Mittwoch, September 17, 2008

wie man mitteilt, daß man smart ist

herr b. durchschaute jeden seiner angestellten. er wußte von jedem, wie er ihn zu behandeln, wie er den einen anzupacken, und den anderen zu locken hatte. herr b. war smart. er konnte auf jeder klaviatur spielen (er war so ein mensch). man konnte über herrn b. sagen, was man wollte. er wußte mit kritik umzugehen. und auch eine schwierige situation in eine wertvolle erfahrung zu verwandeln.

herr b. hatte nur ein problem. er wußte nicht, wie er es den menschen in seinem umfeld mitteilen sollte, daß er so smart war. es war nicht nur der wunsch nach anerkennung, der ihn dazu trieb (aber herr b. war ehrlich genug, auch dies zuzugeben). herr b. war auch der überzeugung, daß es seine mitarbeiter beruhigen werde, wenn sie wüßten, wie geschickt und angemessen herr b. mit jedem umzugehen verstand. außerdem dachte herr b., daß es seinen hohen ansprüchen an sein eigenes verhalten nicht entspräche, sich in diesem punkt nicht offen, nicht transparent zu verhalten.

seinen angestellten, mitarbeitern, und -menschen erschien herr b. so: bei jedem satz von ihm vermuteten sie einen hintergedanken (den herr b. tatsächlich immer hatte). sie hatten den eindruck, mit ihren anliegen bei ihm "nicht durchzukommen". sie fühlten sich nicht ernst genommen.