Mittwoch, November 25, 2009

[PROLOG ende der zwanziger jahre des vergangenen jahrhunderts]

PROLOG

-     ende der zwanziger jahre des vergangenen jahrhunderts, ein halbes jahr vor dem sogenannten schwarzen freitag, wurde der deutsche automobilhersteller opel an den amerikanischen automobilhersteller general motors verkauft

-     daran anknuepfend schrieb ein dramatiker im selben jahr eine komoedie, in der ein bankier und automobilfabrikant seine automobilfabrikation an einen amerikanischen trust verkauft

-     verkaufen will

NORRISSON:     seit einem halben jahr verhandle ich schon
ohne einschaltung des grossen amerikanischen kapitals sehe ich die zukunft sehr duester
ich muss
und zwar rasch
hier sind unsere fuenf autofabriken
es ist für uns eine lebensfrage
anschluss an diesen trust zu finden

- der dramatiker war ungar, er war durch seine stuecke zum millionaer geworden, sein stück wurde am volkstheater in wien in deutscher sprache uraufgefuehrt, im roten wien,  der stueckeschreiber hiess molnar, manchmal wird noch sein wurschtl-prater-spiel liliom gegeben, das stueck kam gut an, bis zur weltwirtschaftskrise, spaeter fluechtete molnar vor den nationalsozialisten in die USA, ungarischer jude, verheiratet mit einer schauspielerin aus max-reinhardts truppe



[DREI, ZWEI, EINS. komoedie dritte fassung]

Freitag, April 17, 2009

mein vater fragt: ...

mein vater fragt: erinnerst du dich an F.?
ich erinnere mich an F. : sie war mit uns im urlaub, eine freundin meiner schwester. woran ich mich erinnere sage ich nicht. ich erinnere mich an ihre sehr grossen schamlippen, die ich beim nacktbaden sah. ich war 8 oder 9. das blieb mir als eindruck.
seltsam, das so eine erinnerte episode sich wie aus einem philipp-roth-roman liest
- soll das eine legitimation sein?

man schreibt einen eintrag ...

man schreibt einen eintrag in einen blog. dieser eintrag bezieht sich auf das, was im blog schon steht.
- er bezieht sich auch auf etwas anderes: etwas, was man sagen will
nun schreib einen neuen eintrag. dieser bezieht sich auf das, was im blog schon steht, inklusive des vorherigen eintrages.
jeder neue eintrag bezieht sich sowohl auf das, was dort steht, als auch auf das, was dort noch stehen wird
- auch wenn es dort noch nicht steht?
- auch wenn es dort noch nicht steht.
- was dort noch nicht steht: als ganzes: was man sagen will
(deswegen diese technische änderung: im blog ist alles, was man geschrieben hat, als archiv verfügbar. das archiv verweist aber jeden eintrag nur auf die vergangenheit
- verweist den eintrag in die vergangenheit
- wie verweise ich den eintrag auf die zukunft?
- du brauchst dringend den programmierer, den du nicht bezahlen willst

eins nach dem anderen. schritt für schritt ...

eins nach dem anderen. schritt für schritt. jetzt stelle ich mir aber vor, daß ich dieses schneefeld hinaufwill. da oben hin. das ich also hier den hang im zick-zack ansteige. dort ist aber der schnee zu weich. also quere ich nach links. von dort nach oben. dort oben ist jetzt aber, wie ich nun sehen kann, ein senkung, deswegen quere ich weiter nach links. deswegen quere ich nun noch ein wenig mehr, steige hier gerade hinauf ein paar schritte.
- zwischendurch hast du dein ziel geändert?
- dein zwischenziel?
- ich habe mein ziel in abhängigkeit von den gegebenheiten neu bestimmt
- und die gegebenheiten in abhängigkeit des zieles
- gegebenheiten ausgewählt und geschaffen in anbetracht des zieles
- das sich ständig ändert
- das ziel ist also nicht fix?
- das ziel bewegt sich, verändert sich, und mit ihm verändern sich die schritte
- sogar die, die du schon gemacht hast?
- sogar die, die ich gemacht habe. das sich ändernde ziel verändert die gemachten schritte
- die schritte bleiben in wirklichkeit aber doch die selben
- in wirklichkeit ja. das erfasst der wirklichkeitssinn
- und welcher sinn erfasst das ziel?
- und welcher sinn erfasst das zukünftige ziel und die zukünftign schritte, die ich eben jetzt mache?

ERKLÄRUNG: UNZUFRIEDEN. ich bin...

ERLÄRUNG: UNZUFRIEDEN


ich bin unzufrieden. ich kann meine unzufriedenheit sogar erklären
- erklär sie dir selbst
irgendwo hatte ich mal versucht auszuführen, wie das ist, mit dem bloggen, der musikalischen improvisation, dem suchfeld
- handlungen in situationen mit unvollkommenen information über

die einträge im BLOG ...

(1)
die einträge im BLOG sind chronologisch (ruecklaufend).

die einträge im BLOG sind LINKS zu den entsprechenden stellen im TEXT (manchmal in überarbeiteter form).

der TEXT stellt die einträge des blogs in einen sich entwickelnden zusammenhang.


(2)
um von einem BLOG-eintrag zur entsprechenden TEXT-stelle zu gelangen, einfach auf den BLOG-eintrag klicken (nicht den titel).


(3)
zur text-suche entweder im BLOG das entsprechende feld gebrauchen, oder in der TEXT-version strg+F tippen.


(5)
BLOG-einträge vor dem 25.02.09 sind davon nicht erfasst (aber manches kehrt wieder).

Mittwoch, Februar 25, 2009

Der grosse TV-Roman

was die ganze diskussion um fernsehserien betrifft, ist es Em., die es auf den punkt bringt: diedrichsen und wer noch immer
- auch du
- auch ich
reden von amerikanischen fernsehserien als dem roman des 21ten jahrhunderts, und in der diskussion heisst es dann immer: nein, die fernsehserie ist schlecht, aber meine lieblingsfernsehserie, die ist wirklich so

was ich aber meinte, was, dass - vom erzaehltheoretischen her, von der handlungsanalyse - im fernsehen etwas passiert ist: das fernsehen kommt jetzt der gestauchten und gezogenen zeit nahe, die zum beispiel ein DeLillo-roman

und mad men waere dann thomas mann auf fernsehen, oder eher noch: martin walser, oder auch kehlmann: gehobene angestelltenliteratur

und der roma, jedenfalls im sinne der kunst, der wird immer noch ganz woanders geschrieben
- allerdings auch nicht hier

prolltum als ethisches kalkuel (1)

I was asked about why hiphop has not engaged the current situation more (meaning 911), my response was ‘because it does not affect us, or at least we don’t perceive that it affects us, 911 happened to them’. I went on to say that ‘I am speaking for the culture now; I am not
speaking my personal opinion.’ I continued to say; ‘911 affected them
down the block; the rich, the powerful those that are oppressing us as
a culture. Sony, RCA or BMG, Universal, the radio stations, Clear
Channel, Viacom with BET and MTV, those are our oppressors those are the people that we’re trying to overcome in hiphop everyday, this is a daily thing. We cheered when 911 happened in New York and say that proudly here. Because when we were down at the trade center we were getting hit over the head by cops, told that we can’t come in this
building, hustled down to the train station because of the way we
dressed and talked, and so on, we were racially profiled. So, when the
planes hit the building we were like, ‘mmmm, justice’. And just as I
began to say ‘now of course a lot of our friends and family were lost
there as well’ but I was interrupted… (KRS-One)



Donnerstag, Februar 19, 2009

T-Shirt-Sentenz

Come and Touch my Coffee Cup

Samstag, Februar 14, 2009

bullshit auf der buehne

dern begriff des bullshittings aufs theater, aufs kino anzuwenden ist nicht so ganz einfach, denn es ist ja mit begriff der luege und der wahrheit der kunst auch nicht so einfach. es geht ja nicht um die korrekte, zutreffende beschreibung der realität in der kunst, nicht zwangsläufig, und die verwendung von etwas zur eigenen absicht

"double-take" von johan grimonprez bescheibend, und nancys hölderlin lektuere im ohr
- niedriger lässt es sich wohl nicht haengen

bullshit auf theater, das kino oder die literatur angewendet heisst : der kuenstler gebraucht das (vorgebliche, misslungene) kunstwerk nur zu seinen eigenen zwecken (um zu gefallen). RB, lust am text: alle diese advantgardistischen texte, die glauben, sie wuessten, wer ich, der leser bin. er gebraucht die kunst, um etwas ausserhalb des kunstwerk liegendes zu erreichen (zu gefallen). es behauptet seinen status als kunstwerk nur aus dem (subkulturellen) code.
das kunstwerk hat weder eine rezeptive, noch eine materielle seite mehr.




Freitag, Februar 13, 2009

von - nach

zuletzt doch noch auf der bruecke gewesen, bevor die sonne unterging

zuletzt doch noch das cafe gefunden, in dem ich gewesen war vor zwei jahren, weil ich die geldwechselstuben wiederzuerkennen glaubte

zuletzt den buchbinder gefunden. die strasse schien diesmal sehr voll, damals erschien sie leer, weil der rest des basars so voll war

nun also wieder los, um ueber die anderen dinge zu sprechen

nun also den tag ueber zeitung lesen. man faehrt ja nur zug

nun einige filme am nachmittag sehen

nun cafe cortado trinken

Donnerstag, Februar 12, 2009

Zeitschriften: RePrint

ich stelle mir vor, dass die macher von reprint (www.reprint-magazin.de) sich bei dem vorgeblichen tucholsky-gedicht, dass als kommentar zur bankenkrise im internet kursierte, dachten: schaun wir doch mal, was noch an HISTORISCHEN kommentaren zur AKTUELLEN diskussion zu finden ist. und das die idee zu reprint so entstanden ist.

reprint ist aufgebaut wie die meisten politischen wochenzeitungen: politik. wirtschaft. wissenschaft. feulliton. mit artikeln, reportagen, interviews, kommentaren, karikaturen usw. die redaktion besteht allerdings nur aus drei journalisten, und dafür um so mehr  historikern, kulturwissenschaftlern, literaturwissenschaftlern, archivaren - mit einem heer von spezialisten fuer diese oder jene epoche als freien mitarbeitern (und wahrscheinlich jeder menge studenten). und die autoren: sind zum groessten teil schon lange tot, und die, die noch nicht tot sind, haben die artikel vor 5- 50 jahren geschrieben.

reprint stellt also also texte aus den letzten zwei jahrtausenden (ueberwiegend allerdings aus dem letzten ajhrhundert) aus aktuellem anlass zusammen und druck sie wieder ab. benjamins passagenwerk als zeitungsprojekt? da liesse sich bestimmt ein brief von adorno zu abdrucken.

Mittwoch, Februar 11, 2009

supersuesse bio-maus

auf einer webseite findet sich "das projekt bio-maus" mit sitz in berlin: futtermäuse aus artgerechter haltung für schlangen und ähnliches getier
die diskussion wird mit verve geführt

und ich denke: tier/mensch. philosophie. ethik
und ich denke: erschreckend, dass bestimmte wissenschaftliche allgemeinplätze nicht in den diskurs eingang halten
nicht in die foren
nicht uin die zeitschrift: der terrarienfreund

wie, dass diese dinge an eine fundamental-opposition des denkens rühren: tier/mensch

wir wollen glückliche tiere
wir wollen zum beispiel nicht, dass tiere hungern
aber welchen begriff vom hunger hat ein hund, der kein sättigungsgefuehl hat

Dienstag, Februar 10, 2009

der konsulin zuhörend beim cafe unter dem four seasons

FK schreibt über ökonomische probleme
- so ein unsinn. it's the culture, stupid
, und mit etwas verspätung erreicht die nachricht ueber die verschleppung eines deutsch-ägypters durch die polizei auch die deutsche presse. die honorarkonsulin und grossindustrielle beschwert sich darueber, dass das österreichische kulturforum slam-poetry im cafe statt haydn im konzerthaus bringt

was also genau ist der wert eines seriellen pianostueckes
und bei allem was kunst schlägt mir mein herz schnell: konvertierung von wert in theorie
und in der faz wird foucaults eintreten fuer khomeini angemerkt

Montag, Februar 09, 2009

zehn jahre habe sie in new york gelebt, erzaehlt die journalistin aus cairo

zehn jahre habe sie in new york gelebt, erzaehlt die journalistin aus cairo. es sei vieles grotesk, doch man brauche distanz, um darueber lachen zu koennen; nach dem gemeinsamen cafe mit uns lachte sie, mit grossen mund.

Sonntag, Februar 08, 2009

Nachtwanderung

Vier Stunden am Abend bin ich von der Bibiothek zum Hotel zurückgelaufen, eine Cafe-Pause eingelegt und als ich nicht mehr wußte, wie weiter, habe ich mir dann doch ein Taxi genommen. Auf der Fahrt wurde mir klar, dass ich an irgendeinem Punkt in die genau entgegengesetzte Richtung gegangen war; erst vermutete ich, das wäre in der Sackgasse hinter dem kleinen Basar gewesen, was heißt Basar, Markt heißt Basar; wo die zwei kleinen Jungen mich nachmachten; als ich umdrehte, aber mich noch dorthin hielt, wo ich das Mittelmeer vermutete; die Querstrassen endeten alle vor einer Mauer, schliesslich fand ich eine Unterquerung unter den Bahngleisen zurück. Jetzt vermute ich, dass ich den falschen Strassenbahnschienen folgte, vielleicht am Platz des 15. Mai, weshalb ich vielleicht auch den Bahnhof nicht fand, den ich mir zur Zwischenstation erkoren hatte. Die Behauptung, ich könne mich nicht verlaufen, da ich mich nur an das Strassenbahngeleis und den Luftzug halten müsse - ersteres gehe von West nach Ost, zweiterer blase stetig vom Meer herauf - habe ich mir selber widerlegt. Ich habe viel gesehen,  jedenfalls nichts bestimmtes, nur die Stadt, also viel.

Samstag, Februar 07, 2009

Denkmalschutz

lieber eine moschee bauen, als eine alte in stand setzen. in cairo gibt es
- wenn du dich richtig erinnerst
25 000 moscheen.


ob die stadtplaner von alexandria von autofreien boulevards träumen?
- träumen sie europäisch?
- "alexandria- capital of islamic culture". soviel zu den alten griechen und

dann werden sie wach, und stellen sich die schiere menge von meschen und ihre verkehrsformen
- hoffentlich tuen sie das, und denken nicht an die schiere MENGE MENSCH


historische orte sind zunächst einmal touristische. das ist der unterschied zwischen einem park einerseits, und dem schlosspark, dem fort, dem naturschutzgebiet andererseits. und das erzählt mir etwas über mich
- über uns
: freizeittouristen in den eigenen städten

später wird Ruri erzaehlen, dass in ägypten keine steuern auf gebaeude verölangt werden, die noch im bau sind.

Freitag, Februar 06, 2009

bibliotheka alexandria

als erholsam empfindet J. es, sich in einem gebaeudekomplex zu bewegen, der zur gaenze fertigggebaut ist.

bauruinen; baustellen, die bewacht, aber nicht bebaut werden; kraene, die stillstehen

mitten in der nacht wurde ich wach, und rauchte am fenster. die zehnspurige strasse war leer
- im verhaeltnis zu dem, was sich tagsueber dort abspielt
auf der baustelle am strand wurde gearbeitet
zwei stunden spaeter stand alles wieder still

am hintereingang der bibliothek wird die zufahrt gemacht, d.h. nicht gemacht, kieshuegel, schutt, latten saeumen den weg.

Donnerstag, Februar 05, 2009

Festung

luftig, hell, leicht. das kriegerische liegt in der funktionalität (schiessscharten, der spalt, von dem man das tor verteidigen kann, an der treppe die waende rechts). durchblicke ueberall.
welches verhaeltnis zum krieg?
und was hat das historische weggeschaffen (schreie der verwundeten, wandschmuck, vollgeraeumte lager)?

Mittwoch, Februar 04, 2009

Der Mond steht im Zenit

vergessen hatte ich:
die angenehm-mehlige konsistenz des kaffees
der geruch von shishas unter freiem himmel
die palmen, das urwuechsige dieser pflanzen, die palmenwälder vor allem

durrell: alexandria quartett: "you would never mistake it for a happy place."

am morgen erschlägt mich der anblick des mittelmeeres über die zehnspurige autostrasse hinweg. blau - sand - blau geht der blick.

Dienstag, Februar 03, 2009

Die letzte deutschsprachige Zeitung dieser Woche (2)

> necla kalek, 1957 in istanbul geboren, ist deutsche sozialwissenschaftlerin < : inwiefern ist eine deutsche sozialwissenschaftlerin etwas anderes als eine sozialwissenschaftlerin? mehr oder weniger? - was hat das eine mit dem anderen zu tun? - ist es wirklich so schwer, zu schreiben: 1957 in istanbul geboren, in deutschland aufgewachsen, deutsche staatsbürgerin, ist sozialwissenschaftlerin - ?

Die letzte deutschsprachige Zeitung dieser Woche (1)

zu irgendeinem zeitpunkt muss doch blutrache eine gesellschaftsstabilierende struktur gebildet haben

Beim Schnüren der Schuhe

deklariere ich die schuhe zu reiseschuhen
mit dem koffer an der strasse, wartend, vor dem cafe um die ecke, kein coffee-to-go heute
wo geht es denn hin? der blick stellt nicht scharf, ich schaue durch die gebäude am strassenrand hindurch

Montag, Februar 02, 2009

about a boy

a. ist kein boy mehr, jedenfalls sagt das sein koerper. die schultern sind breit, der kopf ist gewachsen. nun muesste man sich ein neues role-model suchen, aber welches?

nicht-patriachal -> meist jungenhaft. wenn die weltwoche sich ueber die jungenhaftigkeit amuesiert, tut sie das aus einer konservativen ecke: maennlichkeit= verantwortung= eine familie versorgen.

nocheinmal die schlussszene von pulp-fiction gesehen: to be the sheperd. werden wir pilger. sagt uebrigens auch zygmunt bauman.

take a break till 11th of feb



->

nur das beste

m. sagt: du hast aber einen grossen anspruch an filme
wir wollen doch alle nur das beste
vor allem in der kunst
oder?

Samstag, Januar 31, 2009

projector performances

in der kurzfilmnacht sitzend
und filme sehend, einige so called advantgarde-filme beigemischt
b/w grobkoernig
auf rhythmus und cadrierung geschnitten
erinnerte ich mich nocheinmal an die projector performances

dass das ja auch geht: nur rhythmus und cadrierung. und dass diese projector performances insofern treffender sind, als sie nicht noch ein film-setting zum anlass nehmen, dass austauschbar ist.

das war naehmlich bei etlichen der praesentierten experimentalfilme der fall.

Freitag, Januar 30, 2009

half done

half nelson gesehen. was ist der sinn einer subjektiven kamera in einem film ueber einen junkie als lehrer (und einer seiner schuelerinnen)? anders gesagt: was interessiert mich der blick aus einem junkie heraus? in einem film, der etwas soziales in den blick nimmt: schule, erziehungssystem, underground economy?

dondave sagte: ich weiss nicht, warum das aus der mode ist, filme, die eine figur ersteinmal einfuehren, ihre geschichte, ihren kontext, wieso so vieles als selbstverstaendlich genommen wird - ich nenne das scheintiefe

zwei betrachtungsweisen: ich haette gerne einen distanzierteren blick, let's say brueder dardenne, zu verstehen etwas ueber die zusammenhaenge. und d. haette gerne das soziale in einer figur.

unheimlich erscheint mir, dass der film ansonsten sehr sehr gut ist: kamera, musik, schauspieler. es stimmt nur nicht - die regie.

Donnerstag, Januar 29, 2009

Es tut mir leid und freut mich

die so called emotionale sphaere soll ja eigentlich ein grosser vereinheitlicher sein. man koenne nur eine sache zur zeit fuehlen. was ich aber fuehlte war: es tut mir leid und freut mich. nicht gemischt, sondern gleichzeitig. selbstverstaendlich ist das nur eine schwierigkeit des verwortens.

Mittwoch, Januar 28, 2009

flaeche, tiefe

ausserhalb der stadt liegt schnee

der nachtbus faehrt schon vor mitternacht

alle zu allen treffen spaet

ich ziehe keinen mantel an, es ist sowieso ungemuetlich kalt

gefuehltes mikroklima: existentialistisch

wenn der neue clint eastwood in schwarz weiss ist, gehe ich jetzt noch ins kino

computer and blues

Ueber die Arbeit

der redet nur noch ueber die arbeit, sagt man, ueber jemanden, oder: nun haben wir nur ueber die arbeit geredet. meist redet man dabei garnicht ueber die arbeit, sondern ueber den arbeitskontext (kollegen, chefs).

Dienstag, Januar 27, 2009

revolutionary road

der roman behind muss grossartig sein. lesenswert. und ueberhaupt. sehr treffend. unzeitgemaess aktuell.

aber winnslett und dicaprio - die koennen das nich. der film mutet an wie ein lehrbuch ueber schauspiel im hollywood film. liga: brad pitt als billy the kid. betteln nach dem oscar. wie kippe ich vom lachen ins weinen, und wie spiele ich subtext und so. der nachbar im film dagegen. ich muss mein dicaprioposter austauschen.

gestern in der strassenbahn nachgedacht ueber erzaehltheoretische analyse-modelle, und wie einfach der geist geschichten konstruiert
- wessen geist statt wessen geschichten

Montag, Januar 26, 2009

ich mag, ich mag nicht

ich stehe an der kasse, und sage zu der frau hinter der glasscheibe: ihr habt ja das layout eurer programmzeitschriften geaendert. und sie sagt: das stimmt. und ich sage: das ist ja schade. und ich mag das nicht
- das layout?
- ich mag meinen ton nicht, dieses distanzlose ihr, dieses professionistische: ich bin oft hier, als waere das meine programmzeitschrift

tagsdarauf bringe ich em ihr exemplar mit, sie sagt: das ist ja alles nur ueber den einen film, den du nicht gemocht hast

und dabei ging es nicht um moegen

Sonntag, Januar 25, 2009

Abends ein Bier zur Entspannung

das maedchen, dass eine frau ist, redete gestern von der japanischen tehaterform des NABUKKO
- meinte sie kabuki?
und dann waren da noch CLEAST INTWOOD, WOOD EASTCLINT, und die anderen

traurigkeit des koerpers. warm und TRAUT aufgewacht, und jetzt scrabbelt der koerper
TRAUT - TRAUR - TRAURIG
- wie von bulgakow zu nabokov
- so ungefaehr

kindliche wut: ich will nicht aufstehen es ist sonntag ich will nicht arbeiten. aber ihr wollt es doch auch nicht. brilliantes fruehlingswetter.

Samstag, Januar 24, 2009

Notiert

gestern hatte MG so einen MG abend mit einem feuerwerk von MG saetzen
- zu kriegerisch
- treffend treffer getroffen volltreffer
so saetze bei denen man sich ein notizbuch wuenscht und nich so einen oeden blog

sie sagte also ueber die theaterproduktion, die sie gerade mit-macht: DAS KANN DIESES HAUS NICHT DENKEN

(probenanekdote:
schauspielerin: ich habe kein bild von den goettern... ich kann sie mir nicht vorstellen ... ich sehe sie nicht vor mir
regisseur: das haben goetter so an sich)

denn es gibt dinge von einiger komplexitaet, die der einzelne nicht denken kann, sondern nur ein haus von leuten denken, so wie es dinge von einiger komplexitaet gibt, die nicht spontan entstehen koennen
- und umgekehrt, und im gegenteil

Freitag, Januar 23, 2009

Stimmen und Buchstaben

ich betrat einen buchladen. ich wollte mir ein buch kaufen, um zu lesen. nicht, dass ich nicht ungelesene buecher zu hause gehabt haette. aber die ungelesenen buecher wollte ich nicht lesen
- auch buecher sind teil des konsums. andere gehen zum friseur oder leisten sich neue schuhe
- beim frisuer war ich schon und neue schuhe habe ich auch. sie sind grossartig

tintenherz im kino gesehen. hochachtung fuer das drehbuch. dort fluestern die buecherregale

im buchladen stand ich, und dachte wie laeuft dieser entscheidungsprozess jetzt eigentlich statt. fluestern tut mir hier nichts

zusammenspiel von corporate-design der verlage
- ah, da sind die diogenes-taschenbuecher. was hat denn insel?
autorennamen
- bulgakow haben sie nicht da, aber da ist nabokov. lolita ist so toll, und es gab ein amderes buch, dass ich lesen wollte, dessen titel ich aber vergessen habe - es gab es damals nur auf englisch
klappentexte
(wenig instruktiv)
abteilungen
- aktuelle romane - olga flor - die kritiken waren gut
und hineinblaettern.
- normalerweise bestelle ich ja. aber in dieser situation hlft nur ein buchladen im emphatischen

mit nabokov und olgaflor zum tresen. nabokov hingelegt. und flor demonstrierend die buchhaendlerin gefragt: was denken sie. und sie: das habe ich noch nicht gelesen, aber die kritiken waren sehr gut. und ich: das weiss ich auch. sie: wir koennen es aufmachen, aber dann habe ich kein verpacktes exemplar mehr. ich: ich muss es also kaufen, wenn wir es oeffnen? sie: nein, dann nehme ich es fuer mich selbst. daraufhin habe ich das buch gekauft.

kollateralschaden
heisst das buch.


Donnerstag, Januar 22, 2009

T-Shirt-Sentenz

ZWEIPERSONENDISCO

Mittwoch, Januar 21, 2009

Sneakers Stories

Sneaker Stories von katharina weingartner gesehen. der film fokussiert auf so called einzelschicksale, und wiederholt so die heldenlieder der NBA, nur eben im aussen vor bleiben seiner personen. mich haette interessiert, wie die das machen, im sozialen mein ich: ein streetball-spiel organisieren, sich treffen, mannschaften bilden. spaeter, m. und u. geben die anschliessende diskussion wieder, branding, sweatshops, das system undsoweiter, frage ich, wie es denn um den begriff der aneignung bestellt ist. aneignung, begehren, dass kommt alles nicht vor darin, sagt m.
- es ist halt schwer einen dokumentarfilm zu machen
- wir wollen aber nur das beste
- es geht um respekt
- wie im streetball

form: ob sie aus dem geschossenen material extrapoliert wird, oder im drehbuch steht

rezeptionsaesthetik statt aufklaerung

Dienstag, Januar 20, 2009

t-shirt sentenz

bed guy


(oder auch: bed man. logo: ein kopfkissen, mit mittelfalte)

Mittwoch, Januar 14, 2009

7 tage Fersehen (4)- Transporter

unglaublich albern, ich musste abschalten. und zwar nicht wegen der
figur des transporters (wirklich kein uninteressanter charakter),
sondern weil die autostunts so nerven. vielelicht liegt es daran, dass
ichs elbst nicht auto fahre? jedenfalls keine faszination dafür (das
fahrzeug (wie imaginär auch immer)), anders als körper.

Dienstag, Januar 13, 2009

7 Tage Fernsehen - Mission Impossible III

jetzt versteht man, wie sich hollywood amerikanischen alltag denkt: das
ist eigentlich das interessanteste: das bild normalen lebens, dass MI 3
in den ersten minuten zeichnung; dabei selbstverständlich weder
dokumentarisch, noch irgendwie anders radikal vorgeht. der alltag ist
langweilig, nicht weil die leute oder die arbeit langweilig wäre,
sondern in seinen praktiken: heiraten, feiern, familiengespräche. MI als
kriegsheimkehrer drama - nur halt in der unproblematischen, luxuriösen
weise. der held nicht als gegenbild, sondern als kleine abweichung (+
training). ist das demokratisch?
- in MI 3 wird die herstellung einer maske gezeigt - ein kleiner
kommentar zum überbordenden gebrauch in MI 2

Montag, Januar 12, 2009

7 Tage Fersehen - Mission Impossible II

und die stunts sind an und für sich grossartig. wie die szenen aufgebaut
und durchgeführt werden. ab welchem punkt ist die sache mit den masken
eigentlich ironisch? usw. usw. der film verschliesst sich jeder
intelektuellen analyse, er ist auch nicht cool, oder dergleichen, und er
ist nicht von brian de palma. kino als fernsehen im guten sinne.
ich frage mich, warum in der hollywood dramaturgie die gegner, meistens
geschäftsleute, immer so fit sein müssen (auch wenn sie nicht danach
aussehen), um einen anstädnigns schlusskampf durch zu führen. hat die
anfangsszene von THE CLEANER etwas keinen suspense?

Sonntag, Januar 11, 2009

7 tage Fernsehen - Blood Work

ein thriller von und mit clint eastwood. die kritiken waren wohl nicht
ganz so gut, ich mag den film vom drehbuch her sehr, die bilder sind
unspektakulär, aber der kampf mit und in der krankheit - die unfähigkeit
der beteiligten, rational sich zu verhalten - die liebesszenen zwischen
den beiden älteren menschen -

Samstag, Januar 10, 2009

7 Tage Fersehen (1) - Taking LIves

taking lives gesehen mit angelina jolie
- sie ist oft auf dem bildschirm, fällt mir auf
- dabei denkt man garnicht, dass sie ein star ist, weder ist sie eine
grossartige schauspielerin, noch reine projektionsfläche
- weder al pacino noch tom cruise
, der film ist gut photographiert und schlecht geschnittehn, automatisch
denke ich: da haben die produzenten drin rumpepfuscht, als würden nicht
auch einfach regisseure schlechte filme aus sichselbst hervorbringen;
der plot-twister ist durchsichtig, als thriller unspannend -
- und ethan hawke outriert, selten gesehen
und und und.

kino wie ein fernsehfilm.

Donnerstag, Januar 08, 2009

vicky christina usw.

gestern, beim surfen, stolperte ich über die kritikerwertungen von vicky christina barcelona: 3 von vier sternen, vier von fünfen usw.

der film ist altmeisterlich - ob es dafür den punktabzug gibt? abzüge in der haltungsnote, da sich nicht ein weiteres mal neu erfunden, mr.?

ich sitze im kino, sehe den film, und bin fasziniert von der beherrschung, der ökonomie seiner ästhetischen mittel, mit denen der film seine geschichte erzählt
- ein erzähler film
- ein erzählender film
den film erinnere ich in schwaz-weiss.

zwischendurch spitze ich die ohren: etwas in den dialogen, etwas kulturwissenschaftssprech bei vicky, das kann da nur heute sein

man kann romane wie thomas mann schreiben, aber das ist etwas anderes, als das mittelalterliche stationendrama auf neue weise zu gebrauchen, wie brecht (und nicht nur brecht) es tut. und das tut eben auch woody allen: eine alte form auf neue weise zu verwenden, nicht etwas vergangenes wieder zu erschaffen

Mittwoch, Januar 07, 2009

Waltz with Bashir

http://waltzwithbashir.com/

sich doch ins kino aufgemacht
(und doch heisst: trotz schnee + obwohl es zu spät war + obwohl wir so einen schönen abend gehabt hätten - kino ist auch keine sublimation)

anstelle des ästhetischen
(ein grossartiger film, das wäre viele zeilen wert)

und weil es mich, die zeitung lesend, beschäftigte:

wenn also ein solcher film jetzt, 25 jahre nach dem massaker der phalangisten in den palästinensischen flüchtlingslagern, gemacht wird -

25 jahre von jetzt

die ereignisse von jetzt dort dann

überfordert


Sonntag, Januar 04, 2009

Klassentreffen (II)

und allgemeine diskussion über die und um die um dreissig herüber und
herum fragen. LH brachte dann die interessanteste meinung auf:

es sei ja sehr angenehm, in einem lebensalter angelangt zu sein, dass
niemandsmand wäre, nicht codiert, irgendwo zwischen und zwischen,
jedenfalls beruflich. man köne nun mit leuten als kollegen arbeiten, die
etwas jünger und erheblich älter seien, ohne als jung wahrgenommen zu
werden.

Jemand spricht mit sich selbst

- ich fände es schön, mich selber für 14 tage verlassen zu können
- ich lass mich mit mir alleine, komm erstmal zu mir selbst!