Donnerstag, September 11, 2008

heldenlieder II

glücklich das land, das keine helden braucht. überlegungen zu entscheiden innerhalb einer nicht-heroischen ethik

I
eine nicht-heroische ethik zielt geht nicht von allgemeinen werten aus, und zielt nicht auf ein allgemeines wohl. der einzelne vertreter oder die eine einzelne entscheidung vertritt nie ein allgemeines prinzip.
die gründe anderer, andere entscheidungen zu treffen, werden nicht aus allgemeinen gründen bekämpft.

II
jede entscheidung kann auch jemand anderer treffen; jede entscheidung ist ersetzlich. keine entscheidung könnte nur (auf grund des könnens, der erfahrung, der individualität) von einer bestimmten person getroffen werden, jede entscheidung ist von einer vielzahl anderer entscheidungen abhängig. keine entscheidung muss getroffen werden.

III
eine nicht-heroische ethik versucht immer, ihre ziele mit minimalen mitteln zu erreichen

IV
tertium datur. entscheidungen des typs "auf-leben-oder-tod", also innerhalb eines entweder-oder schemas, werden abgelehnt und als multi-optionale entscheidungen umformuliert. es gilt zumindest: entweder - sowohl als auch - keines von beiden - oder. tatsächliche entweder-oder-entscheidungen werden daran gemessen, ob nach ihrer entscheidung möglichst viele optionen offen stehen

V
entscheidungen sind jederzeit zu revidieren. es ist zu vermeiden, nicht-revidierbare-entscheidungen zu treffen. existentielle, nicht-revidierbare ereignisse (leben/tod) werden als banal betrachtet.