Mittwoch, April 30, 2008

louis mit dem nützlichen verbinden (2)

[21:10:08] (ge) : ich bin, glaube ich, nicht vom bloggen fasziniert.
[21:10:55] (ge) : und von blogs bin ich nicht mehr fasziniert, als von einem okayen roman.
[21:13:00] (ge) : und auch sonst -
[21:13:28] (ge) : vielleicht bin ich ein fortschrittsgläubiger moderner?
...

eine ästhetische reflexion ist eine ganz andere als eine soziologische. ein medium im medientheoretischen oder sozialen sinne etwas anderes, als ein
- wolltest du jetzt sagen: künstlerisches medium?
- künstlerisches format?
- was wolltest du überhaupt
als die photographie entstand
- davon hast du doch gar keine ahnung
als der film entstand
- beide entstanden doch nicht als künstlerische medien
- und bis zum formatradio ein weiter weg
- und überhaupt: hälst du nicht große stücke auf RB, der schreibt: die photographie verliert ihr kraft dort, wo sie kunst wird
- so ähnlich

ich stelle mir vor, daß jede technische oder soziale erfindungen in kunst zu verschiebungen führt. die malerei hat sich mit dem auftauchen der photographie geändert. porträtmalerei gibt es immernoch. sie ist dennoch wo anders jetzt. veränderungen in der umgebung: die umgebung kann dabei auch der warnehmungsapparat sein
- siehe die entwicklung der montage im kino
- apocalypse now redux: da sah man dann einen neuen film, was das trägermaterial betrifft, aber einen alten, was den schnitt. historizität des schnittes
- du akzeptierst einen e.t.a hoffmann roman also auch nur deswegen, weil er ein paar undert jahre alt ist
- ich lese ihn jetzt als einen, der ein paar jahre alt ist

umgekehrt : das aufnehmen eines mediums/formates in der kunst ist etwas anderes, als das herausschreiben aus einem medium/format. eine neue short-story bezieht sich auf andere short-story, und ein cechov-stück bezog sich auf ein bestimmtes theater oder bestimmte stücke, auch wenn seine stücke fremd dastehen.
das auftauchen eines mediums oder eines formats ist dagegen etwas anderes: das, worauf sich das einzelne (singuläre) bezieht, ist ein ganzes, was es noch nicht gibt. und dennoch bezieht man sich auf dieses zukünftige, man holt eine zukunft herein.
- übrigens ein banaler vorgang: wer holt nicht die zukunft hinein in das, was er gerade tut
- aber es ist nicht nur die zukunft die ungewiß ist, es sind selbst die regeln des hereinholens- du bist ein fortschritsgläubiger moderner.
was ist das gegenteil von erfahrungen? wie nennt man jene kapazitäten, die sich nicht auf vorhandenes, auf die wiederholung oder abweichung rückbeziehen, sondern vorrausbeziehen auf das kommende, auf das, was wird?

louis mit dem nützlichen verbinden

[21:10:08] (ge) : ich bin, glaube ich, nicht vom bloggen fasziniert.
[21:10:55] (ge) : und von blogs bin ich nicht mehr fasziniert, als von einem okayen roman.
[21:13:00] (ge) : und auch sonst -
[21:13:28] (ge) : vielleicht bin ich ein fortschrittsgläubiger moderner?
...
[21:22:51] (ge) : bei dir respektiere ich aber ein gewisses kulturelles niveau,
[21:23:15] (ge) : belästige dich nicht mit emoticons...
[21:23:42] (ge) : ich versuche höflich zu sein,
[21:23:54] (ge) : und weniger peinlich,
[21:24:11] (ge) : und mich eines besseren deutsch zu bedienen
[21:24:37] (ge) : und seltener englische phrasen zu gebrauchen,
[21:25:47] (ge) : verstellung? nein: junge unter einfluß.
...
[21:47:06] (ge) : und es ist schön, wenn vermutungen/ideen/konzepte
[21:47:21] (ge) : mit der welt übereinkommen.

Skizzenhaft

ein eintrag im blog ist misslungen
- der gestern meinst du?
- auch
a) nach welchem kalkül verfahren? ändern, korrigieren, löschen? auf was hin?

improvisation: komposition während der action.
b) von welchem modell gehe ich aus, um den wert eines elementes zu bestimmen? keine geschlossenheit der struktur, die den elementen den jeweiligen wert zuschreibt (dennoch klares gefühl).

ein blog ist prinzipiell linear unendlich.
- wie ein satz in seiner länge nicht prinzipiell beschränkt ist.
c) welches textmodell oder welches ästhetische modell heranziehen?

Dienstag, April 29, 2008

Das gilt auch für Sex mit Ausserirdischen

- warst du es nicht, die mir von dieser umfrage erzählt hat
- 30 % alle männer hätten gerne sex mit einer ausserirdischen
- wollen auch 30 % der ausserirdischen mit uns sex haben?
- haben sie sex miteinander? oder wären wir es, die das, was wir mit einer ausserirdischen lebensform hätten, als sex betrachten würden?
- wer ist wir?

als könnte ich nur über vorstellungen von und erinnerungen an sex schreiben. und als wären diese vorstellungen und erinnerungen etwas tatsächlich anderes, als das, wovon sie vorstellungen oder woran sie erinnerungen sind. als wäre sex so etwas ähnliches wie schlaf: ich kann mir vorstellen, zu schlafen, ich habe sogar eine körperliche vorstellungen davon, was das sein könnte, schlafen, ich kann mich erinnern geschlafen zu haben, ich kann mir wünschen, zu schlafen. aber eigentlich weiß ich nicht, was das ist: schlaf.
ich stelle mir vor - ich habe eine sogar körperliche vorstellungen davon, was das sein könnte - ich kann mich erinnern, wie es anfing - oder wie es war, nachdem es endete.
- wie ist etwas, nachdem es geendet hat?
- und niemand weiß, was das ist, zu schlafen, weil
- wer schläft, ist nicht
- falsch: wer schläft, ist nicht ich.
das wort vom "miteinander schlafen" kennzeichnete dann ein bestimmtes verhältnis der subjekte zu sich und zum anderen und zur welt.

in "wenn die gondeln trauern tragen" von nicolas roegg sieht man das archäologen paar sich bereit machen, um abendessen zu gehen. dann wird ineinandergeschnitten, wie sich sich ausziehen, und wie sie sich danach wieder anziehen. that's it.

Sonntag, April 27, 2008

In Gesellschaft

angst der tuis vor der masse, anbiederung der tuis gegenueber der weisheit der masse. schon dieses herausnehmen: nicht masse sein, oder masse sein wollen. schon dieses: seinen historischen ort zu kennen meinen.
- nimmst du dich davon aus?
- nee, kein bisschen. meinte ja nur.
- du wolltest doch ueber prolltum als denkerisches kalkuel schreiben

gestern nacht ging dann das gespraech ueber den sonderaufmacher der presse "gesellschaft der voyeure". wir tranken nur wenig bier, sassen im taxifahrer beisl, waren schlecht angezogen wie meist, hatten ein neues handy, ein neues programm auf dem alten, einen laptop oder keine ahnung, und wussten oder dachten zumindestens viel. eine sitzpartie, die bilder haetten vielleicht sogar in einem skandinavischen film ala franzoesisch fuer anfaenger platz gehabt, subkulturelle schinken fuer twenty-somethings. 3 personen, darunter zwei jungs, eine frau, ein herr, ein snob, ein dandy und ein maedchen; keine masse. leider war kein medienanthropologe unter uns, einen solchen haette ich gerne kennenlernt. medienanthropologe wolfgang
zeglovits sieht youtube & co. als weltweiten
vertriebskanal fuer private medienmacher.
- ob man etwas vertreibt, das man nicht verkauft, ist die eine frage
- ob jemand ein medium macht, der bei youtube einen clip hineinstellt
- ich arbeite fuer die bank: ich hebe am geldautomaten ab
"es ist ein altes, aufklaererisches problem, dass man dem wort mehr rationalitaet zutraut, als dem bild". jedenfalls sind die meisten zeitungsartikel noch von hoeherer aufloesung, als ein popsong.
- ein popsong: da kannst du mitsingen, und du kannst alles moegliche hineinlegen
- U2: the one: vom liebeslied bis zur anti-globalisierungs-hymne : we're one, but we're not the same
"das beduerfnis nach oeffentlichkeit gab es schon immer."
- nur ist die viel interessantere frage, wie sich die oeffentlichkeit, von wegen strukturwandel
- und auf keinem fall so ahistorisch bitte
- vergleich mal mit schiller
- vor oder nach seiner kant-krise?
- kant-krise: das war kleist
ich teile dein gefuehl der fremdheit, was ich nicht teile, ist
- distopie ist das wort dafuer
- immer gibt es auch eine gegenbewegung
- ja? sicher?
"die jugend von heute unterscheidet nicht mehr zwischen echtem und vernetztem leben. die grenzen sind nur noch fuer die aeltere generation
wahrnehmbar." dabei ist das eben dieses, was durch den begriff virtuell bezeichnet wird: etwas, dass nicht wirklich ist, aber eine wirkung im wirklichen hat. chatten ist keine kommunikation unter anwesenden, kann aber in teilen dessen funktion uebernehmen. warum sollte jetzt ein chat weniger "wirklich" sein, als ein gespraech?
und ist es nicht so, dass man auch mit dem klatsch auf dem schulhof einen umgang gefunden hat, oder mit den geruechten ueber das vorleben von x.

vor einiger zeit zeigte mir ein junge ein video. ein grosser typ schlug zu, fast laessig, langsam, der andere kippt einfach weg: ohnmaechtig. was geht da?
kurzes erschrecken, kurz vorgestellter schmerz. dann aufregung (osszilieren): das ist nicht echt. ist das echt? dann: resignieren: das ist wahrscheinlich echt. dann, weil mehr nicht herauszufinden ist, bleibt nur achselzucken. keine geschichte, keine einbindung. es bleibt ein moment. klar ist das "einfach nur ein reiz". niedrigste aufloesung. und klar stumpft das ab. und klar muss das gesteigert werden. wenn man nicht auf entzug geht. "video killed the radiostar" wiedergefunden.

Samstag, April 26, 2008

wenn du aufhören willst, zu kommunizieren

wenn du aufhören willst, zu kommunizieren, kannst du ja gleich bildende kunst studieren.

der satz
- klar falsch
es ging jedenfalls um
- sprachskepsis
- einwände gegen worte allgemein

irgendwie müsste man nochmal anders fassen
- und das müsste man an literatur als kunst tun
daß kunst kommunikation ist, die nicht-sprachlich ist
- kommunikation ist, die durch andere medien kommuniziert, als sprache
- gerade eben auch literatur

Freitag, April 25, 2008

Frühling, Krieger, Mädchen

- ist das das neue buch nach "dirac" von dath?
- neu? das ist schon letztes jahr erschienen

an einem brillianten februar morgen, der mir frühlingshafter erscheint als der frühlig jetzt,
- gefühlte jahreszeit: spätsommer
- winterende, dem wetter nach
lief ich die große strasse zum schottentor hinunter, irgendein treffen im aida, später wollte ich zu einer diplomausstellung, und zu dieser ein diplomgeschenk mitnehmen.
es gibt einige gefährliche buchhandlungen,
- die bernhard-epigonen schrieben jetzt: es gibt einige gefährliche buchhandlungen, selbst in wien
- so'n quatsch
eine davon liegt an jener großen strasse, und ich betrat sie in der absicht, dort salingers franny & zoey zu kaufen
- die begründung dafür liefer nach
das buch war allerdings nicht mit dem klassischen 50er-jahre-einbandtitel zu bekommen
- die beschreibung liefer nach
ich stöberte in den regalen, sehe also dieses strahlend weisse buch, mit dem lippenstift vorne drauf, der einen handfeuerwafenschatten wirft, "waffenwetter" heißt das buch, dietmar dath der autor

- ist das das neue buch nach "dirac" von dath?
- neu? das ist schon letztes jahr erschienen
- ich fand "dirac" ganz toll. und das jetzt?
- ich habe es nicht gelesen.

verärgert über das überregionale fäulitong, das einen roman wie "dirac" in allen blättern gleichzeitig bespricht, so daß ich's mitbekomme, kaufe, lese, liebe - um dann den nächsten roman zu verschweigen
- mit jürgen becker ist es ähnlich. jedes dritte buch wird besprochen. also muß ich ständig nachschauen, ob was erschienen ist. "der fehlende rest": überall besprochen, beschrieben. "aus der geschichte der trennungen", dafür bekommt er den johnson-preis,
- zurecht
- zurecht?
aber besprochen wirds nicht.
- man sollte eine seite einichten, wo man neuerscheinungen bestimmter autoren als rss feeds abonnieren kann
- man oder amazon
- gibt's bestimmt schon
die themen des feulliton funktionieren wie die theaterspielpläne: wie eine grippale infektion in einem begrenzten biotop

- ist das das neue buch nach "dirac" von dath?
- neu? das ist schon letztes jahr erschienen
- ich fand "dirac" ganz toll. und das jetzt?
- ich habe es nicht gelesen.
- dann überleg ich nochmal

hardcover, teuer, d.h. teurer als kino oder der abend im cafe. schnell blättere ich ins buch hinein, bin abgeschreckt: alles klein geschrieben
- kleinschreibung ist manieristisch
- außer in informellen zusammenhängen?
- unnötige gleichmacherei, pseudo-advantgardismus, verweis auf das scheinbar technische der herstellung: schreibmaschine, tastatur. und auch als wäre da kein lektor und kein setzer zwischengeschaltet
- abzulehnen jedenfalls.
kaufe es dann doch
- weil draußen die sonne so brilliant scheint
- aus übermut
- aus guter laune
- den bald kommenden kontostand antizipierend
- oder mehr so aus grundsatz

als diplomgeschenk habe ich dann noch oben im regal "wie zusammen leben" von roland barthes entdeckt, und eingepackt
bei der diplomausstellung bin ich an dem tag nicht mehr angekommen
brillianter tag

dietmar dath kann kleinschreiben. das ist nicht das selbe, wie: kann schreiben wie er will. es ist das erste buch in kleinschreibung,
- von den wenigen, die ich gelesen habe, und den vielen, in denen ich gelesen habe
das gut klein geschrieben ist. außer büchern, die aus dokumentarischen gründen kleingeschrieben sind
- brecht: arbeitsjournal
es ist ein buch aus perspektive eines 18 jährigen mädchens. der reflexhafte einwand dagegen, daß ein x-jähriger autor die position eines 18jährigen mädchens einnimmt, wird im buch selber verwurstet
- überhaupt sind es auch die fiktionsinternen wendungen, die daths romane
- dazu später
- hier auf johnson verweisen
ein paar einwände hätte ich doch. aber vor allem eine frage: wie und wann ist das junge mädchen zu einer grundfigur der zeitgenössischen deutschen literatur geworden?
- zeh: spieltriebe usw.
- oder ist es so, daß das junge mädchen als ästhetische figur wie der krieger
- und das trifft die frage des personals wie die des genres: die figur : was ist das?

wie "die salzweissen augen" am schluß gedankliche anschlußfehler produzieren anhand der falschen beobachtung des briefeschreibers, er habe in allen frauen, die auf seine jugendliebe sonja folgten, nur diese gesucht - bis hin zum äußerliche replikat (die sache dürfte eher umgekehrt liegen)
bei "waffenwetter": die erzählung (auch das hat das buch: eine erzählung, eine story) nimmt dann eine wendung, die sich nur als erzählerische wendung verstehen läßt.
- du meinst?
- ich meine
eine bestimmte wendung der erzählung, die nur auf wendungen von anderen erzählungen verweist.
- das wäre ja noch nichts schlechtes
- klingt avantgardistischer, als es ist
- ich meine:
"er habe in allen frauen, die auf seine jugendliebe sonja folgten, nur diese gesucht" ist entweder bloße meinung zum mitsingen, oder ein literarischer topos, eine form, um etwas zu erzählen, wie genre-konventionen. und genres sind formen, die spielerisch aufgenommen werden, um vor dem genre als hintergrund "etwas anderes zu erzählen". hausnummer "I'm a cyborg"/chan-wook park, "miller's crossing"/coen-brothers, "the mission"/johnnie to, oder auch ein x-beliebiges e.t.a. hoffmann märchen.
"waffenwetter": die wendung, die die erzählung nimmt, erzählt nichts anderes als : daß es sich um eine literarische erzählung handelt.
- ach deswegen: "deutlich knapp"?
- gilt für "waffenwetter" und "die salzweissen augen". dirac ist ein vollkommenes buch
- schreib mal davon
- mach ich

____
dietmar dath, waffenwetter, suhrkamp 2007
dietmar dath, die salzweissen augen. briefe über drastik und deutlichtkeit, suhrkamp 2005

Donnerstag, April 24, 2008

Wer sagt das?

ich glaube eher dem, was ich wahrnehme und dem, was ich mir denken kann, als dem, was ich mir erzaehle oder jemand anderes sich oder mir erzaehlt.

Mittwoch, April 23, 2008

Über drei Bücher von D.D.

in "die salzweissen augen" von dietmar dath geraet dem schreiber der "briefe ueber drastik und deutlichkeit" namens d. - nennen wir ihn david, aufgrund der kontinuitaet des personals zu daths zweitem bei suhrkamp erschienen, ganz und gar grossartigem romans "dirac"
- du koenntest diese einleitung abkuerzen, und zwar so: "dietmar dath, die salzweissen augen. briefe ueber drastik und deutlichtkeit, suhrkamp 2005"; "dietmar dath, dirac, suhrkamp 2006"; "dietmar dath, waffenwetter, suhrkamp 2007". "dietmar dath, heute keine konkurrenz. texte fuer die zeitung, suhrkamp 2008" das nennt man literaturangabe
- wollte ich ueber all das schreiben?
- und den post nennst du: ueber drei buecher von d.d.
- oder: deutlich knapp
- lies alle von diesen buechern. sie lohnen es

Dienstag, April 22, 2008

Wir erzaehlen uns gegenseitig viel

im letzten drittel "die salzweissen augen" vermeint dann der briefeschreiber der "briefe ueber drastik und deutlichkeit" namens d., er habe in allen frauen, die auf seine jugendliebe sonja folgten, nur diese gesucht - bis hin zum aeusserliche replikat.
die sache duerfte eher umgekehrt liegen: aufgrund der relativen aehnlichkeit der menschen untereinander
- jedenfalls innerhalb eines kulturkreises, bestimmter sozialer konfigurationen
- unheimlicher text im zeit-magazin: der soziologe heinz von bude benennt eine biographie anhand von postleitzahl, bildungsabschluss, beruf der eltern
duerfte es sich bei dieser aehnlichkeit einiger personen mit der ersten freundin nicht um eine projektion, eine taeuschung, oder gar ein (wie d. meint) verkennen handeln, sondern
- um wahrscheinlichkeiten.
- statistik.
- muster.
- serialitaeten.
- 'das personal ist beschraenkt.'

___
dietmar dath, die salzweissen augen. briefe ueber drastik und deutlichtkeit, suhrkamp 2005

vorland

die sonne, sie geht also tatsächlich rund auf, und orange, und steht
dann da als ganzes über der flachen horizontlinie
- grunderfahrungen, grundtatsachen, schwierigkeiten der geschichtsschreibung

Montag, April 21, 2008

Irrtum der Tragödie

ein übermass des leides macht den erleidenen aber nicht unbedingt unglücklich, 'traurig', sondern stumm und grau.

Sonntag, April 20, 2008

Corporate Identity

Unternehmensausrichtung: Konkursorientiert

Freitag, April 18, 2008

Gadget

unter dem schlaf durchgetaucht.

ich schaue auf der rückseite des buches nach der uhrzeit.
dann pumpe ich meinen nikotinpegel hoch.

Donnerstag, April 17, 2008

Mehr als die Hälfte der Welt

mehr als die hälfte der welt

ist luft

und schwieg

schweigen unterschiedlicher moralischer kalküle:
- "sprich mit mir"


'bestimmte dinge verschweigen überläßt mir meine neugier.'

bestimmte dinge verschweigen
- sie hat, glaub ich, eher so ein onanistisches verhältnis zum sex. mit ihr zu schlafen war ... ihre lust was nie die lust des anderen, ich meine: ihre lust war lustvoll für mich, aber meine lust
- wie jetzt? du meinst, sie
überläßt mir meine neugier.
- und nicht: überläßt MICH meiner neugier

neugierig sein können/dürfen/wollen. ich kann alles wissen wollen, jeden klatsch, und trage keine verantwortung dafür, nicht erzählt zu bekommen, was ich nicht wissen soll. kein reglement a la "das willst du nicht wirklich wissen" oder "es ist nicht gut, das-und-das zu wissen", keine szene a la "ich finde das geht dich nichts an", und kein kalkül a la "es ist besser für dich/für uns/für jeden, das-und-das über mich/über einen anderen nicht zu wissen."


'denn eh klar, oder: das will man nicht wissen, daß der andere das sieht : in der intimität ein raum des unbedachten'

bestimmte dinge verschweigen
- du bist ganz anders mit deinen eltern
denn eh klar, oder auch
- du schläfst ganz zusammengekrümmt
weil eine bestimmte intimität
- privatsphäre?
- beschreib mal unterschiedliche intimitäten
- hättest du wohl gerne
eine bestimmte intimität setzt vorraus, daß es nicht zum zeichen wird,
"was ich tue und wer ich bin"
- dieser zeichenfreie raum ist aber doch ebenso konstruiert, wie die interpretationen des anderen, die ich selber ständig vornehme
zu verschweigen ermöglicht der intimität - dem anderen und mir, die diese intimität teilen - nicht die last der zeichenfolgen aufzubürden.
- seit wann hat ein zeichen gewicht
- ist das nicht die dornenzieher geschichte?
- auch, aber es ist nicht unschuldig gemeint. es ist nur einfach so, daß das verschweigen mir einen raum gewährt, in dem der andere kein gegenüber, kein beobachter ist, und ich nicht der beobachter und das gegenüber des anderen

(- auch wenn es konstruiert ist?
- seit wann haben konstruktionen keine realität
- virtualität?)


- dann gibt es noch die üblichen verdächtigen: das bedeutungsvolle schweigen; schweigen als hochromantisches einverständnis; als sprachfreies verstehen; als staunen; das verschweigen aus faulheit, angst oder sorge um den anderen; das schweigen, das auf das nicht-sprachliche der welt verweist; verschweigen als spiel, als locken; schweigen als konzentration; schweigen als offenheit (zuhören)
- seltsam ist doch auch, daß das schweigen und verschweigen zunächst einmal so einen moralisch schlechten ruf hat, jedenfalls in den meisten sozialen kontexten
- was erwartest du, wenn das soziale als kommunikation
- nicht beim begräbnis allerdings
- 'grabesstille'


'das verschweigen, was aber ist'

das verschweigen, was ist
- was im raum ist oder sonst wo, jedenfalls da
weil, was ist, vorbeigehen wird
- und es wird alles vorbeigehen. das ist sicher.
das verschweigen nimmt also das verschwinden vorweg,
- erinnere mich nicht daran!
ein vorgriff, eine hoffnung
- dieses verschweigen nimmt den tod vorweg
- huh
- da kann ich ja gleich gehen
in einem gewissen sinne zerstört "verschweigen, was aber ist" die möglichkeit einer welt, in der ich mit dem anderen gemeinsam handle/bin
- no direct action


schweigen, weil bestimmten dingen keine bedeutung zukommt; schweigen weil bestimmten dinge keine bedeutung zukommen soll

- warum ist es eigentlich überhaupt so, daß beim denken über schweigen gleich immer die ganz großen worte auftauchen?
- dieser schöne satz von tuymans in seinem künstlerrundgang: dieses bild stammt aus einer zeit, in der das existenzielle für mich sehr wichtig war

Mittwoch, April 16, 2008

Dienstag, April 15, 2008

Abendfall

der abend fällt früh am himmel, graublau, und es rührt mich - mag ich doch blau so gern

D-Shirt Sentence

Alcohol to everyone/ makes hosting much more fun

(frei nach bonnie 'prince' billy)

Sonntag, April 13, 2008

Ein besonderer Tag

im kino gewesen. im theater gewesen. theater besser als kino.

Samstag, April 12, 2008

Dort Wo

in einem kurzen brief an algren beschreibt beauvoir flugplatz, flughafen, flugzeug.



die reiseorte, durchgangsstationen, bilden eine verzweigte kartographie

- pfade, erweiterungen, submenues



DA GIBT ES DOCH



da gibt es doch, kennst du, gehst du auch immer



die terrasse des cafes im westbahnhof;

den segafredo in muenchen, dessen kellner vor oeffnung bayrisch, und mit den kunden italienisch parlieren

- das tringeld und bestellung nehmen sie auch auf italienische weise;

die box an der s-bahn station, dort gibt becherkaffee aus einer espressomaschine;

das cafe nach den gates in stuttgart mit seinen ledersesseln



der andere klang/sound, das feuchte der luft, die naehe des sees : lindau;

die architektur des bahnhofs in hamburg, seine architektur, wie man hinab und hinauf und dazwischen lang geht;



die ungarischen schlafwaegen, die polnischen zugrestaurants, den lavazza cafe in schweizer zuegen, das haegen-dasz-eis erdbeer sorbet zwischen kino und buchladen



die kofferwaegen an der faehre nach; die promenade eines englischen stranbades atlantikseitig; die versteppte flaeche, die sich ausbreitet zwischen ganz mitteleuropa



der anzug fuer die hochzeit und das paar schuhe einerseits und andererseits der rucksack und die steigeisen, und keine schliessfaecher, dann dieses hotel



wo ich den band 11 der sammlung deutscher klassiker liegen liess, ich weiss nicht wo

ich einen von zwei sandlaen vom rucksach verlor, rennend, um

nachts, wartend, verspaetet, und ich schickte sms nach ueberall,"petting?" "gerne immer ;-)"



dein auto, d.h. das deines ex-freundes

dein sofa

deine baeckerei



die haushaltsabteilung in diesem heimwerkermarkt, der friseur, und das schuhgeschaeft



das notizbuch von vor einigen jahren



die muetze, die ich trug

Freitag, April 11, 2008

des technischen zeitalters

homo faber in der lokremise st. gallen gesehen. ich bin überrascht, daß der text
- du setzt also fort von gestern?

eine qualität als handlungsabfolge
- call it: erzählung.
das also homo faber eine gute geschichte ist
das die eigenlogik der erzählung
- und nicht nur als nachbildung antiker mythen
- und wie ist das mit diesen antiken mythen. sie sind doch auch erzählungen, bevor sie mythen sind
- du meinst, du weißt, was das ist, eine erzählung, und worin ihre qualität als erzählung liegt
- ich meine, ich weiß was eine erzählung ist, und ihre qualität
- das und nicht jenes erzählen
- was erzählen?
- wozu wird das erzählt?
- labov meint ja, daß das, was in der erzählung auf ein "ja und?" antwortet, durch alle phasen einer erzählung geht
- ja und?
- zwischendurch sehr nachdenklich geweint

was auch ganz offensichtlich war: eine geschichte, wie die von homo faber
- "zusammenbruch eines weltbildes"
- "verteidigung eines selbstbildes"
- ringen um verständnis
ist so jahrzehnteweit weg. die geschichte ist gar nicht mehr denkbar. keine beliebige person kann ein konsistentes weltbild mehr haben, es sei denn: schlecht informiert.
- sein schweigen wäre kein: nicht die sprache finden
- kein widerspruch mehr zwischen rationalismus und metapher
- ein widerspruch, aber beides vorhanden
- oder rationalismus als metapher
dieses konzept von identität läßt auf der bühne kein subjekt, sondern allenfalls einen charakter, eine biographie erscheinen
- "skizze eines verunglückten"
- johnson?
- vermißt hier irgendjemand das subjekt?
- ja: als virtuelles

- in der ZEIT war doch jüngst ein kurzer artikel gegen das inzestverbot
- was dann wohl geschehen wird?
- das ist backlash argumentation

später ein gespräch über die dramatisisierung: das die idee wäre, die form aus dem einen medium in ein anderes zu übertragen, daß also die aufgabe wäre, zu bestimmen, was homo faber als form des romans ist und wie diese form im medium theater herzustellen wäre
- was, zum beispiel, ist eine rechtfertigung auf der bühne - etwas anderes, als jemanden sich rechtfertigen zu lassen in einem text?

- über die inszenierung schreibst du sonst nichts
- ich wollte nur schreiben über das, was interessant war

und dann hatte man den perfekten raum, um party zu machen, und musik da, und später sogar noch mehr zu trinken, aber keine leute, und rauchen vor der tür.

Donnerstag, April 10, 2008

Für wenn (3)

"aber vielleicht liegt alles an unseren ziehmlich seltsamen gewohnheiten", dass ich den ontologischen status des textes, von textorten und textfiguren,fiktionen und erzaehlungen als erfindung eines kuenstlerischen subjektes begreifen soll.
- "was wollte uns der autor damit sagen"

der erinnerung raeume ich doch ein verhaeltnis zur welt ein. ebenso der vergegenwaertigung., dem nachschauen, dem ueberpruefen. selbst der vorstellung
- stell dir vor
- ein gedankenexperiment
und eine skulptur kann ich beobachten und zugleich und danach sie als beobachtung eines kuenstlers beobachten.

aber weil der text im medium der schrift
- im medium der sprache
arbeitet, und weil es aus sprache gemacht ist
- aber doch nicht nur?
denke ich, es sei nichts anderes als sprache. das waere aber so, als sagte ich, der baum vor dem zugfenster sei nur der visuelle eindruck eines baumes vor dem zugfenster.
genau das aber heisst nicht: sehen. ich sehe den baum, nicht das bild des baumes oder mein sehen des baumes.
und warum sollte das beim text anders sein?
wenn ich schreibe, gebrauche ich doch den unterschied zwischen information und mitteilung
- d.h. dem was und wie
und dieses was ist ausserhalb der sprache (wie ein baum ausserhalb meines sineseindruckes)
- du meinst also, johnson koennte also garnicht ueber cresspahl oder jerichow schreiben, wenn diese "bloss" worte waeren, oder bloss - ja was?
- jedenfalls koennen jerichow oder gesine nicht innerhalb seines schreibens sein, wenn er von ihnen schreibt.
- und warum dieses modelling, dieses zuschreiben von faktualem auf eine aeussere welt mit einem grundsaetzlich anderen ontologischen status versehen als der sinneseindruck eines baumes?
- gibt es einen sprachsinn, einen weiteren sinn, wie den hoersinn oder den tastsinn?
- dennoch ist es erfunden
- es ist von einem menschen gemacht : unter anderem deswegen ist es ein kunstwerk und nicht welt
- als kunstwerk ist es welt : so oder so
- meinst du, die sprache kann ein virtueller sinn sein, d.h. die funktion eines sinnes uebernehmen?
- "seine tastende ausdrucksweise"
- "sieh die kraniche dort oben"

für wenn (2)

da beschreibt also einer (johnson), der jahrelang umgang hatte mit seinen figuren, wie er sie in diesem verhältnis erlebt, und jemand anderes sagt: aber "in wirklichkeit"
in der wirklichkeit:
daß das virtuelle auf eine simulation abziele, die der leser/user mit der wirklichkeit verwechsele, verwechseln solle - dieser vorwurf der täuschung (der der literatur schon lange, der dem roman vor 150 jahren , und der online-games jetzt gemacht wird) trifft auf keine der beiden seiten zu: auch world-of-warcraft spieler holen sich was zu trinken aus dem kühlschrank, mehr noch: in den foren wird der technische gebrauch des mediums diskutiert
- das habe ich, zum beispiel, selten in anderen kontexten beobachtet: daß in einem forum zur hotelbewertung die 'technischen'/physiologischen oder kulturellen vorraussetzungen der wahrnehmung eines hotels diskutiert werden
und der spaß ist vom technischen stand der simulation auch unabhängig
- ein paintballfeld neuerer art mit seinen genormten hindernissen und deckungen : anleihen an die konkrete kunst oder an ein PC spiel aus den 90ern?
und auf seiten der designer oder programmierer geht es doch auch darum, ein design
- eine ästhetik?
zu erfinden, daß nicht wirklichkeit simuliert, sondern
das virtuelle ist funktional, als funktion von etwas drittem schafft es etwas, daß wirklich ist
- denn die kommunikation unter virtuell anwesenden schafft etwas, daß die funktionen der kommunikation unter real anwesenden einnimmt
- kompliziert
jerichow ist virtuell, gesine cresspahl ist virtuell
- genauer gesagt: auf der ebene der fiktion ist jerichow real/faktual, ist gesine cresspahl real/faktual...
johnsons einstehen für die "souveräne partnerschaft" des verfassers und seiner figuren, verweist über das fiktive hinaus: jerichow ist nicht fiktiv, es ist nicht nur auf der ebene der fiktion faktual. es ist aber auch nicht real. jerichow ist virtuell, insofern es in der wahrnehmung des verfassers/lesers die funktion einer welt einnimmt
- als mögliche welt oder als welt?
- insofern es als funktion faktuales in der wahrnehmung
- kompliziert
mich beschäftigt die möglichkeit, dinge zu erfinden, die als umwelt funktionieren, ohne es zu sein, d.h. als andere, anderes, als außen, oder uneinholbare komplexität, gerade weil es nicht außen, uneinholbar oder anderes ist
- und das auf der ebene der wahrnehmung
zu sagen: jerichow, gesine cresspahl: das sind simulationen, die sind ja nicht wirklich, trifft den sachverhalt genau deswegen nicht, weil sie funktional wirklich sind. und zwar nicht nur auf der ebene der fiktion, wo sie faktualen status haben, sondern eben auch in der wahrnehmung.
- ich finde nicht, daß du jetzt sagen könntest, du hättest, was du schreiben wolltest, klar gemacht. ist nur so ein eindruck

Mittwoch, April 09, 2008

instant_usf

biofertigpizza enttäuscht in der kategorie pizza, und erst recht in der kategorie fertigpizza.
- fertigpizza, pizza: geschmacksrichtungen wie auch waldmeister.
- ich hab hunger auf pizza, auf fertigpizza
- auf ravioli aus der dose
- auf ein fertigbaguette
- ich mag instant espresso
usf.

in kaufhäusern wird immer das, was ich wirklich brauche, als restposten oder sonderangebot verkauft, weil ich der einzige bin, der es braucht
- das es die anderen dinge, die man braucht, nicht gibt: darüber
wundert man sich nicht

ersatzverschlüsse kosten hab so viel wie die trinkflasche in neu, das gibt mir die möglichkeit, mir die dreimal so teure special-edition der traditionsreichen marke in superflach zu kaufen

es geht ja nicht mehr darum, industriell gefertigte massenware zu bekommen, sondern in der industriell gefertigten massenware
- "ich bin doch nicht blöd"
- das wahre für mich
- die ware für mich. label: schüttelreimkrititk
- was haben heinz ehrhardt und jelinek gemeinsam?
- kennt noch jemand jelinek?
- oder auch: industriell gefertigte ware, die niemand braucht und jeder will
- die jeder barucht, wenn er sie hat, aber nicht davor
- die sich jeder wünscht, wenn er sie hat
- wunschindustrie
- was war nochmal der einwand gegen industrie
- aber für wunschmaschinen
- und magst du auch die idee des studiosystems so gerne

Montag, April 07, 2008

sinntragend

jeden tag kaufe ich mir die zeitung, spätestens auf dem heimweg abends, und lese sie dann nicht. (weißt aber schon, welche sehnsucht damit gemeint ist

Sonntag, April 06, 2008

"was wo?" als sonntägliche arbeit

in alphabetischer reihenfolge
-absichtserklärungen, oder was?

beim lesen von

literatur, bücher, texte. call it "besprechungen", aber auch bemerkungen zu solchen nebenbei

betrachten

bildende kunst, bemerkungen zu ausstellungen und veranstaltungen. call ist "rezensionen"

buch der freunde: zum

zu einer textgruppe, die das ist, was ich zur zeit literarisch mache, und die den arbeitstitel "buch der freunde" trägt.

das_anderes

"... oder was/ ordnung noch hieße WO VERMUTET/ DA GEFUNDEN und jedesmal liegt/ an der selben stelle anderes es/sperrt sich etwas gegen die nischen/ und fächer..."
- ok, man hätte das label auch: 'verschiedenes' nennen können
- andererseits: "das" : es geht schon um was bestimmtest, nur jedes Mal anderes

die geschichte der anderen
"und dann dachte ich auch noch: vielleicht könnte man "echolot"artig was machen, ein blog, wie das eine label, welches es auf BEISEITE gibt: "die geschiche der anderen" : ein blog also aus emails, smsen, chatprotokollen - vielleicht auch gedacht an kippenberger "wie es wirklich war": man sammelt aus dem täglichen material der anderen über jemanden, und montiert daraus"
(http://beiseite.blogspot.com/2008/03/angemessen-weiss-ich-nicht-und.html)

kino

kino, filme, bemerkungen dazu, call it "kritiken"

perfectly honest

"But I wanna just take this time out to be perfectly honest/ …/ And just know that I grow colder the older I grow/ … / So sayonara, try tomorra, nice to know ya"

(eminem, the emnem show, hailie's song, vers 3)

oder auch:
"ich kann mich mit der analyse kurz fassen: das war nix."
(thomas schaaf)

reisebilder

selbsterklärend, denken Sie nicht?

t-shirt sentenzen

"the revolution is just one t-shirt away"
und ähnliches.

tastsinn sozial

eine bestimmte art, das soziale AUFZUFASSEN
als "modell" der wahrnehmung und analyse wird der tastsinn seltener gebraucht als das visuelle, das auditive oder selbst der olofaktorische sinn.

theater_ltd

theater, aufführungen, stücke, bemerkungen dazu, call it "kritiken"
- limited : weil?
- ach komm

theoriesinn

oder auch "theoretische neigungen". oder auch "theorie im vorbeigehen". oder auch: tuismus. alles was mit theorie, theoretischem denken und
- aber nicht konsistent
- nee.

aufgelöste labels:

moralische kalküle

stehen jetzt unter "theoriesinn", auch.

ein kalkül besteht in der logik aus festgelegten, in allen schlüssen vorrausgesetzten sätzen sowie umformunsregeln. auf diese weise werden in einem logischen kalkül aus vorhandenen formeln wieder neue gebildet.
"<über den daumen gepeilt>: MORALISCHE KALKÜLE: kein wert, kein gesetz. anzuwenden aber auf eine situation oder mehrere situationen. die verschiedenen kalküle, die einer anwendet, können durchaus untereinander konkurrieren. es gibt keine regel, welche kalküle auf welche situation anzuwenden sind. auch sind kalküle weder entscheidungen ... noch allgemeine regeln. kalküle sind nicht wahr oder falsch. sie sind operationen. moralische kalküle bringen moralität (des verhaltens) hervor. es geht also um jenen typus kalkül, der antworten auf die frage 'was soll x tun?' im feld des moralischen produziert."
http://beiseite.blogspot.com/2008/03/moralischer-bankrott.html

zugehmann
jetzt: theater_ltd
zusammengesetzt aus: cleaner und zuschauer
- sollte witzig sein, hm?

es ist ein weites feld.

Samstag, April 05, 2008

Than Meets the Eyes

tuymans, haus der kunst: man betritt den ersten raum - und erfasst
- es erfasst einen
- es erfasst mich
- und ich erfasse
: das licht, die hängung, DAS AUSGEWASCHENE

das alles in verschobenem licht
- verschoben wie man autos, waffen und sinn verschiebt
- schiefe assoziation
- farbverhältnisverschiebung : druckverhältnisse ändern sich, nicht die druckverhältnisse der luft, sondern die lichtdruckverhältnisse
- schiefe metapher
- metapher: wörtlich: transport

leider gewöhnen sich die augen viel zu schnell. nach einer pause mich erneut hineinbegebend erlebe ich dann schon das ephemere dieses sinneindrucks.

Freitag, April 04, 2008

müdigkeit

seit stunden keinen café, keinen tee. spazierengewesen. anwesend sein,
wie ich einschlafe - was mir geschieht, während das bewußtsein (das
körperbewusstsein auch) schwindet. 'ich bin müde' läßt sich von sich
denken. ich werde eingeschlafen sein nicht. doppelter eintrag im
register: meine augen fallen mir zu, ich schlafe ein, aber eine
vorstellung davon, was wäre, tränke ich einen café, habe ich auch: ich
bin müde und bin doch auch der wachende

gjsz

schlechte zeiten für den guten jungen.

Donnerstag, April 03, 2008

"www.eine-bruecke-fuer-[ORTSNAME] .de"(c)

"eine brücke für [Ortsname] ist eine brücke für uns."


kurze skizze eines social-arts-projektes:

PROBLEMSTELLUNG:
wie in den meisten deutschen staedten gibt es auch in ... zuwenige brücken, unter denen man schlafen kann:
- entweder gibt es aufgrund bloß geographischer/topologischer gegebenheiten keine brücken
- oder diese sind zu niedrig
- oder die anzahl der nächtigungsplätze unter brücken entspricht insbesondere bei feuchten wetterverhältnissen nicht der nachfrage.

"eine-bruecke-fuer-... .de"(c) nimmt dieses problem auf, und wendet die konkrete bedarfslage zum besseren.
"eine-bruecke-fuer-... .de"(c) setzt ein sichtbares und wirksames zeichen für das verbindende zwischen jenen menschen, die unter brücken schlafen, und jenen, die es nicht tun.


DAS PROJEKT "eine-bruecke-fuer-... .de"(c)

im rahmen eines städtebaulichen wettbewerbes wird eine strasse ausgewählt, die durch eine brücke überspannt oder ersetzt zu wird.
zur findung der konkrete einzellösung wird ein architekturwettbewerb international ausgeschrieben.


in beiden wettbewerben gelangen folgende kriterien zur anwendung:

1. die brücke soll in einem stadtteil stehen, in dem sich bislang keine brücke findet. durch dieses kriterium werden eine vielzahl positiver effekte zur stadtteilbelebung gesichert:
- Folge-BAUPROJEKTE unter dem markennamen "leben wie am fluß"(c) machen das viertel für eine vermögendere schicht attraktiv.
- der stadtteil erhält ein TOURISTISCHES ZIEL.
- GASTRONOMIE (jeder preisklasse, vom würtchenstand bis zum brücken(-strassen)cafe) und
- HANDEL (insbesondere andenkenläden, outdoor-bedarf im niedrigpreissegment, discount-supermärkte)
siedeln sich an.
insbesondere ist auch die ansiedlung von kleingalerien und modedesign-geschäften wahrscheinlich, die diesen "anderen ort" für ihr kreativ-geschäft nutzen werden, und die auch andernorts schon wesentlich zur stadtteilaufwertung (greenwich-village, westend) beigetragen haben.

2. die brücke sollte an einem ort stehen, der ideale bedingungen für die nächtigung aufweist: kaum nächtlicher verkehr (ruhebedürfnis der nächtigenden), gute luft, gute erreichbarkeit mit öffentlichen verkehrsmitteln, in denen selten kontrolliert wird (strassenbahnen).

3. der ort unterhalb der die brücke sollte nicht einsehbar sein, um die privatsphäre der nächtigenden wie der anwohner zu sichern. durch diese vermeidung von potentiellen konfliktfeldern wird zu einem guten sozialen klima, und implizit ausschließungsmechanismen vorgebeugt ("wen man nicht sieht, kann man nicht ausschließen")


PUBLIC-PRIVATE-PARTNERSHIP

- aus stadtentwicklungsperspektive könnte aus den o.a. gründen ein ort an der peripherie ideal sein. "eine-bruecke-fuer-... .de"(c) wäre so zugleich ein brückenstein für die erschließung des stadt-umlandes.

- "eine-bruecke-fuer-... .de"(c) bringt als architektonisches kunstwerk kunst in den öffentlichen raum. die erschließung eines öffentlichen platzes als nächtigungsort kann im sinne der "reclaim the streets"-bewegung auch als soziales kunstwerk verstanden werden.

- deutsche brückenbau-ingenieure sind weltweit anerkannt. "eine-bruecke-fuer-... .de"(c) birgt die möglichkeit, neue wege im brückenbau aufzuweisen. die entkoppelung des brückenbaus von bloß geographischen/topologischen bedingungen erschließt der deutschen brückenbauindustrie ein neues expansionsfeld.

- mit der entwicklung NÄCHTIGUNGSOPTIMIERTER BRÜCKEN wird ein neuer technologiezweig entwickelt, der in den kommenden jahren weltweit auf eine stabile oder sogar steigende nachfrage trifft.

- der bau einer brücke kann durch strukturmittel finanziert werden, ausgaben können im rahmen eines staatlichen konjunkturprogrammes erbracht werden. insofern ist "eine-bruecke-fuer-... .de"(c) auch eine regionalen wirtschaftsförderungsmaßnahme.

- durch eine verbesserung der nächtigungbedingungen kann innerhalb der hier relevanten zielgruppe mit einer steigerung des gesundheitlichen wohlbefindens gerechnet werden; hieraus ergibt sich eine entlastung der krankenkassen und der sozialen sicherungssysteme, die indirekt allen nettozahlern dieser kassen zu gute kommt.

so kann "eine-bruecke-fuer-... .de"(c) nicht nur auf eine breite akzeptanz hoffen, sondern auch auf nachhaltig positive wirkungen im sozio-ökonomischen bereich.

___
www.eine-bruecke-fuer-... .de

Mittwoch, April 02, 2008

Für wenn

"uwe johnson: für wenn ich tot bin" lesend wundere ich mich darüber, daß es den ort jerichow nicht geben solle
- ich weiß nicht, ob ich einem anderen buch so sehr wirklichkeit zuspräche, wie johnsons jahrestagen.
- ".../ was wäre das was realer ist / als ein buch der wind in / einer zu faltenden zeitung.../ ..."

und die stadt new york schon (die gute tante new york times hingehen nicht, oder doch?). was unterscheidet
- in ihrem ontologischen status
new york und jerichow?

eine einteilung von orten:
mögliche oder denkbare oder wirkliche orte, die es in der welt nicht gibt, und orte, die es nur als mögliche oder denkbare oder wirkliche gibt, als die sie sich in der welt auffinden lassen.
- new york könnte man nur erzählen (erzählen wie erfinden), weil es es gibt?

unseld berichtet, johnson habe ihm auf die frage, wie er auf den namen gesine cresspahl gekommen sei, erzählt, cresspahl "klinge zwar ordentlich mecklenburgisch, aber es gebe dort keinen cresspahl und ihm sei der name auch nie vorgekommen."

johnsons hartnäckigkeit, mit der er in den "begleitumständen" die "ebenbürtigkeit" der literarischen figuren mit dem "urheber", die "souveräne partnerschaft" gesine cresspahls mit dem "verfasser" expliziert
- es geht doch um ungefähr folgendes: welchen ontologischen status räumen wir dieses gebilden ein?

von da aus dachte ich über den begriff des virtuellen nach, den unterschub der täuschung, der simulation, der damit verbunden wird

Dienstag, April 01, 2008

angemessen? weiss ich nicht. und aphorismen treffen finde ich oft daneben, weil sie gut klingen wollen, und dann treffen sie um die ecke doch noch.

Betreff: Re: Ideen
Datum: Tue, 01 Apr 2008 01:51:38 +0200

> literatur im netz: wie nicht als blog, wie nicht von buch
> oder bühne/lesung ausgehen?
- mir erscheinen die text-automaten nichts vom netz wiederzugeben
- die leute schreiben sich emails, sie lassen sie nicht generieren

> oder auch die nach-und-nachveröffentlichungen
- jelinek?
> im netz: was hat ein text davon
- was habe ich davon?
- halts maul
> nicht jederzeit gelesen werden zu können
- und nicht überall und auf jede weise zuende gelesen werden zu können
- offenes kunstwerk?
- das wäre ja auch ein ausgang

wir saßen im cafe und sprachen miteinander statt zu skypen
"wir sprechen nicht, wie wir skypen"

beim wiederlesen von skype-protokollen: es entsteht dort doch etwas neues, keine gesprochene, keine schriftsprache. vielleicht könnte man sich dem zuwenden: den sprachlichen formen, die in der gaunersprache des netzes entstehen.
- und links dann als die begleitende geste
- links im sinne von links oder von links?
- im sinne von web-links
- oder im sinne von inneren links
- innere links: ganz schlechtes deutsch

> und dann dachte ich auch noch: vielleicht könnte man "echolot"artig
> was machen, ein blog, wie das eine label, welches es auf BEISEITE
> gibt: "die geschiche der anderen" : ein blog also aus emails, smsen,
> chatprotokollen - vielleicht auch gedacht an kippenberger "wie es
> wirklich war": man sammelt aus dem täglichen material der anderen
> über jemanden, und montiert daraus