Dienstag, Dezember 23, 2008

somatische werte

abneigung gegen das gepaeck. aggressionen. überfordert.

was moegen das sein? 50 kg?
am tag darauf muskelkater.

weiterfahren. das ist zuviel.

somatische evidenz.

dh lawrence lesen. über den emprirismus.

Klassentreffen

die gesichter auf anderen körpern

aber wenn sie erstmal so alt sind wie ich, sagt die alte dame im zug,
die menschen ändern sich, sehr, über die jahre

Sonntag, Dezember 21, 2008

Früher und Später

es hat etwas gedauert, bis das, was als hamburger schule bekannt wurde hip-hop-seitig ein modelabel hervorbrachte; die protagonisten sind nun auch schon alle väter und um die vierzig, demenstprechend abgründig der markenname

sprüher oder fäter

www.sprueherfaeter.de

Samstag, Dezember 20, 2008

In fremden Schränken

dass das ordnung ist, ist verstehbar, da ist der tee und da sind mehl und so weiter, aber das heisst noch nicht, dass ich die kaffeedose finde

es war so, dass wir schon eine woche vor weihnachten losfuhren. das war keine absicht, da waren termine, freunde, möglichkeiten

und nun sage ich: das sollte man immer so machen. der stress ist vorbei. wo ist denn nun der cafe?

Bitte die Notwendigkeit dieses Theaters klar machen

vor drei jahren erschien im jahrbuch theater heute ein essay des
kritikers, dramatkers und uebersetzers robin detje, in dem er
- ein alexander kluge pastiche
seinen abschied vom theater darlegte
'phaenomen abschied'
ueber jedes interview in diesem jahrbuch wurde in den dramaturgien des
deutschen stadttheaters aufgeregt debattiert wie jedes jahr, ueber
detjes essay wurde intensiv geschwiegen

vor 9 jahren startete der buehnenverband die aufkleberkampagne theater
muss sein
damit wurde eine krise besiegelt, die in eben diesem gedanken liegt
denn theater muss NICHT sein
aquarellmalen muss auch NICHT sein
viele länder kommen ganz gut ohne DIESE theater aus
dieses theater ist eine HISTORISCHE erscheinungsform
ach, sie meinen theater als KUNSTFORM ganz allgemein muesse sein?
die braucht diese theater nicht, ganz gleich welche vor- oder nachteile
sie haben
man muss hoffnung haben, aber nicht "julia - wege zum glueck"

theater so muss nur sein fuer die, die
making their living on that

ein email von heute mit angehaengtem flugblatt:

"... droht uns die Insolvenz und Ihnen eine Stadt ohne Theater! Wir
wollen für Sie spielen! Und wenn Sie uns weiterhin auf den Bühnen in
Krefeld und Mönchengladbach erleben wollen, dann teilen Sie dies den
verantwortlichen Politikern mit – per E-Mail, Fax, Postkarte oder Brief."

nirgendwo ein einziges argument.

detje im o-ton:
"Das Theater findet der D. weniger schlau als Rürup und Miegel. Es ist
schutzlos, unter anderem aus Dummheit. Wo liegt sein Vorteil und wer
definiert ihn? ... Erst wenn das Geld, das die Gesellschaft noch für die
Theater ausgeben mag, auf sehr viel weniger Künstler verteilt wird als
heute, hätten die Restkünstler Muße genug, diese Fragen zu beantworten.
Bis dahin werden auf deutschen Bühnen die Krämpfe der Umverteilung
abgebildet, der wirtschaftliche Druck, unter dem man auszuharren
beschlossen hat: Gesten der Anbiederung in Inhalt und Form, halb
starrsinnig rückwärts gewandt, halb um eine idealisierte Zukunft werbend. "
http://www.perlentaucher.de/artikel/3337.html

Freitag, Dezember 19, 2008

t-shirt-sentenz

vs:
die erfahrung lehrt

rs:
aus erfahrung zu lernen

Donnerstag, Dezember 18, 2008

t-shirt sentenz

sit
&
knit

(die buchstaben in groben maschen gestrickt)

Dienstag, Dezember 16, 2008

Kontinent, Shakespeare, Insel, wieviele Positionen (II)

eine verarmter gebrauch von theatralen mitteln ist augenfällig. wo die
innovation im bereich der formate angesiedelt
wird, ist kaum formbeherrschung
- kaum souveräne formen
- es gibt formen der selbst-regierung

zahlen und zahlen

zur vermeidung eines prozesses wegen korruption hat siemens in
deutschland und in den USA insgesamt 1,3 milliarden euro gezahlt.

in die stiftung "erinnerung, verantwortung, zukunft", dem
entschädigungsfond für zwangsarbeiter der NS-zeit hat siemens 10
millionen euro eingezahlt.


1944 bestand ein fünftel der siemens belegaschaft aus KZ-häftlingen und
kriegsgefangenen. siemens hat immer wieder betont, dass es sich bei der
zahlung in den fond um eine symbolische wiedergutmachung handele. man
sollte den tatbestand der menschenrechtswidrigen staatlichen beihilfen
ins völkerrecht einführen. als wirtschaftsverbrechen verstanden wäre die
zahlung an den fond höher ausgefallen.

Sonntag, Dezember 14, 2008

Knitting Ruined my Relationship

unter www.knitting911.com finden sich notrufnummern von strick-beraterinnen. einige haben auch skype-adressen, so dass sie sich per videokamera

- weihnachten kommt
- wird bei euch da auch gemuetzelt
- und was sagt die statistik ueber die gesundheitlichen folgeschaeden
- ich glaube nicht an wolle. ich glaube an teflon

Samstag, Dezember 13, 2008

As Time Goes By

es gibt bestimmt einen grund, warum das so schlecht zusammengeht, dieses ganz praktische arbeiten und zu bloggen
- ihr habt doch alle nur noch so tastaturfinger

mit KS sprach ich ueber die eltern, die in pension gehen
- wieviel kraenkung des kindes, dass die eltern alt werden.
und vermeinte, dass vielleicht leute wie sie und ich gar nicht so richtig verstehen, was das ist
- arbeiten
- lohnarbeiten
das man einen beruf, einen job, einen teil seines lebens
- beendet
- aufhoert
- RB bestimmt die arbeit irgendwo als etwas, dass erschoepft
- bestimmt die arbeit in strukturalistischer manier als ihr gegenstueck: den urlaub oder die pension

ich bin in ljubljana, ich bin nicht auf urlaub,, und es regnet unablaessig




Montag, Dezember 01, 2008

Wegen Arbeit geschlossen

bis zum 13. dezember

Sonntag, November 30, 2008

Ein Haendedruck und ein Anrumpeln

die verhaeltnisse des koerpers im raum
- und nicht ZUM raum
und die verhaeltnisse der koerper zueinander
und die verhaeltnisse der koerper zueinander im raum

sehr abstrakt, sehr basal diese
nicht als spiel, basale operationen
- you call it clumsy

Vor dreissig Jahren war es hier so wie heute dort

michael pilz, "zwischen himmel und erde" gesehen, und der anwesende regisseir sagte zuvor
- nach dem empfangsbeifallgeklatsche
: wichtig ist, das wir den film JETZT sehen
was ich dann aber sehe, ist, dass von heute betrachtet einer der thesenhaften voiceovertexte
- und hier kommt jetzt der sinn von das ganze
die sache mit den taetigkeiten der menschen, die ihr bewusstsein bestimmen, und mit der aenderung der taetigkeiten

kleine these: viel hat sich nicht geaendert, ausser in den taetigkeiten, in diesem dorf namens obdach, stmk

aus einer zeit, in dem man am tisch kaffeetrinkend sass und redete, um anschliessend im internet zu surfen
was arbeitest du

apropos tourismus: es ist, hier, heute ja so, dass gerade der tourismus dem national rebuilding foerderlich ist: zur erklaerung seltsamer trachten und brauche

aus armenien die photos vom schlachthauer auf dem land

Freitag, November 28, 2008

T-Shirt-Sentenz

Preventatitive Sex for Elderly People

L'Heure d'été (I)

um nicht von gutem oder schlechtem kino zu sprechen, schlug assayas im publikumsgespraech vor: "cinema-i-care-about"
- hervorragende kategorie
"l'heure d'été" ist solches. weiteres folgt.

Mittwoch, November 26, 2008

Tagesaktuell

jetzt habe ich diese trennung also schon im eigenen leben: was jetzt ist und das, was darueber hinausgeht

in der ubahn lese ich einen roman und denke bei jedem umsteigen: ich koennte/sollte die zeitung kaufen, regierungsbildung

wochenzeitungen zu lese reicht eigentlich
romane lesen reicht nicht

Dienstag, November 25, 2008

Kapazitaeten

ueber die besuche von ulrike meinhofs kindern bei ihrer mutter in stammheim gelesen. erstaunlich ist doch, dass das geht
- das die kinder ihre mutter im hochsicherheitstrakt besuchen koennen
das sie ihr einen adventskalender machen konnten
von seiten der kinder: die faehigkeit, mit allem zu "dealen"

Montag, November 24, 2008

Kontinent, Shakespeare, Insel, wieviele Positionen

im rahmen des festivals haetten wir aber wenig theater gesehen, sagt
ruri, und ich muss lächeln, weil mir die unterscheidung bis wann
eigentlich auch wichtig gewesen war

da wäre also theater
mit leuten, die entweder interpretierende künstler wären oder autoren
(sagen wir mal breth - castorf)
- oder epigonen
- gibts auch, gibts auch
einige, die das theater neu erfunden haben (forced entertainment)

und auf der anderen seite erfindungen neuer kunstformen, die nicht
theater sind
- dennoch: toll
(pollesch, rimini)
- heißt es bei brecht: nur im äußersten notfall würde ich zur gründung
eines thAEters schreiten

Public Relations

neben den an- und abfahrtstafeln am bahnhof, an den eingangstüren des
flughafen
- lern die fahrpläne
hängen fahndungsplakate
- farbdruckerausdrucke, farbigkeit der laserdrucker
glossierender gedanke: die beiden gesuchten sind doch schon längst
gefasst, ging das nicht durch die presse, also ist das eine form der
öffentlichkeitsarbeit, werbung des BKA
- >Ihr Bundeskriminalamt<

bevor ich aber auf den publish it-button presse, sehe ich dann auf
www.bka.de nach, anschließend wird gegoogelt, weitergeklickt

> achso, die beiden sind noch nicht gefasst <
> achso, es ist aber auch nicht klar, ob der eine überhaupt nach d-land
unterwegs <

womit sich die frage: öffentlichkeitsarbeit des bkw oder fahndung nicht
erledigt hätte

Samstag, November 22, 2008

Rundenbasierte Strategiespiele

nach einigen verzockten stunden
- welch gewaehlte ausdrucksweise. wollt IHR den gespeicherten spielstand tatsaechlich ueberschreiben
wieder auf der strasse, im gehen:

koennen wir die runde wiederholen? ein paar wochen zurueck, einige entscheidungen optimieren, was waere wenn

denkmuster des virtuellen, trainiert, ist das bei jedem so?

Freitag, November 21, 2008

Woran man sich gewoehnt

den weg nicht finden

im verspaeteten zug sitzen

noch den letzten artikel lesen

im sitz zu schlafen, unerholt

ein offenes gespraech zu fuehren mit jemanden, den du nie wieder siehst

zu beliebigen zeiten zu essen

Donnerstag, November 20, 2008

Haende

ich habe deine grossen haende vermisst, sagt das kind

vor einigen jahren, beim wandern in wind nebel, gingen wir noch einmal stunden hand in hand: was irgendwann einmal immer war, war dann besonders, jetzt faellt es ihr auf, da fiel es mir auf

wir rannten ueber die strasse zur bahn

wie man koerperteile vergisst

wie man koerperteile als soziales phaenomen vergisst

warum nicht alle trennungen zu phantomschmerzen fuehren


Mittwoch, November 19, 2008

Theoretisch sticken

unter www.theoriegestickt.de findet sich das start-up-unternehmen zweier mag. phil und einer textildesignerin: huebsche zitate, als hausspruechlein auf weisses linnen gestickt, einfach gerahmt.

die kollektion reicht von adornos "es gibt kein richtiges leben im falschen" (blau auf weiss mit kreuzstickborte, fast schmucklos) bis zu zizeks "liebe dein symptom wie dich selbst" (mit angedeutetem spiegel aus silbergarn).

die stickereien werden handgefertigt - nicht in einem sweat-shop irgendwo in asien, sondern von diversen seniorinnen aus kooperierenden altenheimen, sowie in zusammenarbeit mit heil- und pflegeanstalten fuer disabled people.

so gewinnt, was erst nach postmoderner pop-ironie anmutet, als unternehmen eine soziale dimension.

Dienstag, November 18, 2008

Aus aktuellem Anlass

heute hamse in der nationalbibliothek wien ihren pädagogischen. jacke ablegen, nicht nur den mantel. sagt die frau am eingang. mütze abnehmen, will der mann an der buchausgabe, sonst sehen sie ja aus, als kämen sie gerade von der strasse. oberbekleidung ist abzulegen.

beim rauchen komme ich dazu, wie die frau am eingang einem besucher die hüfthaltung erklärt, damit die öffnung der schranke reibungslos funktioniert.

gab es ein rundschreiben heute morgen?

Montag, November 17, 2008

What they can

während der kampagne wurde obamas fähigkeit als redner hervorgehoben
- er ist tatsächlich ein herausragender redner
- rhetor
- eine rede halten: in zeiten, in denen alles in visuellen bildern
- wichtiger als der gebrauch von wörtern aber: was die rede übermittelt, die stimme

letztlich sind es akkustische wellen, die auf haut treffen. sehr physisch

wir standen vor der tür, ich rauchte. mr.i erzählte von einer npo names toast masters
- toller name
und ich versuchte ihm platons symposion darzulegen

: und was das mit obama zu tun hätte

Sonntag, November 16, 2008

Auf einen Adventskalender

screensaver
soulsaver
seelenschoner

Freitag, November 07, 2008

What the Hell

out of order

till the 16th of november

Vorstellungskraft

das wort findet sich bei dh lawrence, "john thomas and lady jean", gekauft, weil es guenstig zu haben war, maengelexemplar, und weil irgendein autor den ich mag, vielleicht auch deleuze, dh lawrence mag, und ich habe den anfang gelesen und finde ihn toll, und breche eine lanze fuer den realismus, auch den psychologischen, und da finde sich dieses wort

vorstellungskraft

und es findet sich auch bei stanislavskij, und es hat bestimmt eine begriffsgeschichte,
sich etwas vorstellen, und es sich anders vorstellen, als es dann sein wird, und sich etwas nicht vorstellen koennen, das sind zwei verschiedene dinge

wir lagen auf der matraze im fast leergeraeumten zimmer, und lasen, nebeneinander. maracuja-saft aus dem super-markt.

Mittwoch, November 05, 2008

Im Geiste

manchmal ist es gut, nichts zu tun, anstatt etwas zu tun. und manchmal umgekehrt.


banalitaet der aussage. sozusagen: das sagt nichts. kein explizierbares wissen.


ich sagte den satz, er machte durchaus sinn, wir verstanden und laechelten. erfahrungswissen. zugleich: im geiste sich zwei moeglichkeiten in der schwebe halten, kontradiktionen aushalten, zusammendenken

synthetische kraft des geistes

___

gestern las ich wiederum im "grundriss der pyrrhonesischen skepsis". wie dort die philosophie gegen die philosophie gewand wird, eine philosophische einschraenkung der philosophie aus philosophischen erwaegungen.

___

was sagt wittgenstein? welcher?

Dienstag, November 04, 2008

T-Shirt-Sprueche

(recto)

du sagst es laut


(verso)

ich sage es deutlich

Montag, November 03, 2008

Zweimal Leben

musik an, fenster auf, wegpacken, flaechen abwischen

ich raeume das fremde geschirr in den schrank, und bemerke amuesiert, wie schlampig es abgewaschen ist. angenehme laxheit. spielt das eine rolle?

dann faellt mir ein, dass ich das war, der abgewaschen hat

Sonntag, November 02, 2008

Romane, Medien

und es ist ja so: die literatur hat auch das kino, die sms und das email in sich aufgenommen. und umgekehrt ebenso.

spielen mit technischen gedanken: koennte man nicht einen email-roman? wie briefroman? allerdings nicht als buch, sondern in bcc an die leser?
- in japan gibt es laengst schon sms-fortsetzungsromane

"das gehoert zwischen zwei buchdeckel, nicht in eine zeitung", sagte der redakteur anno 1997

literatur als publikumskunst verstanden
- aber man liest doch allein
hiesse: die bedingungen der rezeption mitzuschreiben.

was waere das als ausdruck, ein email-roman?
- seit wann interessiert dich die organisation des textes im verhaeltnis zum aussen?

Samstag, November 01, 2008

Lyrik im Vorbeigehen

in der wochenendausgabe der zeitung sind 24 gedichte eingestreut. ich finde den versuch, auf diese art lyrik zu promoten laecherlich - seltsamer versuch, auch noch dieses feld als marketing-innovation zu bespielen

und dann lese ich, die zeitung eigentlich. hier und da bleibt der blick haengen. meist erst an den autorennamen und kurzbiographien. die meisten kenne ich irgendwo her - aber gelsen, nein

und lese dann hier und da, wie zeitung eben. ach, so was macht der.

und die alle schreiben und arbeiten und produzieren. so was.

Freitag, Oktober 31, 2008

Rueckdatierer stand auf seinem T-Shirt

ich werde auch diesen post rueckdatieren.

ich hatte die betreffende nacht nicht geschlafen, dafuer gab es keinen grund. es gab allerdings auch keinen grund, schlafen zu gehen.

Von Bildschirm zu Bildschirm

vor jahren sagte jemand, dass sich das sehen veraendert habe, man sehe
nicht mehr auf den schirm, nicht mehr auf die leinwand, das gerahmte
bild, sondern sehe durch den schirm, den rahmen, das bild hindurch auf
andere schirme, in andere rahmen

den tag das haus nicht verlassen, erst gegen abend. du fuehrst mich aus
ich sehe dich an, und sehe dein gesicht in pixeln

der schirm auf den ich sehe ist die innenseite meiner wahrnehmung. so
ist das heute.

Donnerstag, Oktober 30, 2008

Neorealismus II

zwei filme gesehen. "crime wave" im filmmuseum, und "gomorrha" ; letzte moeglichkeit fuer omu in tout vienna.

gomorrha funktionalisiert den personalen erzaehlstil der kamera
- quasidokumentarischer naturalismus
- wichtiges anliegen
- versuchte provokation des genres mafiafilm
zur entschuldigung fuer einen schlechten film. realismus als ausrede, der realitaetseffekt als universal-begruendung
- und brecht: die realistischen autoren mussten dann immernoch ne figur auftreten lassen, die ihre meineung in ihrer realitaet vertritt
- wo steht das?

in gomorrha uebernehmen klischees den realismus: der dicke und der duenne, der kuenstler in der brutalen welt etc. pp. usf.
- interessant waere ja: wie loesen mafiosi mit 5 000 000 $ tagesumsatz arbeitskonflikte. dafuer nimmt sich der film keine zeit
keine zeit, irgendetwas zu zeigen ausser "so ist das", reines "so ist das", ohne "wie? : so" und ohne "das - was?".

crime wave von andré de toth verbluefft durch sein hohes tempo, den raschen wechsel von konstellationen - physischen konstellationen
- und szenischen aufzaehlungen
"paare beim officer im polizeibuero"
"insassen von automobilen, die am strassenrand durchsucht werden"

rhythmus

wahr ist wahrscheinlich, dass es der form bedarf, damit sich irgendetwas zeigt.

Mittwoch, Oktober 29, 2008

Neorealismus

stellen sie sich kurz einmal vor: sie sind ein couple, ein team, zwei
jungs, so was halt. sie kundschaften aus, wo die anderen
- d.h. die "andere gruppe"
etwas verstecken, was sie selber gerne haben wollen. das ist
schwierig: sie muessen die anderen beobachten, verfolgen, das alles
geschieht heimlich. sie entdecken das versteckte, bringen es an sich.
und anschliessend fahren sie an den see, um dort
- zu feiern
- sich zu freuen
- das versteckte auszupacken

wer so etwas tut, tut es laut "gomorrha" auf peinliche weise, in
schlecht sitzenden badehosen, ist homophob, haesslich, abartig.

"gomorrha" diffamiert das glueck seiner figuren.

"Ach, zürne nicht, Herr, dass ich nur noch einmal rede. Man könnte
vielleicht zehn (Gerechte) darinn (in Sodom) finden. Der HERR aber
sprach: Ich will sie nicht verderben um der zehn willen."

Montag, Oktober 27, 2008

Schicksel

die liebe macht gluecklich, die liebe macht ungluecklich;
wahrscheinlich machen das eher die menschen, die liebe kann da nichts
fuer

Sonntag, Oktober 26, 2008

Fehlerkunde

ich tue etwas, und während ich es tue, es fühlt sich bekannt an und falsch
- weil es bekannt ist?
- nein: weil es falsch ist

denkfehler : ich kann
- jeder und jede kann es
etwas tun in dem gefühl, sogar in dem wissen, daß es falsch ist
- ethisch, praktisch, pragmatisch, physisch
doppelbewußtsein? eher: seine denke kennen aber nicht den denkfehler. sie wissen, daß etwas nicht stimmen kann, aber sie wissen nicht, was.
___

kein magisches bewußtsein: dem zauberer zuschauend will man den trick durchschauen. der zauberer nutzt dieses durchschauen wollen, um einen auszutricksen
- das bewußtsein ist ein kartentrick?

Identifikationsfigur

gestern, im zug, telefonierte eine frau lautstark mit ihrem geschiedenen mann
- über geld
- über vorwürfe
- woher sie käme und wohin sie fahre: daß ihn das nichts angehe

erster impuls: sie bitten, leiser zu telefonieren. zweiter impuls: warum sollte sie nicht diesen (auditiven) raum bekommen, von mir, von uns, in ihrer situation.
- ihre situation, nicht bar, nicht zug
dritter impuls: ihr wünschen, sie möge auflegen, nach dem funkloch nicht wieder abnehmen.

sie vergaß ihren schal im zug. ich habe hin mir behalten.
___

und wir queren die erde wie figuren einer pulp fiction. identifikation als narzistische kränkung. fortsetzung folgt.

Samstag, Oktober 25, 2008

Suboptimal

nahrungsmittel heute: zeitung, gespräche über kunst und gesellschaft, die bekannten hiphopsongs, das unwohlsein.

da muß ich schlucken.
___

sich auskennen: was beruhigend sein könnte: sich kennen, die situation kennen: beunruhigend beides.
- sicher ist nur die abneigung gegen tagebuchsätze

Freitag, Oktober 24, 2008

Was geht

leerer tag. ich hatte in wolljacken geschlafen, heiß und liquide beim aufwachen. aus dieser versunkenheit kam der körper, ich, sag was du willst
- nicht raus
- so und so

traurigkeit der selbstbeobachtung

Mittwoch, Oktober 22, 2008

Verhältnisse

verhältnisse zwischen menschen:

menschen, die von einander träumen

menschen, bei denen der eine vo anderen träumt, nicht umgekehrt, es der andere aber weiß

menschen, bei denen der eine vom anderen träumt, aber nicht umgekehrt

Auf dem Fahrrad

seltsam ist doch, daß man so einfach ich sagt
- und du erzähltest von der großmutter; aussicht: 80 weitere tage
kommt die umgebung hinzu (herkunftsort
- heimatstadt
- oje
und die entsprechende, zeiten und persönliches umgreifende praktik
- hoho!

auf dem fahrrad fahren, musik auf den ohren, an meiner ehemaligen schule vorbei
im körper, auf höhe der brust, das gefühl des unzeitlichen
- oh
wie soll ich denn sagen? als wäre ich IRGENDWANN

Dienstag, Oktober 21, 2008

im müll einen walkman wiedergesehen heut

zwei arten von vergangenheit: die, die fortwirkt, bis jetzt. und die, die gefunden werden kann, angeschaut, aufgenommen.
- im leben beide
- und in armenien.
woran ich dachte.

Sonntag, Oktober 19, 2008

Vorrausblickend

es wird einige zeit dauern, bis diese unordnung beseitigt sein wird
- bis aufgeräumt ist
- bis du eines tages aufwachst, und dich umschaust und plötzlich siehst: die unordnung ist noch da, du hast die möbel bloß umgestellt
- bis du verstehst: das ganze hat nie den eindruck eines ordentlichen lebens gemacht, manchmal sogar gar keinen lebens, aber auch das hat seinen platz

ich blickte auf die wasserfläche, aussenalster, windgekräusel, und hätte widersprochen, wenn wer gesagt hätte, die fläche, auf die du blickst, ist nur die OBERfläche

Wegen Krankheit ist geschlossen

Freitag, Oktober 17, 2008

Kultur-Natur (II)

digitaltalent

Kultur - Natur (I)

kulturtalent

Donnerstag, Oktober 16, 2008

Mittwoch, Oktober 15, 2008

Erinnerung an Korea (Süd)

sie küssen sich nicht nur nicht auf den strassen, sie küssen sich noch nicht einmal im fernsehen

Montag, Oktober 13, 2008

Mach dich frei

ich werde mich nie wieder auf krankenschein ausziehen

Sonntag, Oktober 12, 2008

Armenische Folge VII: Fremd hier

man erkennt uns an unseren m�den, eindrucksges�ttigten gesichtern, der verlangsamten reaktion auf was von au�en kommt
keine kraft mehr, wahrnehmungen in eindr�cke umzuwandeln
- das man etwas bereitstellen mu�, um etwas zu erleben, das wei�t du doch

Armenische Folge VIII: Kulturimperialism

vielleicht kann er nicht lesen, der taxifahrer, sagt die kollegin, ich finde das �berheblich, wir zeigen ihm erst die adresse auf der karte - er kann die karte nicht lesen -, dann die auf armenisch geschriebene adresse - er deutet mit zwei fingern auf seine augen, dann auf die adresse, sch�ttelt den kopf

Freitag, Oktober 10, 2008

Armenische Folge VI: Zurück

in der kargen landschaft. nach einer stunde fahrt erscheinen die
laubbäume wunder
- land der steine hatte AG geschrieben
- steine hab ich auch gesammelt

nach einer stunde in der kargen landschaft
was man nicht wahrgenommen hat
- nicht mehr
den lärm, die abgase, das gehetze, diese dinge

Donnerstag, Oktober 09, 2008

Armenische Folge IV : Warum eigentlich

auf dem heimweg gehen die strassenlampen aus. vielleicht ist das hier
so, zu einer bestimmten zeit? aber auch das hotel ist dunkel. in der
lobby und am groundfloor des treppenhauses sind windlichter
angezündet, zum 13. stock reichts. irgendwann ist der strom wieder da.

zwei tage später höre ich: fliessendes wasser gibt es nur im zentrum
yerevans den ganzen tag, sonst überall nur morgens und abends. ein
seltsames gefühl
- warum

Mittwoch, Oktober 08, 2008

Armenische Folge III - drinnen und draußen

ich laufe in der stadt herum. im hotel zurück, lese ich bitow
'armenische lektionen'. dann gehe ich wieder hinaus, und entdecke in
der stadt etwas, was an bitow anknüpft.
- >dem lektürestand entsprechend<
in dem buch lese ich die stadt, ich erlaufe mir ein buch

vorschlag an einen verleger: eine edition mit reiseberichten über das
land, aus dem ich hergekommen bin

Dienstag, Oktober 07, 2008

armenische folge (II)

der berg steht am himmel. auf den photos ist er nicht zu sehen: zuviel
dunst. gestern abend war es der mond, der so stand, lag.

Montag, Oktober 06, 2008

Armenische Folge (I)

zeit- und ortsverschoben: sofort loslegen will man, in die stadt, srassen, den markt finden, und die moschee, und den kaffee trinken und
es ist fruehmorgens, ich liege wach, und lese den neuen kracht. einiges mitgeschleppt.

Sonntag, Oktober 05, 2008

fluchtschlaf gemeinsam

der koffer gepackt. ich bin froh hier raus zu kommen; ueberhaupt fahre
ich gerne wohin
- wohin
reiselektuere, zur vorbereitung gekauft, bis jetzt nicht aufgeschlagen:
bitow: armenische lektionen
mandelstamm: armenische reise

und zugleich bin ich traurig zu fahren
- wir haetten zusammen fahren koennen
> werther macht lotte vorwuerfe, sie sei fern, als er als gesandter nach russland geht<

wir verschlafen den nachmittag, das macht es einfacher
die gefuehle, sie sind gemischt
der koffer, ich werde ihn am riemen ueber der schulter tragen, als sei
er leicht, so geht er als bordgepaeck durch

Personalia

kann man zugleich seriös und bescheiden sein?

Freitag, Oktober 03, 2008

dekompensationserfahrung

ich kenne das
von angesicht zu angesicht
- von sprechmuschel zu hörmuschel
dieses
auseinanderfallen der person, unter tränen, diese satzfolgen
kindergefühle, einfache sätze, widersprüchliche meldungen, jämmerliche erklärungsversuche, spitze formulierungen, billige witze, sogar grinsender zynismus

dem gegenüber
hilflos. man beruhigt. hält aus, den anderen, der es nicht aushält. es und sich. sich zerlegt sich. die großmutter fehlt, fehlt dir jetzt auch noch die großmutter, die zu sagen pflegt: iss erstmal suppe.

n.vor jahren
: das einzige, was du da tun kannst, dem anderen gegenüber, ist die möglichkeit einer anderen welt verkörpern.

innenperspektive
: ausgeliefert, überlassen, sich und es. man kennt sich nicht.

das
hat rationalität, logik, aber keine vernunft, kein stammeln, sondern stoßweise, katalyse des gefühls, hört das denn gar nicht auf, sich ausbreitende spiegelglatte flächen der gefühle

pädagogik
die suppe hilft nicht. der schnaps ebensowenig, wie die schololade, die kekse, das glas wasser. aber es hilft, es auszuhalten. möglichkeit einer welt.

hört das denn nie auf
ich muß grinsen, während ich weine, weil meine zigarette zu drehen zum slapstick wird, am offenen fenster sitzend, hoch über dem platz

Donnerstag, Oktober 02, 2008

klasse politicke

- das ist nicht der ort einer politschen diskussion
- ich wollte hier nur rasch die weisheit der bayrischen wähler loben, die eine mehrheit jenseits der csu verunmöglicht haben; das land wäre unregierbar
- und mich beschäftigt, daß, ganz gleich was drumherum geschieht, in österreich bei einem achtel der wähler schluß ist für die grünen oder das LIF
- sind die grünen in östereich eine liberale partei?
- was weiß ich
- ein achtel, das ist die gesellschaftliche verfasstheit
- und spö/övp verlieren an die nicht-wähler, und nach rechts. hilflos. jetzt werden noch ein paar rechte ideen und klauseln einzug halten in die programme der ehemals so genannten volksparteien
- was notwendig scheint, aber nicht denkbar: eine volle breitseite kampagne untergriffig rechtsstaatlich multi-ethnisch welt-offen böse aufgeklärte spritzige republik
- häupl: ich habe verstanden. ich verliere sonst die mehrheit im stadtrat
- siehe bayern, csu

Wie ist die Stimmung?

fragt der radio-moderator die berichterstatter auf den wahlpartys
"wie ist die stimmung?" - und zieht das ung nach oben, schwungvoll
- gestus: anmoderation bundesliga-konferenz 12ter spieltag

in der zeitung fällt die formulierung
- classe politique aus dem französischen direktübersetzt
"die politische klasse"
- du bist aber sprachempfindsam
- ich tue ja auch nicht viel anderes als lesen im moment
da klingt etwas von putsch, erziehungslager, volksaufstand wieder

wer will das land diesmal verlassen?

Dienstag, September 30, 2008

Ich mein das schon so

, sagte dietmar dath bei seiner lesung über "abschaffung der arten". eine geschichte über einen zombie sei also zunächst einmal eine geschichte über einen zombie, und nicht eine geschichte über arbeitslosigkeit, als zombie-geschichte verpackt.

damit könnte die diskussion beendet sein. "ich mein das so" gemeint als absage an eine bestimmte diskursivität: wozu einen science-fiction-roman schreiben, wozu von genten und peroinfoplexen (oder so) schreiben.

riru mag die ersten sechzig seiten sehr. ich lese durch kritiken im netz und amüsieren mich an der offenbaren provokation, die die nominierung für den buchpreis der "abschaffung der arten" darstellt, jedenfalls für die mehrzahl der rezensenten. anschließend könnte man zur barthes'schen konversion von wert in theorie übergehen. ich mag/ich mag nicht -> ich mag nicht musik in der ubahn -> weshalb musik in der ubahn abzulehnen ist.

stimmt aber garnicht. denn "ich mein das schon so", sagt weder: was ist gemeint, noch: ob das, was gemeint ist, nicht bloß gut gemeint ist. immerhin ist ja kunst/literatur keine sache der bloßen meinung.

Montag, September 29, 2008

Oh! So witty!

- kennt ihr euch eigentlich? soll ich euch bekanntmanchen?
- nein, ich gehe jetzt erstmal auf toilette
- wo sind denn die?
- hinter der bar, hinter dem zweiten raum, rechts. beziehungsweise links.
- dann könnt ihr euch ja auf dem weg dorthin bekanntmachen
- ich dachte, der witz daran, zusammen auf toilette zu gehen, wäre, daß man den namen des anderen nicht erfährt

in der runde am tisch machte mich das vorhandensein enormen wissens traurig. wer da nicht alles um diesen tisch herum saß, wie klug die menschen waren, in welchen spezialdisziplinen und im allgemeinen auch gebildet, des gesprächs mächtig, nicht nur der konversation, sogar schön, okay gekleidet, alles schon nach mitternacht -

Sonntag, September 28, 2008

Mus!

>die ausrufezeichen erschienen mir immer als das ueberfluessigste satzzeichen<




ich lese DIE ZEIT, die ausgabe ist eine woche alt, ich hatte sie mir gekauft weil der zeitungsstapel im laden so hoch war, da schaut man nicht aufs datum



es ist etwas geschehen, im artikel finden sich drei ausrufezeichen




nichts wird ausgerufen, nicht wird gewuenscht, und auffordern soll ein artikel doch auch nicht

- zivilisiert den kapitalismus!

- als artikel?

- in einem artikel

- die zeit 18/IX/08

und bekraeftigt werden: wie sollte eine information bekraeftigt werden

- dass sie mehr da ist

als gaebe es nichts weiter zum nachdenken, zu argumentieren, zu erlaeutern




rufen wir uns zusammen, und lauschen



ende der qualitaetszeitung

- fuer diesmal

Werther macht Lotte Vorwürfe

als ich am telefon sagte, ich vermisse dich, ich waere gerne bei dir, ich moechte bei dir sein

und dann lachen muss
weil ich im selben moment weiss, dass da, wo du bist, es so schoen und so interessant ist, dass du es wiederum vielleicht auch schoen faendest, ich waere da, bei dir, aber es schoener
- interessanter
- wirklicher
- realer
- wirklich interessanter realitaetsbegriff
- realismus: "das ist doch auch auch realistisch: alles wofuer ich mich in der welt interessiere"
- von wem war das nochmal?

da wo du bist. du muesstest luegen, um antworten zu koennen
- was antwortet man da
ich waere auch gern bei dir

und du antwortetest ja auch nicht, du sagtest nur: ja.

heute mag ich norddeutschland, heute mag ich sogar sogar filterkaffee.

Freitag, September 26, 2008

Historischer Materialismus

dath, dietmar; gestern, 25. september 2008, bei seiner lesung im berghain, berlin; auf die frage, wie die buchpreisnominierung sich auf die auflagenhöhe der 'abschaffung der arten' auswirke:
die erste auflage sei ausverkauft, bei allen anderen seiner bei suhrkamp erschienenden bände sei die erste auflage noch zu haben
- was das denn dann hieße? eine verdoppelung des umsatzes?
er wolle es so sagen: vorher sei er vom 5 m brett gesprungen, nun springe er vom 7 m brett.

andere zahlen wurden nicht genannt.

Donnerstag, September 25, 2008

Freier Slap-Stick der Phantasie

eine regisseurin sagte zu mir: "auf die frage, welchen regisseur man toll finde, die antwort zu geben: patrice chereau - ist keine antwort, das ist eine null-aussage, jeder findet patrice chereau einen tollen regisseur, no-na, das bezweifelt doch keiner"
- und goethe beschimpfen oder goetz oder handke: das sind dann eher distinktionsgewinne, oder was

eine nullaussage: thomas pynchon ist ein guter autor

ich lese: die versteigerung von no. 49, und liege auf dem bettsofa, und lache, es schüttelt mich
und wie wenig dieser humor in der rezeption aufgegriffen wird. schauen sie mal ins pynchon-wiki
- wenig analysiert
- wenig analysabel
- es ist ein allgemeines problem, daß der witz als nicht denkwürdig gedacht wird
- das fängt irgendwo da an, wo aristoteles teil der poetik über die komödie verlrengeht und reicht bis zu einem kurzgelesenen nietzsche und einem blut-und-boden-dionysischem
- deleuze aber: logik des sinns, des unsinns

das ist so komisch: wie pynchon die situationen steigert, dreht, kippt. der freie slapstick der phanatsie.
- und vielleicht ist ja auch gar nicht mehr dran
- und vielleicht ist mehr dabei
- und vielleicht ist mehr dabei, aber daneben, nebenbei, zugleich, aber nicht tiefer, besser, eigentlicher

Mittwoch, September 24, 2008

mobilkom austria klärt den Zusammenhang zwischen Handynutzung in Öterreich und politischer Situation

"94 % aller Österreicher ab 12 Jahren haben zumindest ein Handy" (mobilcom austria, social impact studie 2008)

und warum das so ist, erklärt die mobilkom an anderer stelle:

"Handy und Internet haben nicht nur die Kommunikation revolutioniert - sie sind in Ländern, in denen demokratische Werte zu wenig beachtet werden, das wichtigste politische Instrument der Zivilgesellschaft geworden." (presseaussendung mobilcom austria "how to grow freedom"/ mobile.futeretalk 08)

Dienstag, September 23, 2008

Spinnen, es lebe der Buchmarkt

dath, die abschaffung der arten, bei s. 167

wer sich
-wie du
gefragt hat, warum dath erst seit 2005 bei suhrkamp veröffentlicht, und davor und parallel dazu seine romane bei so großen berliner verlagen wie implex, maas, SuKuLTuR oder shayol, dem gibt abschaffung der arten eine art antwort.

ganze seiten sind unlesbar
- wenn man unter lesbarkeit verstehbarkeit begreift
- unlesbar schon auf lexikalischer ebene: ich verstehe nur jedes zweite wort
, da zieht man sich die rede eines zanders vor einer versammlung der gente (bzw im pheromeneninfoplex oder so

das buch ist spinnert, und wenn das eine-erzählung-spinnen eine taktile tätigkeit, nun das folgen als körperliches phänomen

nachträglich über das abstruse wörterverzeichnis im anhang von sorrokins der himmelblaue speck dankbar

und man könnte das buch differenzieren gegen eta hoffmann einerseits, lem andererseits, und dun von frank herbert drittens, und aus dieser differenzierung
- später später

aber was doch ganz und gar toll ist
- lieber daniel kehlmann, und deswegen darf der deutsche buchpreis AUF GARKEINEM FALL ABGESCHAFFT WERDEN
die nominierung für die longlist hat wahrscheinlich die erste auflage verdoppelt auf 6000 exemplare, die nominierung für die shortlist wird die zweite auflage eventuell vervierfachen auf 24 000 exemplare, bei einem gewinn des deutschen buchpreises gehen dann vielleicht 50 000 exemplare über den ladentisch - und das für ein spinnertes, in teilen unlesbares buch

und donnerstag abend gehe ich ins berghain, und höre die stimme des dichters himself

Montag, September 22, 2008

kant im 21. jhdt.

die paarbeziehung ist ein wechselseitiger support-service-vertrag, der sich auf alle lebensbereiche ausdehnt.

hotline (mo-fr 6-2 uhr; sa, so und an feiertagen 0-0 uhr)
persönliches service (es betreut sie ihr partner vor ort): mo-fr: 23.30 - 02.00 uhr
am wochenende nach terminvereinbarung

Sonntag, September 21, 2008

man meets woman

aufwachend seufzt sie: "ich verstehe meinen traum nicht." dann zieht sie die decke um sich: "ich denke, es ist an der zeit - - - aber vielleicht habe ich das auch nur geträumt." und dann schläft sie wieder tief.

Samstag, September 20, 2008

was mache ich hier

unter www.wosduaido.at [wos dua i do = österreichisch für: was mache ich hier?] findet sich eine audio-podcast-plattform, die täglich einen grund veröffentlichen will, österreich zu verlassen. gepostet werden kann via email, file-upload, oder auch telefon. nach 365 veröffentlichten audiofiles wollen die macher laut eigenem bekunden auswandern.

in dem sehr amüsanten ersten podcast regt sich eine stimme mit starkem oberösterreichischen dialekt über die aktuelle penny-markt-werbung auf ["regalpatriotismus muß billiger werden!"].
transkribiert klingt das ungefähr so: "wir machen noch aus jeder guten idee [gemeint ist wahrscheinlich : verkauf regional hergestellter produkte. anm. (ge)] eine provinzielle nationalistische plattitüde."
themen weiterer podcasts sind verfilzung, service-leistungen der ämter, der erwartbare stimmengewinn der fpö bei der kommenden nationalratswahl, männer, und das wien leider doch nicht istanbul werden wird.

in verschiedenen national-konservativen foren wird inzwischen dazu aufgefordert, www.wosduaido.at möglichst rasch genügend kreative podcasts zu liefern. begründung: die "vernaderer" sollen nicht mehr allzulang "in unserem schönen land" verbleiben. da aber www.wosduaido.at eine zeitgemäße reinterpretation österreichischer traditionen der selbstbeschimpfung zu sein scheint, wird wohl bis zum ende offen bleiben, ob die macher ihr vorhaben tatsächlich umsetzen.

Freitag, September 19, 2008

shortstory (neuigkeiten von p.)

p. rief an, um zu sagen, daß er in der stadt sei. auf meine frage, wie das komme, grummelte er nur: sommer zuende. tonstudios frei. ob ich denn zeit hätte auf einen cafe? gerne, sagte ich. und: wann? jetzt? nach dem duschen? für eine stunde? und wo?

da ist das problem mit euch, sagte p., mit dir, und georg, und euch allen. das man euch nicht trifft. das man sich mit leuten wie euch verabreden müsse, das man irgendwo hinfahren müsse, um euch zu treffen.

du lebst ja nicht hier, meinte ich.
und ich weiß auch warum, sagte p.

Donnerstag, September 18, 2008

Programmvorschau

(17.09.08 18:10:18) k: habe übrigens abschaffung der arten angefangen
(17.09.08 18:11:09) k: gefällt mir sehr. macht interessante träume
(17.09.08 18:15:57) (ge): was? ist schon draußen?
(17.09.08 18:16:24) k: yip
(17.09.08 18:16:29) (ge): seit wann?
(17.09.08 18:16:42) k: k.a., habs sonntag gekauft
(17.09.08 18:16:57) (ge): warum hat thalia wien es noch nicht?
(17.09.08 18:17:01) (ge): seltsam.
(17.09.08 18:17:06) (ge): i'll find out.
___

AW: Bestätigung Ihrer Bestellung 1018388622
Thu, 18 Sep 2008 00:51:02 -0700 (PDT)

Sehr geehrter Herr !

Folgende Titel haben wir noch für Sie offen: Goetz: Klage. Dieser Titel soll im Laufe des Oktobers 2008 erscheinen, daher bis Mitte November in den Österreichischen Buchhandlungen eintreffen.
Dath: Ende der Gleichungen soll noch im Laufe des Septembers erscheinen und daher bis Mitte Oktober in den Österreichischen Buchhandlungen eintreffen.
Dath: Abschaffung der Arten: Für diesen Titel haben wir bereits ein Aviso. Er soll heute noch bis spätestens 17h eintreffen.

Wir verständigen Sie, sobald Ware für Sie angekommen ist.
Mit freundlichen Grüßen

___

und warum ist kracht in der bestellung nicht aufgeführt?
i'll find out.

Drei lehrreiche Vorträge (4): (precise) woodstock of thinking (tqw)

lehrreich?
- allsopp, oder das problem eines theoretischen denkens, daß nur den soundtrack zu einer subkultur liefert
- ritsema, oder was man selber verschenkt und wie man ein mögliches etwas nicht nutzt
- hoghe, oder ...
es ist schwerer, zu beschreiben, was gut ist, als,
- klar
- was die kritik nicht einschränken soll. aber eine "schöne" kritik? ob es das gibt. maximal muss ich doch herzlich lachen
- jetzt kommt der mit der schönheit. wo sind wir? fünfhundert vor christi?

Mittwoch, September 17, 2008

Drei lehrreiche Vorträge (3): No illusion (Jan Ritsema)

im tqw gewesen. (precise) woodstock of thinking. ric allsopp, raimund hoghe und jan ritsema gehört/gesehen/gefolgt.


ritsema schließlich: wenn er nur dabei bliebe, von dem ausgehend zu sprechen, was er tut und worüber er etwas weiß. ökonomische theorie gehört nicht dazu. soziologie auch nicht. bei goetz irgendwo

- du meinst:
" wichtig, um sich klar gegen als THEORIE ernst zu nehmende Versuche IN Theorie abzusetzen, mit den eigenen theoretischen Gedanken, die wirklich NIE realen Theoriecharakter erreichen können. Es bleibt immer ein selber gedachtes Denken, selbstgestrickt, ... selbstgekocht, selbstgeschreinert und also letztlich theorietechnisch gedacht: Autismus. Lächerlich. Das macht für mich ... diese Pseudophilosophen auf dem Dichterthron ... so läppisch, letztlich abstoßend. ... Daß die sich selber für ernstzunehmende DENKER halten, anstatt für private Spinner, die von Gedanken heimgesucht werden. Und von dieser Heimsuchung Rechenschaft ablegen, Zeugnis geben, Kunde tun. Das ist einfach dann eine ganz andere Perspektive auf jeden notierten Gedanken. Wenn man völlig ernsthaft bei jedem Satz so mitdenkt: Ich habe nichts gesagt, ich mein ja bloß." (AfA, Samstag, 14.2.98)
- genau
- es lebe die suchfunktion und die plain-text-datei

und so versandet der vortrag, der eine performance hätte sein können, der schwebendes denken hätte sein können in seiner unmäßigkeit, versandet nicht in spinnerei, sondern in anmaßung

(spinnen - eine erzählung spinnen - die spinnerinnen - die nornen - daß das erzählen also eine taktile tätigkeit ist

(interessant auch, wie ritsema, härte voransetzend in seinem körper erst eine sardonische, und später clowneske ironie erzählt, die den gedanken die schärfe nimmt ... nun gut, ich glaube ja immer, man weiß es ja selbst, wenn etwas nicht funktioniert, und darauf muß reagiert man irgendwie

(dabei sind dir ritsema und allsopp theoretisch näher als hoghe

wie man mitteilt, daß man smart ist

herr b. durchschaute jeden seiner angestellten. er wußte von jedem, wie er ihn zu behandeln, wie er den einen anzupacken, und den anderen zu locken hatte. herr b. war smart. er konnte auf jeder klaviatur spielen (er war so ein mensch). man konnte über herrn b. sagen, was man wollte. er wußte mit kritik umzugehen. und auch eine schwierige situation in eine wertvolle erfahrung zu verwandeln.

herr b. hatte nur ein problem. er wußte nicht, wie er es den menschen in seinem umfeld mitteilen sollte, daß er so smart war. es war nicht nur der wunsch nach anerkennung, der ihn dazu trieb (aber herr b. war ehrlich genug, auch dies zuzugeben). herr b. war auch der überzeugung, daß es seine mitarbeiter beruhigen werde, wenn sie wüßten, wie geschickt und angemessen herr b. mit jedem umzugehen verstand. außerdem dachte herr b., daß es seinen hohen ansprüchen an sein eigenes verhalten nicht entspräche, sich in diesem punkt nicht offen, nicht transparent zu verhalten.

seinen angestellten, mitarbeitern, und -menschen erschien herr b. so: bei jedem satz von ihm vermuteten sie einen hintergedanken (den herr b. tatsächlich immer hatte). sie hatten den eindruck, mit ihren anliegen bei ihm "nicht durchzukommen". sie fühlten sich nicht ernst genommen.

Dienstag, September 16, 2008

und immer diese viel zu visuellen metaphern des denkens

die dinge gerade rücken

die dinge ins rechte licht stellen

jemandem ein licht aufsetzen

jemandem heimleuchten


die dinge schief rücken

die dinge von einer anderen seite beleuchten

den schalk im nacken

irrlicht spielen

Drei lehrreiche Vorträge (2): still moving. 21st century poetics (ric allsopp)

im tqw gewesen. (precise) woodstock of thinking. ric allsopp, raimund hoghe und jan ritsema gehört/gesehen/gefolgt.


was von ric allsopps vortrag blieb, war eine liste von texten, die man vielleicht nochmal, und ein paar literaturhinweise, die man vielleicht lesen könnte
- warum nicht?
- zeit, geld

- von den texten, die er erwähnte, und die ich kenne, war seine lektüre oberflächlich, sogar falsch, was deleuze betrifft zum beispiel, kontrollgesellschaft, reines kleistern, zitieren, raunen
- dabei ist der mann professor, wissenschaftler
- unsinn: er unterrichtet bloß an kunstuniversitäten

letzten herbst diskutierte ich mit einer tänzerin über den körper, den geist, und die linie der emotionen
- oder so
- jedenfalls so ungefähr
und sie sprach vom körper als container - und ich: bion? container contains? und sie: kenn ich nicht. ist doch auch egal. es ist nicht egal. ihr kann es egal sein.

im studio mich umschauend schockierte mich, wie ergeben - ja - die menge - ja - lauschte

das phänomen ist allgemein. der hass auf die postmoderne verdankt sich auch diesem. unangenehm war mir, daß ein großer teil der anwesenden tänzer, choreographen, dramaturgen das wahrscheinlich a) als rechtfertigung ihres tuns
- stimmt doch auch
und b) mit wissenschaft, philosophie, denken verwechseln

die leere geste des denkens stieß mich ab
- und das war lehrreich?

Montag, September 15, 2008

Drei lehrreiche Vorträge (1): songs (raimund hoghe)

im tqw gewesen. (precise) woodstock of thinking. ric allsopp, raimund hoghe und jan ritsema gehört/gesehen/gefolgt.


vor über zehn jahren "meinwärts" von raimund hoghe gesehen
- und es fühlt sich seltsam an, das zu schreiben
- du bist auch da gewesen, und hast empört den raum verlassen, aus, wie du meintest politischen gründen
: damals hatte mich als erstes die szene begeistert, in der erst rotes granulat auf der gesamten bühne verteilt wird, und anschließend wieder zusammengefegt. das dauert genauso lang, wie es eben dauert.

dazwischen einige stücke von hoghe gesehen, und zu konzeptionalisieren versucht, wie es sein könne, trotz der unwidersprochenen qualität seiner choreographien und ihrer doch offensichtlichen
- für wen
wieso also meine hoghe-abende immer gleich verliefen: am anfang waren 400 oder 200 oder 80 zuschauer da, am schluß 25, 17 oder 7.

wahrscheinlich ist, daß das, was seine choreographien tun, was einem in ihnen geschieht, für viele nicht auszuhalten ist
- das wäre jetzt an jeder einzelnen und an jedem nachzuweisen

gestern sprach hoghe über den körper, kurz
- man könnte barthes zitieren: nun haben sie die ganze zeit über den körper gesprochen, aber über den ihren haben sie kein wort verloren. bei hoghe ist es umgekehrt
und dann, ausdauernd, über die form. mich freute das, weil mich hoghe auch gerade immer in seiner form begeistert hatte, und mir die besprechungen seiner stücke, die so oft auf seine person und seinen körper
- über ihren körper haben sie kein wort verloren
abhoben, wie ein ausweichen vor der künstlerischen gehalt wirkten. als beträfen sie nur ihn.
und hoghe demonstrierte, wie zwei gläser milch einen raum verändern.
und die zwei gläser milch waren zwei gläser milch. keine symbole.
- und hier könnte man über demonstrare und die monstranz
- er zeigte vielmehr
- er wies auf
- weisen: körperlich gemeint
- es zeigt sich
- darauf hindeuten

überhaupt kommen bei hoghe die ganze bunch postmoderner begriffe angebrachterweise: über das ungeheuerliche. über das sublime. über das, was insistiert, und nicht existiert. über den choque, über die provokatin der zärtlichkeit.

vor jahren, allerdings weniger vielen, sprach ich mit einer opernsängerin darüber, wie ein lied eine arie die psychophysis des sängers vorschreibe, den rhythmus, den gedanken, die gefühle. komponieren, schreibt barthes irgendwo, heißt: etwas zu tun aufgeben. und denken, und auch fühlen ist - im akt des singens, und bei raimund hoghe - tun.

ebenso autoritativ ist das tun von hoghe auf der bühne. die kompositionen seines tuns - sich erinnern zum beispiel -

ich war so mitgenommen, den nächsten vortrag liessen wir aus, und tranken kaffee ohne begleitmusik.

Sonntag, September 14, 2008

jmd o etw

einschätzen, verschätzen, immerhin: schätzen

Samstag, September 13, 2008

mehr als die pflicht und die not sehe das recht und das vermögen

geschätzt hatte ich, zwei stunden zu brauchen, benötigt habe ich zwölf. da es sich nicht um einen bergweg
- oder malen nach zahlen
handelte, sondern um nachdenken
- und zwar über dich selbst
-
- wie kann man sich nur sich selbst betreffend so verschätzen

preisfrage: es ist durchaus so, daß man verschiedene, einander widersprechende dinge zur selben zeit wollen kann. der wille ist keine vektorgleichung. was ist er, wenn er sinnvollerweise keinen plural hat? vergleiche mit einer landschaft.

Freitag, September 12, 2008

körpervolumen

und das volumen ergibt sich ja auch nicht einfach so unmittelbar aus den sinneseindrücken, ich brauche eine vorstellung von raum, und dazu vielleicht sogar von dauer

ich streichle dein bein und nicht eine fläche, nicht die fläche deines beines, aber manchmal, da streichle ich deine haut, und nicht dein bein, oder ich fasse dich an, und nicht deine haut oder dein bein

und ich: das ist manchmal meine hand und manchmal meine haut und manchmal die haut meiner hand und manchmal ist das ich

und ich bin selbst voluminös, und mein volumen ist in einem raum, und in diesem raum bist auch du, und so ist das mit den körpern: jeder körper hat ein volumen, und jedes volumen ist in einem raum

Donnerstag, September 11, 2008

heldenlieder II

glücklich das land, das keine helden braucht. überlegungen zu entscheiden innerhalb einer nicht-heroischen ethik

I
eine nicht-heroische ethik zielt geht nicht von allgemeinen werten aus, und zielt nicht auf ein allgemeines wohl. der einzelne vertreter oder die eine einzelne entscheidung vertritt nie ein allgemeines prinzip.
die gründe anderer, andere entscheidungen zu treffen, werden nicht aus allgemeinen gründen bekämpft.

II
jede entscheidung kann auch jemand anderer treffen; jede entscheidung ist ersetzlich. keine entscheidung könnte nur (auf grund des könnens, der erfahrung, der individualität) von einer bestimmten person getroffen werden, jede entscheidung ist von einer vielzahl anderer entscheidungen abhängig. keine entscheidung muss getroffen werden.

III
eine nicht-heroische ethik versucht immer, ihre ziele mit minimalen mitteln zu erreichen

IV
tertium datur. entscheidungen des typs "auf-leben-oder-tod", also innerhalb eines entweder-oder schemas, werden abgelehnt und als multi-optionale entscheidungen umformuliert. es gilt zumindest: entweder - sowohl als auch - keines von beiden - oder. tatsächliche entweder-oder-entscheidungen werden daran gemessen, ob nach ihrer entscheidung möglichst viele optionen offen stehen

V
entscheidungen sind jederzeit zu revidieren. es ist zu vermeiden, nicht-revidierbare-entscheidungen zu treffen. existentielle, nicht-revidierbare ereignisse (leben/tod) werden als banal betrachtet.

Mittwoch, September 10, 2008

gegensätze gesellen sich gern

>gleich und gleich gesellt sich gern, und gegensätze ziehen sich an.<

- das ist noch kein paradox, aber eine kontradiktorische aussage, soweit
ich weiß
- zusammengedacht ist es ein paradox
- was heißt: zusammengedacht? addierst du die aussagen zu einer aussage,
und wenn ja, wo addierst du sie? im sinn?

in der zeitung stand eine kleine notiz über eine studie, die den schluß
ermöglicht, daß man durchaus ohne zahlwörter rechnen könne. das konzept
der zahl wäre also nicht auf eine sprachliche repräsentation angewiesen
- und ebenso der sinn?
- der sinn sowieso. siehe saussure oder luhmann
- worauf willst du hinaus?

kontradiktorische aussagen oder auch paradoxien, widersprüche: sie
erfassen etwas, sie erfassen das sinnvolumen der dinge
- seltsames bild: volumen der dinge
- sinnvolumen

ach so

wenigstens war das meiste des tages voll leer

Dienstag, September 09, 2008

www.heide-schmidt-blog.at (II)

19:30 (ge):ich hatte vor jahren ein interessantes woE mit ihr und i. -
eigentlich staatsrechtlerin[...]
19:35 KS: den präsidenten wie alle anderen eigentlich als 'ein präsident' zu behandeln
wie bei den rosenkriegen
der könig ist tot, etc.

und denke: politiker interessieren nicht als PERSON, sie sind interessant in ihrer FUNKTION.
für diese werden sie gewählt. der vorwurf, sie präsentierten sich in der kampagne anders, als sie "in wirklichkeit" seien, ist ungefähr so treffend, wie das argument gegen die talare der richter, letztere trügen zu hause ja auch trainingsanzüge (oder schlaf-t-shirts)

19:37 [KS]: ich habe letzte woche in einem restaurant am nebentisch von ulla schmidt gesessen. ich habe das nicht bemerkt, bis mich auf dem klo eine frau ansprach und sagte: neben ihnen sitzt unsere gesundheitsministerin!
und sie sass da, aber sah gar nicht so aus
komplette trennung funktion person

- im unterschied zu richtern werden aber politiker als person präsentiert nicht als funktion
- person ist ja überhaupt nur eine konstruktion
- pragmatisch
- realistisch

die person des politikers, die im personenwahlkampf geprüft wird, wird auf eine erfahrung bezogen, die komplexere sachverhalte erfassen kann, als : menschenkenntnis ist ausgeprägter als das vermögen zur funktionalen analyse : also: ob es die funktion, die in der person abgebildet wird, geben könnte und ob man den wohl wollte.
- anthropologischer idealismus?

Montag, September 08, 2008

www.heide-schmidt-blog.at (I)

das problem des liberalismus in zeiten des wahlkampfs ist, daß sich nicht ganz einfach erschließen läßt, wozu jemand die freiheit haben soll, ein verbrechen zu begehen. die idee der gesellschaftlichen steuerung durch checks-and-balances zu begreifen, erfordert einen distanzierten blick, auch auf sich selbst.

gestern wurde mir meine geldbörse gestohlen, im zug, aus der offenen tasche, während ich daneben saß, mit musik im ohr und über heide schmidt nachdenkend.
ich fühle mich dumm; den dieb bewundere ich; er hätte die geldbörse doch im zug liegen lassen können, nach dem er das geld und die bankomat-karte herausgenommen hat. alles drei sind keine liberalen gedanken.

Sonntag, September 07, 2008

Qualismus

(seit etwa dem 5. jhdt
- vor unserer zeitrechnung)

man spricht von körper und geist und seele, und vielleicht haben wir auf ein viertes und ein fünftes vergessen

Samstag, September 06, 2008

Keine Vorwürfe

du liebst mich doch nur für meine intelligenz, meine schönheit, meinen witz, für was ich denke und sage, für meinen körper, mein gesicht wenn ich schlafe und aufwache, für meine unwillkürlichen gesten und laute, für meinen unsinn und meinen starssinn

Freitag, September 05, 2008

eine kleine geschichte

anfangs: sie sagt das eine, und tut das andere. er tut das eine, und sagt das andere. später: sie sagt, was sie sagt, und er tut, was er tut.

Donnerstag, September 04, 2008

"wenn ich gross bin", stand auf einer postkarte, "werde ich schweigen" (II)

die gedankliche provokation durch koeppens oder algrens verstummen
- genauer: nicht-schreiben
liegt doch darin, daß einer großartige, wesentliche und herrausragende bücher schreiben kann und anschließend etwas anderes tun (zum beispiel: spazierengehen oder karten spielen). das es kein scheitern (am werk), kein verhindert werden (durch den literaturbetrieb), kein leid (krabkheit) und keine blockade (schreibblockade) sein kann, warum einer nicht schreibt

>warum hat rainald goetz seit sieben jahren nichts geschrieben?<

Mittwoch, September 03, 2008

"wenn ich gross bin", stand auf einer postkarte, "werde ich schweigen"

"i wasn't wild with delight in the writing - but certainly not unhappy" schreibt algren im letter to joe haas (der in der critical edition des man with the golden arm abgedruckt ist).

es ist nur eine konstruktion, daß eigentlich ein schriftsteller schriebe, daß es sein wesen sei, zu schreiben, und das, wenn er nicht schriebe, es einen gesellschaftlichen oder biographischen grund geben müsse, der ihn hindere

>einer, der nicht schreibt<

und mehr noch bei einem schriftsteller, der ein oder mehrere großartige, wesentliche und herrausragende bücher geschrieben hat, der also erst recht ein "wahrer" schriftsteller ist, siehe koeppen, siehe algren

Dienstag, September 02, 2008

heuschrecken, ägyptische finsternis, teilung des meeres

daß die politik der wirtschaft ausgeliefert sei, wird gesagt; es stimmt nicht, man weiß es. auf politischem wege wird sich allerdings, in diesen landen, nie etwas ändern, schon gar nicht das gesellschaftssystem. und wahrscheinlich ebenso nicht auf gewaltsamen wege. augenfällig wird das, liest man über die historische arbeiterbewegung. und deswegen läßt die macht und relative autonomie des wirtschaftlichen hoffen. in einer bestimmten historischen situation könnte gesellschaftlich wertvolle arbeit heißen, unternehmerisch tätig zu sein.

(für H.H.)

Montag, September 01, 2008

copy this (III)

ich hatte mein photoarchiv online gespeichert, und anschließend die dateien von der festplatte gelöscht. beim hochladen auf den server hatte es ein übertragungsproblem gegeben, ich hatte die sicherung nicht kontrolliert, die datei war beschädigt - das letzte back-up meiner photos, das ich finden konnte war über ein jahr alt, jedenfalls waren schließlich 1500 bilder futsch.
12 stunden später hatte ich 400 bilder davon wieder: ich hatte meinen emailverkehr durchsucht, alte webseiten-dateien, blog, webspace

13:31:48 [AS] : kannst einen aufruf machen
13:32:02 [AS] : an die menschen die auf den fotos waren
13:33:11 [AS] : mit der bitte um optische rekonstruktion der letzten beiden jahre
- du hast dir auch einige der 400 schicken lassen?
- und was hat das mit den raubkopien zu tun?

in der sz war ein artikel vor einigen wochen, in dem sich mokiert wurde, die user hätten "in rainbows" von radiohead häufiger illegal aus tauschbörsen bezogen als legal und kostenfrei von der homepage downgeloadet. aber so funktioniert die sache halt nicht
- und wieso eigentlich illegal in diesem fall
es sind eben keine tauschbörsen
- es heißt nicht file-trading sondern file-sharing
in einem großen wohnhaus stellen die leute ihre bücherregale nicht in den apartements, sondern auf den fluren auf, und jeder bewohner kann alle bücher aller anderen bewohner gebrauchen - lesen -

Sonntag, August 31, 2008

copy this (II)

- die story mit der cd, dem büro und dem angestellten vermittelt ein falsches bild des sachverhaltes
- die rechte-inhaber sind keine natürlichen, sondern juristische personen
- an denen kann man keinen raub vollziehen
- es ist schon eine kopie, die cd
- und happy-slapping-videos tun hier nun wirklich nichts zur
- außerdem keine gefahr für leib oder leben

- nun also
: wohnzimmer, ein pensionierter ford-mitarbeiter auf dem sofa, plötzlich splittert das glas der verandatür - ein vermummter mann vermutlich jüngeren alters springt mit zum schlag erhobenem alu-case-notebook herein, und brüllt den pensionär an: wo ist dein anteil an dem neuen stup-god-albums. ich weiß genau, daß du anteile von emi besitzt.
zitternd nimmt der ältere mann das schnipselchen eines masterbandes aus seinem haustresor, welcher sich in der wand direkt hinter seinem rücken befindet, über der sitzgruppe...

copy this! (I)

(k. war die sache mit dem >raub< in >raubkopie< aufgefallen)

I RAUB
"Wer mit GEWALT gegen eine PERSON oder unter Anwendung von Drohungen mit GEGENWÄRTIGER Gefahr für LEIB oder LEBEN eine fremde bewegliche SACHE einem anderen in der Absicht wegnimmt, die Sache sich oder einem Dritten rechtswidrig zuzueignen" (§249 StGB (1))

II RAUBKOPIE
büro eines beliebigen konzerns der musikbranche. ein vermummter mann vermutlich jüngeren alters erzwingt mit zum schlag erhobenem alu-case-notebook die herausgabe einer cd. während er dem angestellten droht, das video der überwachungskamera als happy-slapping-aufnahme bei youtube einzustellen, schiebt er die cd mit sardonischem grinsen in sein laufwerk, und - kopiert sie.

Samstag, August 30, 2008

Ein Monolog für zwei Stimmen in beiderseitigem Einverständnis

du fragst mich nicht mehr, wie es mir geht, und ich sage trotzdem nichts dazu.

Freitag, August 29, 2008

ich kaufte die FAZ von gestern und heute (Fortsetzung 2)

heute ist die dritte Fortsetzung, und damit das erste kapitel kracht's "Ich werde hier sein im Sonnenschein und im Schatten" in der FAZ erschienen. dieser roman, schrieb tobias rüther zur ankündigung, verhalte sich widerspenstig zu seiner zeit. das buch stelle den realitätssinn auf die probe
- zeit kann hier nur gemeint sein: GMT+1.
- zeit meint hier explizit: zeit der shortlist des deutschen buchpreises.
das erste kapitel noch einmal lesend, denke ich an sorrokin.

"in einer Kunstsprache, gesprenkelt mit Zitaten."
"so rätselhaft, wie er sich liest"
"Das Buch stellt den Realitätssinn auf die Probe"
denke ich: sorrokin. denke an "lojd" und "bro" und an den "tag des oppritschniks". und denke, daß beim erscheinen des letzteren mir nur interviews vor die augen kamen, in denen sorrokin zur politischen situation in russland befragt wurde, anstatt über sein ästhetisches selbstverständnis

- ... daß also der deutschsprachige literaturberieb ästhetische formen ständig entweder ins historische verweist (eta hoffmann : romantik) oder kulturalisiert (südamerikanischer phantastischer realismus)

und zugleich denke ich, zugleich wird dieser gedanke konterkariert
- welcher?
- sorrokins text als ästhetische form zu begreifen
blätternd in der zeitung, der FAZ, merkels rede vor dem lettischen parlament, medwedejews rede, und was das für den text von kracht bedeutet


(wie war das noch mit dem kopf und wo steckte der?)

Mittwoch, August 27, 2008

ich kaufte die FAZ von gestern und heute (Fortsetzung 1)

die FAZ von gestern und von heute gekauft
- und die trafikantin wollte auch geld für die ausgabe von gestern von gestern
, um den anfang des neuen christian-kracht-romans zu lesen
- und wolltest angemessenerweise schreiben:
> ich kaufte die FAZ von gestern und heute <
- oder gleich doch: die FAZ von gestern und heute kauft
- folgerichtigerweise

und ständig dachte ich auch dabei an bernhard: die FAZ sei die einzige zeitung, die man in österreich überhaupt lesen könne, etwas, was man nur von hier aus, vom österreichischen aussichtsplatz verstehen könnte
- im standard heute: "Im GROSSTEIL aller europäischen Länder muss für das Studium bezahlt werden: 11 VON 27 Staaten heben Studiengebühren ein" (Mittwoch, 27. August 2008, Seite 5)
- sagt das was über das demokratieverständnis?
- die drucken aber auch, wie alle zeitungen hier, repräsentative umfragen mit 500 befragten

ob sich ein blog auf die form des fortsetzungsroman beziehen ließe?
- die es nur noch im sprichwörtlichen gibt
kracht's "Ich werde hier sein im Sonnenschein und im Schatten" ist als solcher jedenfalls nicht geschrieben, er erscheint nur als solcher. folgerichtigerweise sollte man die EA erwarten

Dienstag, August 26, 2008

glaub mir

glaub mir, es ist so, in wirklichkeit, es ist die traurigkeit, die ihren gegenstand findet, nicht umgekehrt

es ist die notwendigkeit des schlafes
es ist die krankheit, die mich nichts essen läßt
es ist die entfernung

die magnetfeldlinien der erde sind es, die die entfernung zur entfernung machen, spürbar, ich fühl mich wohl, mir geht es gut, glaub mir

Montag, August 25, 2008

das terrorismusbüro wien

einen molotowcoffee, denkt sie, in einem plastikbecher to-go mit deckel, größe extra large, wenn sie an einem starbucks vorbeigeht

Sonntag, August 24, 2008

sagt allein vielleicht wer

es ist wirklich nicht einfach, rechtzeitig ins bett zu gehen, nach so einem tag, 60 stunden job, physisch und sozial erschöpft, der mund vom dauergerede klebrig, die dusche muß noch warten, ich räume rum und höre musik

Samstag, August 23, 2008

wissenssoziologie (II)

oh doch, man kann ins institut gehen, wie in das büro eines mittelständischen unternehmens. die wissens- und forschungsgesellschaft benötigt keine heroische wissenschaft, sie braucht angestellte
- so viel zum wertverlust des abiturs in deutschland
- und warum auch nicht

Freitag, August 22, 2008

wissenssoziologie (I)

man weiss so wenig. beim lesen einer tageszeitung
- des feuilletons
- des wirtschaftsteils
- des feuilletons: nimm etwas, womit du dich auskennst
- auskenner
- wer adornos ästhetik nicht gelesen hat, soll keine kritiken schreiben?
- zumindestens sollte er auf dem stand der universitären vermittlung sein

>sie erwarten von den jugendlichen, daß sie sich schiller reinpfeifen, und selber schaffen sie es nochnichteinmal in eine stadtbibliothek<

aber doch eher das problem: wie das sowieso schon 'vorhandene' wissen eingang in den gesellschaftlichen diskurs findet. versuch, ein gespräch darüber zu führen, wie sprache funktioniert
- vielleicht ist das jetzt auch nicht so entscheidend, gesellschaftlich, meine ich?
: das problem ist doch zumeist nicht, was man alles (noch) nicht weiß, sondern, daß das, was zu wissen wäre, vielen ganz und gar unbekannt ist.

zum aufwachen ein radiofeature über den kynismus gehört.

Donnerstag, August 21, 2008

dark knight

am vormittag hatte ich zu entwickeln versucht, wie die missverständnisse der filmkritik sich historisch aus truffauts "wie haben sie das gemacht, mr. hitchcock" ergeben hatten: die verbannung des drehbuches als text und das schweigen über die tonspur, die negierung der arbeit des schauspielers : die hypostase der bildlichkeit. nachts im taxi zurück, sprachen wir über das haptische im film, und wie die analyse dieses haptischen die kulturelle organisation der sinne in nah- und fernsinne auffalten könne, und den körper im kino nicht als bild des körpers fassen.

heath ledgers joker ist in seiner physischen verletzlichkeit ausnehmend hervorragend. in einer szene läuft er in eine versammlung von mafiabossen, um sich dann, schritt für schritt, mit dem finger am faden seiner garanaten zurückzuziehen. nicht cool, sondern wach, geil. wie joker sagt: er plant nicht, er tut chaos. als batman auf ihn einprügelt, ist es nicht die physische unverletzlichkeit eines titan-anzugs, die ihn ungreifbar macht, sondern, daß er nichts zu verlieren hat. manche wollen eben einfach nur die welt brennen sehen. mit den sollte man nicht spielen. und manche wollen den helden spielen, für die ist alles etwas schwieriger. und mit ihnen ist auch alles etwas schwieriger. joker terrorisiert die anderen, alle restmoralischen figuren, indem er sie aporien aussetzt, die sie in unlösbare konflikte mit ihren eigenen werten bringt (und sei es die moral des geldes) : terror als psychischer terror verstanden und genutzt

: right in the face und subkutan



(alles andere ist aufgesetzt oder fake. die geschichte mit ihrer moral: will man doch nicht sehen. die actionszenen: nicht state-of-the-art. die architektur: schon fein, aber auf dauer kommt sie den figuren nicht nach. die einstellungen und beleuchtungen: zu einheitlich, uninteressant, keine komposition. die filmmusik: hört man auch nur im film.
wirklich verblüffend ist, wie durchschnittlich well-made eine comic-verfilmung sein kann. jetzt mal im vergleich zum hulk von ang-lee (die ersten 20 minuten revolutionär, danach todlangweilig), oder spiderman drei (wie übertrumpfe ich spielberg im genremixen). gary oldman ist mir unbemerkt durchgegangen. ...)

Mittwoch, August 20, 2008

the-one-i-don't-talk-about

über all das kann man auch deswegen sowenig sagen, weil.

ein satz, von eric-the-silent überliefert: es geht nicht um beziehungen, es geht um liebe.

bei RB die stelle, wo er begründet, warum albert und werther miteinander über lotte sprechen können: weil sie beide in sie verliebt sind.

wir können schon sprechen, miteinander, darüber. aber da wir es nicht teilen, und nicht zerlegen können, du nicht ich bin, ich nicht du, ich nicht ihr, ihr nicht wir, kann ich über euch nur sagen, daß, wenn ihr wir wäret, oder wir ihr wären. wenn ich du wäre, oder wenn du ich wärst.
- "das geht niemanden was an"
und das seid ihr ja nicht. und du nicht, und ich nicht. und wir, wir sind es auch nicht.

immer offen für ratschläge.


(ich persönlich habe etwas gegen lovestorys, ganz allgemein. aber vielleicht sind sie auch darum so wirkmächtig, weil sie als geschichte wie als text (inhaltlich und strukturell) performen, was das verhältnis von bezeichnetem und bezeichnendem ausmacht: ich bin nicht ich, du bist nicht du, das ist nicht das usw. UND EBENSO das ist das, insofern das die differenz zwischen das und das ist; ich bin ich, insofern ich die differenz zwischen ich und ich ist usw.)

Under an Anonymous Moon

in algrens erstaunlichem essay "city on the make"
- gibt es den eigentlich auf deutsch?
tauchen sätze aus dem haupttext als kapitelüberschriften wieder auf. der text biegt sich zurück, nimmt sich an anderer stelle wieder auf, fährt aus, faltet sich aus. keine
linearität: beschrieben wird etwas geschichtetes: chicago

was ist ein link? die suchmaschine linkt nichts, sie vergleicht zeichenfolgen, aber ein link verweist auf eine inhaltliche dimension, die verbunden wird.

Dienstag, August 19, 2008

Let's call it a night

auf dem bild ist die lampe, der klappstuhl, und die dunkelheit

der tisch
das schrauben
der streit
die härte
die stimme
der tee
das nahe
die sorge
der geruch
das laufwerk
das geräusch
die bartstoppeln
die nacht

: auf dem bild ist die lampe, der klappstuhl, und die dunkelheit, sagt das kind, und ich
- in der hand einen strauss blumen
- für mich?
- für dich

das gibt es alles, auf der selben ebene, kein existentieller unterschied
- sicherlich muß man nominalist sein
: lampe, klappstuhl, dunkelheit: auch die dunkelheit ist ein etwas, so wie ich auch
über dem malen war sie eingeschlafen. das blatt aus ihrer hand genommen. aufwachend, was auf dem bild sei sagend, und fragend, ob ich mich später neben sie lege

Sonntag, August 17, 2008

Die Füße in den Startlöchern einbetoniert

der fluchtschlaf ist schwer und abgrundtief, nicht erholsam; ein ausschalten, kein entspannen; unterbrechen, nicht erholen; das bewusste schaltet ab, und geht nicht zu etwas anderem über, es wird ausgeknipst. aufwachend bewegen sich die glieder in einem trägeren medium, als es die luft sonst ist, gegen einen widerstand; der hörsinn taub. eine sachliche art des schlafs. der last, person zu sein, entkommen, und damit den dingen, menschen, situationen, dem was unerträglich ist
- die dinge/ die menschen/ die situationen : das verweist auf eine objektivität, die im sozialen nicht gegeben ist
- die dieser art des schlafes entspricht

das wort vom fluchtschlafen kam von jemandem auf eine art zu mir, die mir sehr nahe ging. verloren haben ich sie warum
- gemeinsam und zusammen und miteinander schlafen
- und überhaupt: wie wörter von jemandem kommen und ihre autonomie erhalten und verknüpft bleiben
- don't call it privatsprache

Weissabgleich

den ganzen tag draussen, waren wir, vor einer woche, die blitze, die die handy kamera nicht einfängt, auf dem sofa, durch die fenster, alle zu

ein neues label müßte her, himmel, unbehaust

Du packst Deine Koffer und nimmst mit

ich seh in deine augen und bin mit

Samstag, August 16, 2008

Geschichtliches Bewußtsein

unter bestimmten umständen, sagt sie, und nimmt noch einen schluck vom weissen spritzer
- das erfindest du jetzt aber dazu

unter bestimmten umständen ist eben auch tupac bürgerlich, sagt sie, damit das gespräch der letzten halben stunde zusammenzufassen suchend, als sei das ein einwand

wir hatten eine choreographie von tamara mclorg gesehen, 'sommerrequiem', auf das requiem von faure, auf der bühne hatten jugendliche und junge leute gestanden, und ihre betreuer, und einer der besten hip-hop-tänzer der welt, ein sommerprojekt.
wie damit umgehen, daß die eigene ästhetik historisch ist
- sein wird
das sich die vorstellungen dessen, was etwas ist, und was nichts, und wie das sein soll am beispiel tanz, nach bildung und herkunft und biographie unterschieden. wie es in korea war auf tournee und wie im gefängnis.

- rezeptionsästhetik versus produktionsästhetik versus von rezeption und produktion autonomen kunstbegriff -

und ich erzählte ihr, wie ich versucht hatte, die sache um tupacs track hit 'em up mit einer gruppe jugendlicher hip-hopper entlang des textes zu klären, und zwar nicht daran gescheitert wären, daß sie tupac nicht kannten (sie kannten ihn), und auch nicht an sprachschwierigkeiten, sondern daran, daß sie die geschichte nicht kannten. und sie sagte dann diesen satz, und ich sagte 'raimund hoghe', und sie sagte 'kenne ich nicht'.

menschen lieben. menschen sterben. menschen lieben und sterben und lieben und sterben. das konsequent nebeneinander gedacht, das ist die idee der choreographie, die wir gesehen hatten. in einigem momenten war ich so gerührt, meine nackenhaare stellten sich auf.
im publikum saß mindestens ein priester, und ein pfarrer. das wissend, merkte ich beim sanctum auf, und fragte mich, wie das nun die sähen. und die hip-hopper, die auch.

Donnerstag, August 14, 2008

Hier spricht Janik

angefangen, 'räuberhände' zu lesen.
- wie es dazu kam: die website von finn-ole heinrich, dann kritiken gegoogelt, sehr konträre kommentare zu kritik auf der website der zeit
- und was hat das womit zu tun

verblüfft vom personalen erzählen. von diesem durchaus literarischen beschreiben, zwar aus einer denke oder sprache heraus und der verschriftlichung eines subkulturellen codes
- verblüffend gut?
was mich überrascht: das also jemand weiterhin meint, daß die wirklichkeit so zu erfassen wäre
das man ohne auf dem stand der literarischen technik zu schreiben
- lies ersma fertich

Mittwoch, August 13, 2008

Nachbarschaften II

videoinstallation. auf die vorhänge und jalousien verschiedener wohnungen oder geschäftslokale werden schattenspiele projeziert, die sich ergäben, wenn im zimmer eine lichtquelle (lampe, lampen, fernseher) brennt, und zwischen lichtquelle und projektionsfläche sich menschen bewegen.

mixed media, mehrere videos, dauer: von dämmerung zu dämmerung

Dienstag, August 12, 2008

Nachbarschaften I

soundinstallation. klingelschild eines großen mehr-parteien-hauses. drückt man auf eine der klingeln, hört man, durch die gegensprechanlage, was in der wohnung gerade zu hören ist.

mixed media mit 32 mono-ton-spuren, je 24 stunden lang, vorproduziert.

Montag, August 11, 2008

zärtlichkeiten III

das kind auf dem schoß; nachts im zug, oder an der hand kurz beim laufen, oder morgens kommt es unter die wolldecken gekrochen
das ist schön. das ist es nicht

plötzlich, das wußte ich nicht
- das wußtest du nicht?
das umkehrbare fehlt
- das wechselseitige
- call it wechselbeziehung
- das wußtest du nicht
- um sex geht es also wahrlich nicht
- und es geht nicht um sublimierung, projektion
- und auch nicht um grundbedürfnisse

das ist schön. das ist es nicht
>before my child was born i used to be a little bit touchy<
wechelbeziehung: das ist doch ein philosophischer begriff?
- und ein methodischer
- und ein begriff
- und etwas

Sonntag, August 10, 2008

Regentag

in der hütte mit dem kopf gegen ein gamsgeweih gerannt: das ist auch nur holz.
am nachmittag (vor dem mittagsschlaf) sitzend eine zeit lang nichts
ich könnte jetzt
- noch einen tee trinken
- weiterlesen
das wars auch schon mit dem input von außen
- oder rauchen
keine anrufe, keine emails, kein arbeiten, kein treffen, keine pläne, kein aufräumen abwaschen wäschemachen, keine zeitung, kein nichts noch mal downloaden
- schreiben?
still dazu
- zu still dazu
- stillsitzen - still sitzen
- und du fehlst mir auch

Samstag, August 02, 2008

beiseite wird sporadisch bis zum 11. august 2008

jetzt wird's sporadisch
- ich packe meine koffer und nehme NICHT mit: den laptop
- damit hat das nichts zu tun: wofür gibt's handy
- das hat eher etwas mit den 98,5% netzabdeckung zu tun
- 98,5 % der bevölkerung, da leben wenige menschen
- mitten in europa
- auch ist es nicht der koffer, sondern der rucksack

einiges ist offengeblieben:
'über religion'
'schicksal'
'unterschiede'
'beim lesen von schelling'
'über das gefühlsleben der dinosaurier'
'über mode'
'bericht erstatten'
'freunde/ facebook'

macht ja nix
mach nix
ins offene

Freitag, August 01, 2008

Multiperspektivismus

ich wollte cornelia funke lesen, ich habe cornelia funke gelesen. tintenherz.

man weiß nicht so richtig, was man dazu sagen soll. das ist schon irgendwie gut. gesamteindruck: etwas überengagiert, etwas langatmig, etwas well made, etwas maniriert.

sie schreibt also LITERATUR für kinder und jugendliche, sie meint das ernst, vor allem die LITERARIZITÄT
- die figurenrede, den wechselnden personalen erzähler, die intertextuelle und selbst-bezüglichkeit
- der hase felix effekt: das produktdesign muß den eltern gefallen, die kaufen die sachen

ich mag/ich mag nicht: mir sind leute unsympathisch die kinderbücher als LITERATUR lesen. und nr. 5 lebt. und das meerschweinchen oskar ist nicht für uns geschrieben
- und was ist jetzt mit dem verbotenen genuss: egoshooter spielen, fernseh gucken, fantasy romane lesen?
- nur nicht unter dem deckmantel der kunst
- 'was die deutschen lasen, während die klassiker schrieben'

Kandasan Consulting

slogan: ... und gut beraten geht die welt zugrunde.

Donnerstag, Juli 31, 2008

naturgeschichte

windboen, warm, staub ins gesicht, drei davon. das waere ein gewitteranfang, und auch der himmel waere danach. welche fenster sind offen.

ist man woanders, in einer anderen stadt: da erzaehlt man vom wetter (heiss, staubig; windig, regnerisch, verhangen; von wo sich eine ebene zieht bis nach mitteleuropa
- usw usw

wie die natur in die stadt spielt, in der stadt, wie man sie erlebt: davon waere zu schreiben

Dienstag, Juli 29, 2008

Körperfunktionen

ich wollte etwas ueber körperfunktionen schreiben, die einem nur
auffallen, wenn sie fehlen, als arbeit des geistes
- metaphorisch meinst?
also: einen tag schwappt mir jedes glas über
- kennen sie das
dann ist das wieder vorbei. oder die raum- und volumenvorstellungen,
zum beispiel die größe des körpers, den ich beim einschlafen umarme,
und wenn der fehlt
- oder sich ändert
. den ganzen tag war es heiß, dann fiel mir auf, ich habe fieber

das kind in meinen armen fragt: wie ist das eigentlich mit dem
träumen? wieso träumt man. und ich sage, wie wenig man weiß, und
wieviel weniger ich, und versuche etwas über den kostruktivismus zu
erklären und ob gehirne gehirne verstehen können oder dort nicht das
verstehen an ein ende
- dein kopf ist nicht die sonne
- mein kopf strahlt nicht
- manchmal schon
- und warm ist er auch

Montag, Juli 28, 2008

speichermedium

- man könnte meinen es wäre herbst, oder warum steht hier eine
reminisenz nach der anderen?
: nach jahren auf den defragmentierungbildschirm von windows98
guckend. so schön, wie die cluster/kästchen sich umspeichern,
umfärben. als wäre das so: die festplatte, eine fläche von kästchen.
c. träumte, sie könne mit ihrem computer sprechen, in nullen und
einsen. in bits.
- wie klang das?
- überhaupt?
- wie muß man sich das vorstellen?
- das muß man träumen

mein großvater, nach seinem zweiten schlaganfall, fiel ihm das lesen
schwer. er konnte teile des faust auswendig, die zitierte er
- wie klang das?
die ging er vor seinem geistigen auge
- wie muß man sich das vorstellen?
er las sie, stumm
- überhaupt?
- jedenfalls schreibt wittgenstein, man solle sich nicht vorstellen,
daß das selbstbeobachtete lesen lesen sei

welchen status hat der text jenseits des trägermediums schrift?
jenseits des buches und des bildschirms
- das muß man träumen

Sonntag, Juli 27, 2008

kleine kulturgeschichte des konfliktes

auf dem nachttisch fand sich goetz zehnjahrealtes netztagebuch
- ist viel älter seine jahre, es verdankt den grad seines vergangenseins nicht eigentlich der zeit
- danke, weiter
wemzudank gibt es txt-dateien und die suchfunktion. vor dem einschlafen hatte ich

Mittwoch, 10.6.98, Berlin.
841. Morgens fiel mir ein, warum die Streit-Szene von gestern nicht gelingt: ich kann keine Konflikte darstellen, weil ich kein soziales Leben führe. Aber das heißt ja, daß ich dann überhaupt keine Stücke schreiben kann?

gelesen, und gedacht: man müsste eine kulturgeschichte des konflikt-begriffes schreiben
- πόλεμος πάντων μὲν πατήρ ἐστι.
- es reicht
, spezifischer: eine kleine geschichte des konfliktbegriffes und der dramentheorie
- noch genauer: des konfliktbegrifes und der schauspieltheorie.
, also wie der begriff von konstantin sergeevič methodisiert und naturalisiert wurde
- du zitierst aber rum
zur grundlage wurde, um anton cechovs dramen spielbar zu machen. siehe theaterroman von bulgakov
- es reicht
sprich: wenn zwei könige aufeinander einschalgen in irgendeinem historienstueck, brauche ich keinen konflikt analysieren. aber wenn ein schriftsteller und ein hausmädchen tee trinken, dann muß ich annehmen, allem liege ein konflikt zu grunde, um der szene überhaupt einen dramatischen wert
- hier beist es sich in den schwanz
- es wäre ja auch noch zu schreiben, diese kulturgeschichte
- dein akku ist alle

Samstag, Juli 26, 2008

Heldenlieder

I
wenn man also alles dafür tun kann, ein guter schauspieler
- ein guter maler
- politiker
- ein gutes model
- ein guter lagerarbeiter
- so ein unsinn
- in hippolytos minor nutzt sokrates genau diese umschärfen, um den
sophisten in die ecke zu treiben
- genau diese?
- du wolltest etwas schreiben

II
man kann alles tun, um ein guter schauspieler, aber nichts, um ein
star zu werden. es muß ein gesellschaftliches bedürfnis hinzukommen,
das
- zufälligerweise

III
insofern stimmt es, daß jeder sein eigener star ist, und zwar nicht
nur 15 minuten. insofern man selbst sich zur gesellschaft hat.

IV
glücklich das land, das keine helden braucht (bb). man wünscht sich
mehr manager, die dementsprechend handeln. überall werden drachen
geschaffen, nur um sie besiegen zu können.

V
einem helden entspricht ein subjektverhältnis. so wie dieser die welt
rettet, also sein leben und erleben "den unterschied macht"
- die welt in einem verhältnis zu ihm steht
so erleben sich manche als helden ihrer biographie (für diese machen
sie selber tatsächlich einen, aber nicht unbedingt den unterschied aus

VI
um so kleiner die welt, um so mehr helden. deswegen finden sich die
meisten helden in der jugend (pubertät)

VII
das star-sein oder nicht
-das sd'asein
- quatsch nich

die frage, ob etwas kunst ist wird durch den star nicht berührt. das
ist durch den kunstbegriff ausgeschlossen
- wie beruhigend

Freitag, Juli 25, 2008

Valley of Darkness

www.valleyofdarkness.net ist eine allgemein zugängliche web-plattform,
in dem user all die kleinen gelogenen emails und smsen archvieren
können, die sie verschicken oder geschickt bekommen. dabei gibt es
verschiedene kategorien wie "notlüge", "höflichkeit", "faulheit".
valleyofdarkness anonymisiert automatisch die archivierten
messages. eine nähere bestimmung der umstände, in denen die nachricht
verschickt wurde, ist nicht möglich.
www.valleyofdarkness.net erfüllt so seine funktion irgendwo zwischen
(anonymen) beichtstuhl und (anonymen) schauprozess.
damit entspricht www.valleyofdarkness.net einem bedürfnis, daß aus der
diekten, schriftlichen kommunikation unter nicht-anwesenden entstehen
muß: einerseits der persönlichen verantwortung und dem persönlichen
verhältnis der kommunizierenden, andererseits der vielfältigen
möglichkeiten, die die fiktionalität dieses persönlichen verhältnisses
eröffnet. das paradox eines anonym-persönlichen verhältnisses (das die
differenz zwischen gedanken und äußerung in der kommunikation unter
anwesenden wiederholt) baut valleyofdarkness strukturell nach.
zugleich inspiriert valleyofdarkness umgekehrt auch zu kreativeren
absagenden, verschiebenden, und entschuldigenden mails.

Wenn man Unrecht haette

wenn adelsfamilien tatsaechlich das wohlergehen eines landes ueber die jahrhunderte sicherten
wenn ein striktes leben nach religioesen werten zum eigentlichen glueck fuehrte
wenn es die welt da draussen nicht gaebe
wenn die liebe nichts wirkliches vom anderen erfasste
wenn alles eine frage der interpretation waere
wenn jeder seines glueckes schmied waere
wenn es keinen freien willen gaebe
wenn die ausserirdischen unter uns waeren
wenn die vollkommene kontrolle zu realisieren waere
wenn sie schon laengst realisiert waere
wenn starbucks den besten kaffee bereitete
wenn caesar den gallischen krieg allein gewonnen haette
wenn rosamunde pilcher die eigentliche literatur schriebe
wenn die worte und die dinge das selbe waeren
wenn die gedanken und die worte nichts miteinander zu tun haetten
wenn es besser waere, auf die baeume zurueckzukehren

Mittwoch, Juli 23, 2008

May you be in heaven a full half hour

regen, im großen, leeren zimmer auf der matraze liegend, im dritten stock, über dem markt. es ist still, und ich gebe der müdigkeit nach
"before the devil knows you're dead"
irgendjemand hatte irgendjemandem erzählt, der film sei nicht so
- nicht so was
- und deswegen dauerte es also bis zum sommer
- gezittert habe ich, im kino
genre: was ist das:
- ein thriller ist spannend
nicht so sehr ein wirkungsästhetischer begriff
- in einem actionfilm wird geprügelt, witze werden gemacht, es gibt explosion
auch nicht so sehr eine summierung der verwendeten teile, als vielmehr die zugrundeliegenden verknüpfungsregeln, also
- was wie geht
- was wie auf was folgt
- die grammatik sozusagen
- deswegen wäre wilders nächtliche notiz "a man meets a woman"
- als genre-bezeichnung zu verstehen
genre: das ist das, wovor sich der film im jeweiligen absetzt
- irgendwie unklar
- müde
regen auf den fenstern, gedankentrommeln im hintergrund
- "was intelelle nicht zu sagen wagen" - gedanken vor dem einschlafen
gestern war ich so in meiner wut, so fokussiert, so verbissen, zu boden gegangen, zusammengekrümmt, starrend, daß mir nichts mehr einfiel als: einer von uns beiden wird draufgehen müssen. in genau diesem gedanklichen ton. ich bat um fünf minuten, kuschelte mich, zunächst physisch, an mich. go down, boy, go down. heads down. stand dann auf, deklarierte ein paar regeln, mehr für mich
und hielt mich mit den augen in ihren augen fest, kämpfte darum, sie anzusehen, die ich
-
-
und dann - ja was dann - dann irgendwann - war die wut vorbeigewesen.
im film wird das alles gezeigt, diese momente der enscheidung, diese kämpfe mit sich selbst. das ist quälend, peinsam, bitter, manchmal fies-komisch, windend, überraschend
- jedenfalls großartig.
und die im deutschen verleihtitel tödlichen entscheidungen werden in zeitnot, für geld und anerkennung getroffen, außerdem sind überall waffen im spiel
- aber du kennst die zahlen: die anzahl der tötungen in den usa und in europa sind gleich groß, in den usa sind es morde, in europa selbstmorde
da könnte ich mich gleich wieder hinlegen

Mailbox Service

Der gewünschte Teilnehmer ist vorrübergegend nicht erreichbar. Wenn Sie eine gute Nachricht hinterlassen möchten, drücken Sie bitte die '1'. Wenn Sie eine gute und eine schlechte Nachricht hinterlassen möchten, drücken Sie die '2'. Und wenn Sie eine schlechte Nachricht hinterlassen möchten, legen Sie einfach wieder auf.

(Sie haben sieben gute und zwei schlechte Nachrichten. Um Ihre guten Nachrichten zu hören, drücken Sie bitte die '1' ...)

Dienstag, Juli 22, 2008

Notiz fuer spaeter (II)

das wochenende nichts aufgeschrieben, kaum etwas gelesen
- die zeitung jedenfalls
- nicht so uebel jedenfalls
und das notizbuch vergessen, im zug. man koennte sich daran gewoehnen,
- man kann sich an fast alles gewoehnen
die eisschicht der verhaltensweisen ist duenn,
- wann gewoehnst du dir das rauchen ab?
man wacht auf, und lebt ganz anders weiter. oder jemand wacht auf, und ist nicht mehr der selbe. auch schlafe ich nur noch selten mit geoeffnetem fenster, die muetze ueber den ohren

und dann kehrt, auf einer anderen windung der spirale, das selbe wieder. manches davon ist gut. und dann geschehen ein paar wirkliche dinge
- so wie man sagt: das ist etwas
etwas sein: zum beispiel nominalist

um die menge der zigaretten zu kontrollieren zum silbernen etui gegriffen.

Montag, Juli 21, 2008

Jedenfalls Milliarden

4,567 milliarden : als alter eines gesteines viel, als geldsumme in der zeitung eher nicht so viel
- ja und?
seltsam, daß es mehr geld gibt als die erde an jahren alt ist
- seltsam, daß wir uns auch von großen zahlen bewertungen machen können, wie: sehr alt, nicht soviel

Sonntag, Juli 20, 2008

Ein Kinowerbespot

eine gruppe von leuten am fuße eines gletschers. die kamera fährt heran.
der mann im close-up zupft sein shirt zurecht, versucht die haare im wind glattzustreichen und sich eine krawatte umzubinden.
untertitel: michael franz, analyst.
der mann sagt (zugleich pfeift der wind ins mikro): das next big-thing wird magnesium.

Samstag, Juli 19, 2008

Unvorhergedacht

daß es das also gäbe, funkloch, drei tage
- die 0,37 % der nicht-netzabdeckung um dich
ungewohnt
unvermutet
einen nachmittag verbrachten wir mit fernglas spähend, die karte durchfahrend, geschichten argumentierend, zettelbotschaften an wegweisern befestigend
- zum bloggen warst du eh zu müde gewesen

Donnerstag, Juli 17, 2008

nouvelle vague

im frühjahr saßen wir im kino, und sahen godard, nouvelle vague
- den film gleichen titels meinst du
bis dahin hatte ich nur den soundtrack gekannt. ich wollte gehen, du wolltest auch gehen, du wolltest dann nicht gehen, weil du dachtest, daß es mein lieblingsfilm wäre, der da vorne liefe, und ich, ich wollte nicht gehen, weil ich dir wie jedem
- ihr aber noch mehr
das recht einräumte, einen film bis zum ende zu sehen
- ein hoher moralischer wert
- das recht einzuräumen?
- zurückhaltung, höflichkeit
seltsamer moralischer wert: einen film bis zum ende anschauen
- sonst darfst du nicht mitreden
- kannst du nicht mitreden
etc. etc.

nouvelle vague oder warum ein guter regisseur auch aus den falschen gründen geliebt werden kann.

traumkinesisch

m. erzählt: immer wenn etwas glückliches geschieht träume ich den selben traum. ich bin in einer art schwimmbad, und dort sind alle meine freundinnen, aber keine anderen kinder. es gibt da einen kleinen, blau-weissen drachen. der ist wie aus plastik, aber er bewegt sich selbst. feuerspucken kann er nicht. ich bin die allerbeste taucherin, meine freundinnen können zwar auch tauchen, aber nicht so gut wie ich. aus einer lade rollen bunte eier ins wasser, nach denen tauchen wir, wir müssen sie schneller bekommen, als der kleine drache. die eier schmecken wunderbar, wie überraschungseier.
- ein chinesischer glücksdrache?
- überhaupt drachen: was sind das, symbolisch meine ich?
- ein jump'n'run-traum, oder umgekehrt: bilden jump'n'run spiele träume nach?
- wie verhalten sich die träume nicht zum mythischen, sondern zum historisch-sozialen?