump'n'run spiele träume nach?
- wie verhalten sich die träume nicht zum mythischen, sondern zum historisch-sozialen?

Dienstag, Juli 15, 2008

So oder so oder so

zittrige kniee I: nach vielen metern abstieg vom berg. begeisterte erschöpfung.

zittrige knie II: nach dem kistengeschleppe treppe hoch treppe runter (und schon vorher weiß man: das die möbelschlepper langsam machen, ermöglicht ihnen, auch nach stunden noch zu wuchten): verzweifelte erschöpfung

zittrige knie III nach
- du-weißt-schon
- so verschämt?
: aufgelöste erschöpfung

binnendifferenzen, diesmal somatisch: unendlich
- was für eine zeit zur zeit
- so oder so oder so

Montag, Juli 14, 2008

Schlussverkaufsattacke



(gerätehaus avantgarde)

Nach Datum wirbeln

verliebtsein wäre also wie depression, nur umgekehrt. statt des strudels der gedanken in sich, der wirbel der gedanken aus sich heraus, nach draußen, zu dir hin
- form des weltverhältnisses. art der erkenntnis
- angerufen hast du heute dennoch nicht
- jetzt noch
- ich lasse mich nicht nach datum und ab- und anwesenheit herumwirbeln
- was also

Samstag, Juli 12, 2008

technical problems

senden fehlgeschlagen.

Donnerstag, Juli 10, 2008

stellvertretend

der bettler vor dem billa ist nicht da. ihn vertritt ein kollege. auch dieser hat eine krücke, allerdings steht er nicht den ganzen tag vor der eingangstür mit einem plastikbecher in der hand. und er hat einen weissen bart.
- warum hast du ihm nichts gegeben? dem, der sonst dort steht gibt's du doch sonst fast immer etwas.
- ich weiß es nicht.
die gabe ist etwas nicht zu rationalisierendes. irgendetwas zwischen magie (ich gebe ihm geld, vielleicht bringt es glück), ritual , sozialem gewissen (ja, es gibt menschen, die auf keine art und weise geld verdienen können), schlechtem gewissen (meine einkäufe), liberalismus (warum sollte betteln etwas verwerfliches sein?), und persönlichem verhältnis.

der, der sonst dort steht, sieht krank und gezeichnet aus, nicht unglücklich.
einmal traf ich ihn im billa, wie er zutaten für einen geburtstagskuchen einkaufte (puderzucker, mini-kerzen). vielleicht hat er kinder? oder enkelkinder?
ob ihn die verkäuferinnen morgens grüßen? wer wohl den besseren stundenlohn hat? ob er abgelaufene waren bekommt? ob sie seinen namen kennen, im gegegnsatz zu mir? ich begrüße ihn jedesmal, wenn ich in den laden gehe. gebe ich ihm etwas sage ich dabei etwas wie: hallo, alles gute, viel glück (wenn ich ihm geld gebe), oder hallo, guten tag (wenn ich ihm keins gebe). er bedant sich, oder grüßt zurück. er freut sich meist, wenn er mich sieht. vielleicht ist er in den urlaub gefahren?

ein anderer bettler, den ich jeden morgen in der s-bahn unterführung traf; dem ich seltener geld gab, dafür in größeren mengen auf einmal; der aufdringlich werden konnte, wenn er mich nicht erkannte (warum manchmal?): er war plötzlich verschwunden.

dort klaubt jetzt manchmal eine alte frau die pfandflaschen aus dem müll.

Mittwoch, Juli 09, 2008

send me a text

- "unter realismus könne man jene beobachtungen eines kunstwerkes verstehen, die auf die welt angewandt werden können"(http://beiseite.blogspot.com/2008/03/its-world-1.html)
die komödie macht in "happy-go-lucky" die kamera. wie schaffe ich aus einem fluß, einer s-bahn, und einem flohmarkt einen rummelplatz? eine frage der einstellungen. siehe autofahrten, tanzklasse, cafe. was sich im rahmen der leinwand abspielt ist "dokumentarisch" : southampton. die handlung
- episodisch, kaum ereignisse, einzelne stränge
ist keine komödienhandlung
- obwohl zoe mit ihrer trockenheit sehr lustig
- und poppy?
- das jemand humor und schnell und viel reden kann
- und dann schweigend in einer bauruine herumläuft
das ist ja der witz
- haha
das polly eben genau keine komödienfigur ist,
- die könnte auf die nerven gehen, wäre die handlung nicht so klug aufgebaut
- eine komödienfigur könnte das nicht?
- die vergnügt
wie auch keine der anderen figuren: poppy, eine möglichkeit von verhalten der menschen untereinander, und zwar genau da : in southampton
- mike leigh würde sie jedenfalls gerne treffen
- wer nicht?
- i did it
spiel zwischen sprache der kamera und diegese: und wie sich poppy zur welt verhält, so verhält sich auch die kamera zur selben.

was dem einen ghostbusters ist, ist dem anderem nummer fuenf lebt

ein film ueber filme machen,
- ohohoh
science of sleep fand ich arty arty und zielgruppig,
- aber eternal sunshine
- und warum das nur ein slapstick-koenig spielen kann
ein feel good movie: alles argumente, um "be kind rewind" nicht anzusehen.
es regnete, "lucky-go-happy" ausverkauft, taxi genommen, gondry geschaut. wunderbar.

das steht quer zu vielem: nicht so called klassiker, auch keine martial-arts-b-movies werden zitiert, sondern MIB, ghostbusters, herr der ringe. die gesichter leuchten im widerschein eines videobeamers, nicht eines projektors. und die filme werden nicht geschaut und nicht interpretiert, sondern nachgespielt, nachvollzogen. infantil? vielleicht.
- ich stelle mir ja schon das erfinden als lustvoll vor: warum drehen die die filme? weil sie eine videothek haben, wo alle kassetten kaputt sind. warum sind die kaputt? weil der eine magnetisch ist. warum ist der magnetisch? weil er ein kraftwerk sabotiert usw.

gedankenflug: um sich 'be kind rewind' in seiner radikalitaet zu vergegegenwaertigen, muss man sich das prinzip auf die literatur umgeschlagen vorstellen. da hiessen die autoren dann nicht eta hoffmann, goethe, thomas mann, maigret, sondern die buecher der medicus, zwei von zwei, oder teleny.

plaedoyer fuer die nicht begruendete lust, die illegitime lust, fuer das weder meisterhafte noch abwegige - sondern fuer das rummachen, das lesen in der nacht, und den weg zum kuehlschrank und bier und popcorn

Dienstag, Juli 08, 2008

t-shirt sequenz

rueckdatierer

(c) sweded

Sonntag, Juli 06, 2008

ken park

vielleicht hab ich, im nachdenken, über beziehungen, subjekte, körper auf die sinnlichkeit der lust vergessen, die kein bild ist.

damals lagen wir den nachmittag lang im park, als zum ersten mal meine hand unter ein t-shirt wanderte. die sensation
- dein lieblingswort heute
werd ich nicht vergessen

bis hierher ein guter sommer

in der verletzten szene von ken park (larry clark) überwältigt die leinwand durch ihre textur, durch die weitgeöffneten poren, durch haut. schon dadurch nichts pornographisches: der porno kennt keine haut (und nur bilder der lust, nicht das taktile)

dagegen ist 'paranoid park' hollywood für twenty-something-bohemians. lauter meinungen, die man über seine eigene jugend haben kann (einsamkeit unausgesprochenes tragisches) in visuelle fiktionswahrheiten übersetzt: geistige malerei der JUGENDLICHKEIT

Samstag, Juli 05, 2008

sommer: schwierige jahreszeit

neben ihr hergehend zog ich meine jacke ueber, und in direkter folge merkte ich, wie
wie die haltung wiederkehrte,
- die form der sensibilität
- das gewohnte körperliche
- welche flächen bedeckt sind, abgewandt, zugewandt
wie der körper zurückkehrte,
- i'm a cyborg but that's ok
und das gespräch lief besser

in der küche meiner eltern hängt ein bild, mit meiner ersten jacke, die nicht meine allererste jacke war, aber eben die erste, die ich, normalerweise, nicht ausziehe
und es hat nichts mit immer im aufbruch sein und nicht ankommen zu tun, kein großstadtnomadentum, und sie ist auch keine lederjacke und auch kein jacket
- sondern?
der körper, den wir haben

DeParting

warum ist es so schwierig mir
- wenn du damit unzufrieden bist, ändere es. hör auf mit diesem
mir ist schwierig

wir stehen im buchladen, und kaufen bücher
- ein buch
die autorennamen flirren vorbei, und die verlage, letztere als umschlag größe einband

erinnerung und vorstellen: es gab doch ach ja und gibt es nicht

was will ich weiß ich, wenn ich es in der hand halte

beim essen bin ich wenig heikel. sucht kenne ich, das ist es nicht

ich saß mit w., einem musiker, im café, daß wir nach wenigen minuten verließen, weil ihn der raumklang störte. es war ihm peinlich.

so ein gefühl. die meisten bücher, die mir geschenkt werden und die ich nicht ablehnen kann, lese ich nicht.

als wäre der kauf der erste moment der aneignung.

feinstofflich. vorsichtig.
immerhin geht es direkt in die nervenbahnen.

Freitag, Juli 04, 2008

Drei Bücher

drei bücher unter anderem gelesen. beziehe zwei der bücher auf einen gedanken aus dem dritten.


dath ("maschinenwinter") analysiert die behauptung, "eigentlich sei es in den künsten schon immer nur ums explizitmachen der interferenzmittel gegangen - "die sprache spricht" ... im dichter et cetera gegangen ...
das schien mir stets in tollpatschiger weise den unterschied zwischen büchern, die tatsächlich von sprache handeln, und solchen, in denen es um quasare, walfische, allegorien der kapitalistischen gesellschaft oder die wetterhexe rumpumpel geht, zu vernachlässigen."

"alles was wir geben mussten" von kazuo ishiguro gelesen vor einigen wochen; lese gerade "bro" von sorrokin.
die beiden bücher haben ähnlichkeiten: sie nehmen den ton realistischer romane auf (wie broch im ersten teil der schlafwandler), um von irrealen dystopischen zukünftigen dingen ("alles was wir geben mussten") oder historisch phantastisch albernen dingen ("bro") zu erzählen; beide bücher nehmen einen ton auf,
- call it ironisch
- schwarzer humor
um zwischen autor (den es auf der ebene der fiktion nicht gibt) und ich-erzähler zu differerieren, und aus dieser differenz mich als lesenden zu einer haltung
- jaja
im prinzip klar.
- durchschaubar
"alles was wir geben mussten" langweilt zwischendurch, durch die vorhersehbarkeit des verfahrens vielleicht, vielleicht auch einfach nur, weil ishiguro nicht schreiben kann wie austen
- aber broch wie fontane
- und sorrokin
- wie cechov und dostojewski und puschkin
- und wie sorrokin

stimmen


man könnte daths gegenargumentation so weiterführen (seine argumentation ist sehr klar und sehr fein und verweist auf das unanschauliche zum beispiel der zeitgenössischen physik) :

bücher unterscheiden sich auch in dem, um was es geht (oder auch: welche geschichte erzählt wird). aber gerade, weil alles, was nicht sprache ist, in büchern durch sprache hergestellt wird
- die sprache spricht, was soll denn sonst bitteschön sprechen?
ist die sprache das material, und
- so, und jetzt kommt die sache mit den goldenen plugs
- steckern
- die goldenen stecker der stereoanlage und der goldene ring am finger: beide sind aus dem selben material, aber verarbeitet sollten beide gut sein
- gute bücher sind gut

wetterhexe rumpumpel: angefangen cornelia funke zu lesen. ich meine es ernst.

Donnerstag, Juli 03, 2008

Tagesrest (II)

nervenrunderschöpft

der graphit ließ sich nicht stift spitzen

sprachsinn: nahsinn oder fernsinn

vorstellungen von dingen, die es nicht gibt

Dienstag, Juli 01, 2008

Tidal

der gebrauch der worte und welche worte zur verfuegung stehen

der pulverstand in der kafeetuete
die zigarettenleichen im aschenbecher
der haufen auf meiner tasche im flur

die hitze der koerper im bett
das auf und abdecken der laken

die aufmerksamkeit die empfindung die wahrnehmung meines koerpers und die deines koerpers (in auf und durch meinen

das licht und die dunkelheit im zimmer
schlafen und wachen

die fuelle des tages

der dunst in der dusche

die zeit die ich hier verbringe

der stapel der buecher die gelesen werden und der stapel der zeitungen die noch gelesen werden

in deiner physischen anwesenheit und deine anwesenheit in meinem geiste

themen topoi und tropen des gespraechs


darin liegt eine bewegung, die ich erkenne, wie ich die farbe eines dinges erkenne; eine bewegung die nicht in den dingen taetigkeiten fakten liegt; eine bewegung die durch diese hindurch geht. das meer bewegt der wind und der mond. der mond kreist um die erde und erde und mond halten einander. das wasser haelt die erde, und der mond zieht es zu sich. alle haelt die sonne.