Mittwoch, Februar 25, 2009

Der grosse TV-Roman

was die ganze diskussion um fernsehserien betrifft, ist es Em., die es auf den punkt bringt: diedrichsen und wer noch immer
- auch du
- auch ich
reden von amerikanischen fernsehserien als dem roman des 21ten jahrhunderts, und in der diskussion heisst es dann immer: nein, die fernsehserie ist schlecht, aber meine lieblingsfernsehserie, die ist wirklich so

was ich aber meinte, was, dass - vom erzaehltheoretischen her, von der handlungsanalyse - im fernsehen etwas passiert ist: das fernsehen kommt jetzt der gestauchten und gezogenen zeit nahe, die zum beispiel ein DeLillo-roman

und mad men waere dann thomas mann auf fernsehen, oder eher noch: martin walser, oder auch kehlmann: gehobene angestelltenliteratur

und der roma, jedenfalls im sinne der kunst, der wird immer noch ganz woanders geschrieben
- allerdings auch nicht hier

prolltum als ethisches kalkuel (1)

I was asked about why hiphop has not engaged the current situation more (meaning 911), my response was ‘because it does not affect us, or at least we don’t perceive that it affects us, 911 happened to them’. I went on to say that ‘I am speaking for the culture now; I am not
speaking my personal opinion.’ I continued to say; ‘911 affected them
down the block; the rich, the powerful those that are oppressing us as
a culture. Sony, RCA or BMG, Universal, the radio stations, Clear
Channel, Viacom with BET and MTV, those are our oppressors those are the people that we’re trying to overcome in hiphop everyday, this is a daily thing. We cheered when 911 happened in New York and say that proudly here. Because when we were down at the trade center we were getting hit over the head by cops, told that we can’t come in this
building, hustled down to the train station because of the way we
dressed and talked, and so on, we were racially profiled. So, when the
planes hit the building we were like, ‘mmmm, justice’. And just as I
began to say ‘now of course a lot of our friends and family were lost
there as well’ but I was interrupted… (KRS-One)



Donnerstag, Februar 19, 2009

T-Shirt-Sentenz

Come and Touch my Coffee Cup

Samstag, Februar 14, 2009

bullshit auf der buehne

dern begriff des bullshittings aufs theater, aufs kino anzuwenden ist nicht so ganz einfach, denn es ist ja mit begriff der luege und der wahrheit der kunst auch nicht so einfach. es geht ja nicht um die korrekte, zutreffende beschreibung der realität in der kunst, nicht zwangsläufig, und die verwendung von etwas zur eigenen absicht

"double-take" von johan grimonprez bescheibend, und nancys hölderlin lektuere im ohr
- niedriger lässt es sich wohl nicht haengen

bullshit auf theater, das kino oder die literatur angewendet heisst : der kuenstler gebraucht das (vorgebliche, misslungene) kunstwerk nur zu seinen eigenen zwecken (um zu gefallen). RB, lust am text: alle diese advantgardistischen texte, die glauben, sie wuessten, wer ich, der leser bin. er gebraucht die kunst, um etwas ausserhalb des kunstwerk liegendes zu erreichen (zu gefallen). es behauptet seinen status als kunstwerk nur aus dem (subkulturellen) code.
das kunstwerk hat weder eine rezeptive, noch eine materielle seite mehr.




Freitag, Februar 13, 2009

von - nach

zuletzt doch noch auf der bruecke gewesen, bevor die sonne unterging

zuletzt doch noch das cafe gefunden, in dem ich gewesen war vor zwei jahren, weil ich die geldwechselstuben wiederzuerkennen glaubte

zuletzt den buchbinder gefunden. die strasse schien diesmal sehr voll, damals erschien sie leer, weil der rest des basars so voll war

nun also wieder los, um ueber die anderen dinge zu sprechen

nun also den tag ueber zeitung lesen. man faehrt ja nur zug

nun einige filme am nachmittag sehen

nun cafe cortado trinken

Donnerstag, Februar 12, 2009

Zeitschriften: RePrint

ich stelle mir vor, dass die macher von reprint (www.reprint-magazin.de) sich bei dem vorgeblichen tucholsky-gedicht, dass als kommentar zur bankenkrise im internet kursierte, dachten: schaun wir doch mal, was noch an HISTORISCHEN kommentaren zur AKTUELLEN diskussion zu finden ist. und das die idee zu reprint so entstanden ist.

reprint ist aufgebaut wie die meisten politischen wochenzeitungen: politik. wirtschaft. wissenschaft. feulliton. mit artikeln, reportagen, interviews, kommentaren, karikaturen usw. die redaktion besteht allerdings nur aus drei journalisten, und dafür um so mehr  historikern, kulturwissenschaftlern, literaturwissenschaftlern, archivaren - mit einem heer von spezialisten fuer diese oder jene epoche als freien mitarbeitern (und wahrscheinlich jeder menge studenten). und die autoren: sind zum groessten teil schon lange tot, und die, die noch nicht tot sind, haben die artikel vor 5- 50 jahren geschrieben.

reprint stellt also also texte aus den letzten zwei jahrtausenden (ueberwiegend allerdings aus dem letzten ajhrhundert) aus aktuellem anlass zusammen und druck sie wieder ab. benjamins passagenwerk als zeitungsprojekt? da liesse sich bestimmt ein brief von adorno zu abdrucken.

Mittwoch, Februar 11, 2009

supersuesse bio-maus

auf einer webseite findet sich "das projekt bio-maus" mit sitz in berlin: futtermäuse aus artgerechter haltung für schlangen und ähnliches getier
die diskussion wird mit verve geführt

und ich denke: tier/mensch. philosophie. ethik
und ich denke: erschreckend, dass bestimmte wissenschaftliche allgemeinplätze nicht in den diskurs eingang halten
nicht in die foren
nicht uin die zeitschrift: der terrarienfreund

wie, dass diese dinge an eine fundamental-opposition des denkens rühren: tier/mensch

wir wollen glückliche tiere
wir wollen zum beispiel nicht, dass tiere hungern
aber welchen begriff vom hunger hat ein hund, der kein sättigungsgefuehl hat

Dienstag, Februar 10, 2009

der konsulin zuhörend beim cafe unter dem four seasons

FK schreibt über ökonomische probleme
- so ein unsinn. it's the culture, stupid
, und mit etwas verspätung erreicht die nachricht ueber die verschleppung eines deutsch-ägypters durch die polizei auch die deutsche presse. die honorarkonsulin und grossindustrielle beschwert sich darueber, dass das österreichische kulturforum slam-poetry im cafe statt haydn im konzerthaus bringt

was also genau ist der wert eines seriellen pianostueckes
und bei allem was kunst schlägt mir mein herz schnell: konvertierung von wert in theorie
und in der faz wird foucaults eintreten fuer khomeini angemerkt

Montag, Februar 09, 2009

zehn jahre habe sie in new york gelebt, erzaehlt die journalistin aus cairo

zehn jahre habe sie in new york gelebt, erzaehlt die journalistin aus cairo. es sei vieles grotesk, doch man brauche distanz, um darueber lachen zu koennen; nach dem gemeinsamen cafe mit uns lachte sie, mit grossen mund.

Sonntag, Februar 08, 2009

Nachtwanderung

Vier Stunden am Abend bin ich von der Bibiothek zum Hotel zurückgelaufen, eine Cafe-Pause eingelegt und als ich nicht mehr wußte, wie weiter, habe ich mir dann doch ein Taxi genommen. Auf der Fahrt wurde mir klar, dass ich an irgendeinem Punkt in die genau entgegengesetzte Richtung gegangen war; erst vermutete ich, das wäre in der Sackgasse hinter dem kleinen Basar gewesen, was heißt Basar, Markt heißt Basar; wo die zwei kleinen Jungen mich nachmachten; als ich umdrehte, aber mich noch dorthin hielt, wo ich das Mittelmeer vermutete; die Querstrassen endeten alle vor einer Mauer, schliesslich fand ich eine Unterquerung unter den Bahngleisen zurück. Jetzt vermute ich, dass ich den falschen Strassenbahnschienen folgte, vielleicht am Platz des 15. Mai, weshalb ich vielleicht auch den Bahnhof nicht fand, den ich mir zur Zwischenstation erkoren hatte. Die Behauptung, ich könne mich nicht verlaufen, da ich mich nur an das Strassenbahngeleis und den Luftzug halten müsse - ersteres gehe von West nach Ost, zweiterer blase stetig vom Meer herauf - habe ich mir selber widerlegt. Ich habe viel gesehen,  jedenfalls nichts bestimmtes, nur die Stadt, also viel.

Samstag, Februar 07, 2009

Denkmalschutz

lieber eine moschee bauen, als eine alte in stand setzen. in cairo gibt es
- wenn du dich richtig erinnerst
25 000 moscheen.


ob die stadtplaner von alexandria von autofreien boulevards träumen?
- träumen sie europäisch?
- "alexandria- capital of islamic culture". soviel zu den alten griechen und

dann werden sie wach, und stellen sich die schiere menge von meschen und ihre verkehrsformen
- hoffentlich tuen sie das, und denken nicht an die schiere MENGE MENSCH


historische orte sind zunächst einmal touristische. das ist der unterschied zwischen einem park einerseits, und dem schlosspark, dem fort, dem naturschutzgebiet andererseits. und das erzählt mir etwas über mich
- über uns
: freizeittouristen in den eigenen städten

später wird Ruri erzaehlen, dass in ägypten keine steuern auf gebaeude verölangt werden, die noch im bau sind.

Freitag, Februar 06, 2009

bibliotheka alexandria

als erholsam empfindet J. es, sich in einem gebaeudekomplex zu bewegen, der zur gaenze fertigggebaut ist.

bauruinen; baustellen, die bewacht, aber nicht bebaut werden; kraene, die stillstehen

mitten in der nacht wurde ich wach, und rauchte am fenster. die zehnspurige strasse war leer
- im verhaeltnis zu dem, was sich tagsueber dort abspielt
auf der baustelle am strand wurde gearbeitet
zwei stunden spaeter stand alles wieder still

am hintereingang der bibliothek wird die zufahrt gemacht, d.h. nicht gemacht, kieshuegel, schutt, latten saeumen den weg.

Donnerstag, Februar 05, 2009

Festung

luftig, hell, leicht. das kriegerische liegt in der funktionalität (schiessscharten, der spalt, von dem man das tor verteidigen kann, an der treppe die waende rechts). durchblicke ueberall.
welches verhaeltnis zum krieg?
und was hat das historische weggeschaffen (schreie der verwundeten, wandschmuck, vollgeraeumte lager)?

Mittwoch, Februar 04, 2009

Der Mond steht im Zenit

vergessen hatte ich:
die angenehm-mehlige konsistenz des kaffees
der geruch von shishas unter freiem himmel
die palmen, das urwuechsige dieser pflanzen, die palmenwälder vor allem

durrell: alexandria quartett: "you would never mistake it for a happy place."

am morgen erschlägt mich der anblick des mittelmeeres über die zehnspurige autostrasse hinweg. blau - sand - blau geht der blick.

Dienstag, Februar 03, 2009

Die letzte deutschsprachige Zeitung dieser Woche (2)

> necla kalek, 1957 in istanbul geboren, ist deutsche sozialwissenschaftlerin < : inwiefern ist eine deutsche sozialwissenschaftlerin etwas anderes als eine sozialwissenschaftlerin? mehr oder weniger? - was hat das eine mit dem anderen zu tun? - ist es wirklich so schwer, zu schreiben: 1957 in istanbul geboren, in deutschland aufgewachsen, deutsche staatsbürgerin, ist sozialwissenschaftlerin - ?

Die letzte deutschsprachige Zeitung dieser Woche (1)

zu irgendeinem zeitpunkt muss doch blutrache eine gesellschaftsstabilierende struktur gebildet haben

Beim Schnüren der Schuhe

deklariere ich die schuhe zu reiseschuhen
mit dem koffer an der strasse, wartend, vor dem cafe um die ecke, kein coffee-to-go heute
wo geht es denn hin? der blick stellt nicht scharf, ich schaue durch die gebäude am strassenrand hindurch

Montag, Februar 02, 2009

about a boy

a. ist kein boy mehr, jedenfalls sagt das sein koerper. die schultern sind breit, der kopf ist gewachsen. nun muesste man sich ein neues role-model suchen, aber welches?

nicht-patriachal -> meist jungenhaft. wenn die weltwoche sich ueber die jungenhaftigkeit amuesiert, tut sie das aus einer konservativen ecke: maennlichkeit= verantwortung= eine familie versorgen.

nocheinmal die schlussszene von pulp-fiction gesehen: to be the sheperd. werden wir pilger. sagt uebrigens auch zygmunt bauman.

take a break till 11th of feb



->

nur das beste

m. sagt: du hast aber einen grossen anspruch an filme
wir wollen doch alle nur das beste
vor allem in der kunst
oder?