Freitag, Juli 04, 2008

Drei Bücher

drei bücher unter anderem gelesen. beziehe zwei der bücher auf einen gedanken aus dem dritten.


dath ("maschinenwinter") analysiert die behauptung, "eigentlich sei es in den künsten schon immer nur ums explizitmachen der interferenzmittel gegangen - "die sprache spricht" ... im dichter et cetera gegangen ...
das schien mir stets in tollpatschiger weise den unterschied zwischen büchern, die tatsächlich von sprache handeln, und solchen, in denen es um quasare, walfische, allegorien der kapitalistischen gesellschaft oder die wetterhexe rumpumpel geht, zu vernachlässigen."

"alles was wir geben mussten" von kazuo ishiguro gelesen vor einigen wochen; lese gerade "bro" von sorrokin.
die beiden bücher haben ähnlichkeiten: sie nehmen den ton realistischer romane auf (wie broch im ersten teil der schlafwandler), um von irrealen dystopischen zukünftigen dingen ("alles was wir geben mussten") oder historisch phantastisch albernen dingen ("bro") zu erzählen; beide bücher nehmen einen ton auf,
- call it ironisch
- schwarzer humor
um zwischen autor (den es auf der ebene der fiktion nicht gibt) und ich-erzähler zu differerieren, und aus dieser differenz mich als lesenden zu einer haltung
- jaja
im prinzip klar.
- durchschaubar
"alles was wir geben mussten" langweilt zwischendurch, durch die vorhersehbarkeit des verfahrens vielleicht, vielleicht auch einfach nur, weil ishiguro nicht schreiben kann wie austen
- aber broch wie fontane
- und sorrokin
- wie cechov und dostojewski und puschkin
- und wie sorrokin

stimmen


man könnte daths gegenargumentation so weiterführen (seine argumentation ist sehr klar und sehr fein und verweist auf das unanschauliche zum beispiel der zeitgenössischen physik) :

bücher unterscheiden sich auch in dem, um was es geht (oder auch: welche geschichte erzählt wird). aber gerade, weil alles, was nicht sprache ist, in büchern durch sprache hergestellt wird
- die sprache spricht, was soll denn sonst bitteschön sprechen?
ist die sprache das material, und
- so, und jetzt kommt die sache mit den goldenen plugs
- steckern
- die goldenen stecker der stereoanlage und der goldene ring am finger: beide sind aus dem selben material, aber verarbeitet sollten beide gut sein
- gute bücher sind gut

wetterhexe rumpumpel: angefangen cornelia funke zu lesen. ich meine es ernst.