Freitag, Oktober 31, 2008

Rueckdatierer stand auf seinem T-Shirt

ich werde auch diesen post rueckdatieren.

ich hatte die betreffende nacht nicht geschlafen, dafuer gab es keinen grund. es gab allerdings auch keinen grund, schlafen zu gehen.

Von Bildschirm zu Bildschirm

vor jahren sagte jemand, dass sich das sehen veraendert habe, man sehe
nicht mehr auf den schirm, nicht mehr auf die leinwand, das gerahmte
bild, sondern sehe durch den schirm, den rahmen, das bild hindurch auf
andere schirme, in andere rahmen

den tag das haus nicht verlassen, erst gegen abend. du fuehrst mich aus
ich sehe dich an, und sehe dein gesicht in pixeln

der schirm auf den ich sehe ist die innenseite meiner wahrnehmung. so
ist das heute.

Donnerstag, Oktober 30, 2008

Neorealismus II

zwei filme gesehen. "crime wave" im filmmuseum, und "gomorrha" ; letzte moeglichkeit fuer omu in tout vienna.

gomorrha funktionalisiert den personalen erzaehlstil der kamera
- quasidokumentarischer naturalismus
- wichtiges anliegen
- versuchte provokation des genres mafiafilm
zur entschuldigung fuer einen schlechten film. realismus als ausrede, der realitaetseffekt als universal-begruendung
- und brecht: die realistischen autoren mussten dann immernoch ne figur auftreten lassen, die ihre meineung in ihrer realitaet vertritt
- wo steht das?

in gomorrha uebernehmen klischees den realismus: der dicke und der duenne, der kuenstler in der brutalen welt etc. pp. usf.
- interessant waere ja: wie loesen mafiosi mit 5 000 000 $ tagesumsatz arbeitskonflikte. dafuer nimmt sich der film keine zeit
keine zeit, irgendetwas zu zeigen ausser "so ist das", reines "so ist das", ohne "wie? : so" und ohne "das - was?".

crime wave von andré de toth verbluefft durch sein hohes tempo, den raschen wechsel von konstellationen - physischen konstellationen
- und szenischen aufzaehlungen
"paare beim officer im polizeibuero"
"insassen von automobilen, die am strassenrand durchsucht werden"

rhythmus

wahr ist wahrscheinlich, dass es der form bedarf, damit sich irgendetwas zeigt.

Mittwoch, Oktober 29, 2008

Neorealismus

stellen sie sich kurz einmal vor: sie sind ein couple, ein team, zwei
jungs, so was halt. sie kundschaften aus, wo die anderen
- d.h. die "andere gruppe"
etwas verstecken, was sie selber gerne haben wollen. das ist
schwierig: sie muessen die anderen beobachten, verfolgen, das alles
geschieht heimlich. sie entdecken das versteckte, bringen es an sich.
und anschliessend fahren sie an den see, um dort
- zu feiern
- sich zu freuen
- das versteckte auszupacken

wer so etwas tut, tut es laut "gomorrha" auf peinliche weise, in
schlecht sitzenden badehosen, ist homophob, haesslich, abartig.

"gomorrha" diffamiert das glueck seiner figuren.

"Ach, zürne nicht, Herr, dass ich nur noch einmal rede. Man könnte
vielleicht zehn (Gerechte) darinn (in Sodom) finden. Der HERR aber
sprach: Ich will sie nicht verderben um der zehn willen."

Montag, Oktober 27, 2008

Schicksel

die liebe macht gluecklich, die liebe macht ungluecklich;
wahrscheinlich machen das eher die menschen, die liebe kann da nichts
fuer

Sonntag, Oktober 26, 2008

Fehlerkunde

ich tue etwas, und während ich es tue, es fühlt sich bekannt an und falsch
- weil es bekannt ist?
- nein: weil es falsch ist

denkfehler : ich kann
- jeder und jede kann es
etwas tun in dem gefühl, sogar in dem wissen, daß es falsch ist
- ethisch, praktisch, pragmatisch, physisch
doppelbewußtsein? eher: seine denke kennen aber nicht den denkfehler. sie wissen, daß etwas nicht stimmen kann, aber sie wissen nicht, was.
___

kein magisches bewußtsein: dem zauberer zuschauend will man den trick durchschauen. der zauberer nutzt dieses durchschauen wollen, um einen auszutricksen
- das bewußtsein ist ein kartentrick?

Identifikationsfigur

gestern, im zug, telefonierte eine frau lautstark mit ihrem geschiedenen mann
- über geld
- über vorwürfe
- woher sie käme und wohin sie fahre: daß ihn das nichts angehe

erster impuls: sie bitten, leiser zu telefonieren. zweiter impuls: warum sollte sie nicht diesen (auditiven) raum bekommen, von mir, von uns, in ihrer situation.
- ihre situation, nicht bar, nicht zug
dritter impuls: ihr wünschen, sie möge auflegen, nach dem funkloch nicht wieder abnehmen.

sie vergaß ihren schal im zug. ich habe hin mir behalten.
___

und wir queren die erde wie figuren einer pulp fiction. identifikation als narzistische kränkung. fortsetzung folgt.

Samstag, Oktober 25, 2008

Suboptimal

nahrungsmittel heute: zeitung, gespräche über kunst und gesellschaft, die bekannten hiphopsongs, das unwohlsein.

da muß ich schlucken.
___

sich auskennen: was beruhigend sein könnte: sich kennen, die situation kennen: beunruhigend beides.
- sicher ist nur die abneigung gegen tagebuchsätze

Freitag, Oktober 24, 2008

Was geht

leerer tag. ich hatte in wolljacken geschlafen, heiß und liquide beim aufwachen. aus dieser versunkenheit kam der körper, ich, sag was du willst
- nicht raus
- so und so

traurigkeit der selbstbeobachtung

Mittwoch, Oktober 22, 2008

Verhältnisse

verhältnisse zwischen menschen:

menschen, die von einander träumen

menschen, bei denen der eine vo anderen träumt, nicht umgekehrt, es der andere aber weiß

menschen, bei denen der eine vom anderen träumt, aber nicht umgekehrt

Auf dem Fahrrad

seltsam ist doch, daß man so einfach ich sagt
- und du erzähltest von der großmutter; aussicht: 80 weitere tage
kommt die umgebung hinzu (herkunftsort
- heimatstadt
- oje
und die entsprechende, zeiten und persönliches umgreifende praktik
- hoho!

auf dem fahrrad fahren, musik auf den ohren, an meiner ehemaligen schule vorbei
im körper, auf höhe der brust, das gefühl des unzeitlichen
- oh
wie soll ich denn sagen? als wäre ich IRGENDWANN

Dienstag, Oktober 21, 2008

im müll einen walkman wiedergesehen heut

zwei arten von vergangenheit: die, die fortwirkt, bis jetzt. und die, die gefunden werden kann, angeschaut, aufgenommen.
- im leben beide
- und in armenien.
woran ich dachte.

Sonntag, Oktober 19, 2008

Vorrausblickend

es wird einige zeit dauern, bis diese unordnung beseitigt sein wird
- bis aufgeräumt ist
- bis du eines tages aufwachst, und dich umschaust und plötzlich siehst: die unordnung ist noch da, du hast die möbel bloß umgestellt
- bis du verstehst: das ganze hat nie den eindruck eines ordentlichen lebens gemacht, manchmal sogar gar keinen lebens, aber auch das hat seinen platz

ich blickte auf die wasserfläche, aussenalster, windgekräusel, und hätte widersprochen, wenn wer gesagt hätte, die fläche, auf die du blickst, ist nur die OBERfläche

Wegen Krankheit ist geschlossen

Freitag, Oktober 17, 2008

Kultur-Natur (II)

digitaltalent

Kultur - Natur (I)

kulturtalent

Donnerstag, Oktober 16, 2008

Mittwoch, Oktober 15, 2008

Erinnerung an Korea (Süd)

sie küssen sich nicht nur nicht auf den strassen, sie küssen sich noch nicht einmal im fernsehen

Montag, Oktober 13, 2008

Mach dich frei

ich werde mich nie wieder auf krankenschein ausziehen

Sonntag, Oktober 12, 2008

Armenische Folge VII: Fremd hier

man erkennt uns an unseren m�den, eindrucksges�ttigten gesichtern, der verlangsamten reaktion auf was von au�en kommt
keine kraft mehr, wahrnehmungen in eindr�cke umzuwandeln
- das man etwas bereitstellen mu�, um etwas zu erleben, das wei�t du doch

Armenische Folge VIII: Kulturimperialism

vielleicht kann er nicht lesen, der taxifahrer, sagt die kollegin, ich finde das �berheblich, wir zeigen ihm erst die adresse auf der karte - er kann die karte nicht lesen -, dann die auf armenisch geschriebene adresse - er deutet mit zwei fingern auf seine augen, dann auf die adresse, sch�ttelt den kopf

Freitag, Oktober 10, 2008

Armenische Folge VI: Zurück

in der kargen landschaft. nach einer stunde fahrt erscheinen die
laubbäume wunder
- land der steine hatte AG geschrieben
- steine hab ich auch gesammelt

nach einer stunde in der kargen landschaft
was man nicht wahrgenommen hat
- nicht mehr
den lärm, die abgase, das gehetze, diese dinge

Donnerstag, Oktober 09, 2008

Armenische Folge IV : Warum eigentlich

auf dem heimweg gehen die strassenlampen aus. vielleicht ist das hier
so, zu einer bestimmten zeit? aber auch das hotel ist dunkel. in der
lobby und am groundfloor des treppenhauses sind windlichter
angezündet, zum 13. stock reichts. irgendwann ist der strom wieder da.

zwei tage später höre ich: fliessendes wasser gibt es nur im zentrum
yerevans den ganzen tag, sonst überall nur morgens und abends. ein
seltsames gefühl
- warum

Mittwoch, Oktober 08, 2008

Armenische Folge III - drinnen und draußen

ich laufe in der stadt herum. im hotel zurück, lese ich bitow
'armenische lektionen'. dann gehe ich wieder hinaus, und entdecke in
der stadt etwas, was an bitow anknüpft.
- >dem lektürestand entsprechend<
in dem buch lese ich die stadt, ich erlaufe mir ein buch

vorschlag an einen verleger: eine edition mit reiseberichten über das
land, aus dem ich hergekommen bin

Dienstag, Oktober 07, 2008

armenische folge (II)

der berg steht am himmel. auf den photos ist er nicht zu sehen: zuviel
dunst. gestern abend war es der mond, der so stand, lag.

Montag, Oktober 06, 2008

Armenische Folge (I)

zeit- und ortsverschoben: sofort loslegen will man, in die stadt, srassen, den markt finden, und die moschee, und den kaffee trinken und
es ist fruehmorgens, ich liege wach, und lese den neuen kracht. einiges mitgeschleppt.

Sonntag, Oktober 05, 2008

fluchtschlaf gemeinsam

der koffer gepackt. ich bin froh hier raus zu kommen; ueberhaupt fahre
ich gerne wohin
- wohin
reiselektuere, zur vorbereitung gekauft, bis jetzt nicht aufgeschlagen:
bitow: armenische lektionen
mandelstamm: armenische reise

und zugleich bin ich traurig zu fahren
- wir haetten zusammen fahren koennen
> werther macht lotte vorwuerfe, sie sei fern, als er als gesandter nach russland geht<

wir verschlafen den nachmittag, das macht es einfacher
die gefuehle, sie sind gemischt
der koffer, ich werde ihn am riemen ueber der schulter tragen, als sei
er leicht, so geht er als bordgepaeck durch

Personalia

kann man zugleich seriös und bescheiden sein?

Freitag, Oktober 03, 2008

dekompensationserfahrung

ich kenne das
von angesicht zu angesicht
- von sprechmuschel zu hörmuschel
dieses
auseinanderfallen der person, unter tränen, diese satzfolgen
kindergefühle, einfache sätze, widersprüchliche meldungen, jämmerliche erklärungsversuche, spitze formulierungen, billige witze, sogar grinsender zynismus

dem gegenüber
hilflos. man beruhigt. hält aus, den anderen, der es nicht aushält. es und sich. sich zerlegt sich. die großmutter fehlt, fehlt dir jetzt auch noch die großmutter, die zu sagen pflegt: iss erstmal suppe.

n.vor jahren
: das einzige, was du da tun kannst, dem anderen gegenüber, ist die möglichkeit einer anderen welt verkörpern.

innenperspektive
: ausgeliefert, überlassen, sich und es. man kennt sich nicht.

das
hat rationalität, logik, aber keine vernunft, kein stammeln, sondern stoßweise, katalyse des gefühls, hört das denn gar nicht auf, sich ausbreitende spiegelglatte flächen der gefühle

pädagogik
die suppe hilft nicht. der schnaps ebensowenig, wie die schololade, die kekse, das glas wasser. aber es hilft, es auszuhalten. möglichkeit einer welt.

hört das denn nie auf
ich muß grinsen, während ich weine, weil meine zigarette zu drehen zum slapstick wird, am offenen fenster sitzend, hoch über dem platz

Donnerstag, Oktober 02, 2008

klasse politicke

- das ist nicht der ort einer politschen diskussion
- ich wollte hier nur rasch die weisheit der bayrischen wähler loben, die eine mehrheit jenseits der csu verunmöglicht haben; das land wäre unregierbar
- und mich beschäftigt, daß, ganz gleich was drumherum geschieht, in österreich bei einem achtel der wähler schluß ist für die grünen oder das LIF
- sind die grünen in östereich eine liberale partei?
- was weiß ich
- ein achtel, das ist die gesellschaftliche verfasstheit
- und spö/övp verlieren an die nicht-wähler, und nach rechts. hilflos. jetzt werden noch ein paar rechte ideen und klauseln einzug halten in die programme der ehemals so genannten volksparteien
- was notwendig scheint, aber nicht denkbar: eine volle breitseite kampagne untergriffig rechtsstaatlich multi-ethnisch welt-offen böse aufgeklärte spritzige republik
- häupl: ich habe verstanden. ich verliere sonst die mehrheit im stadtrat
- siehe bayern, csu

Wie ist die Stimmung?

fragt der radio-moderator die berichterstatter auf den wahlpartys
"wie ist die stimmung?" - und zieht das ung nach oben, schwungvoll
- gestus: anmoderation bundesliga-konferenz 12ter spieltag

in der zeitung fällt die formulierung
- classe politique aus dem französischen direktübersetzt
"die politische klasse"
- du bist aber sprachempfindsam
- ich tue ja auch nicht viel anderes als lesen im moment
da klingt etwas von putsch, erziehungslager, volksaufstand wieder

wer will das land diesmal verlassen?