Sonntag, Juli 27, 2008

kleine kulturgeschichte des konfliktes

auf dem nachttisch fand sich goetz zehnjahrealtes netztagebuch
- ist viel älter seine jahre, es verdankt den grad seines vergangenseins nicht eigentlich der zeit
- danke, weiter
wemzudank gibt es txt-dateien und die suchfunktion. vor dem einschlafen hatte ich

Mittwoch, 10.6.98, Berlin.
841. Morgens fiel mir ein, warum die Streit-Szene von gestern nicht gelingt: ich kann keine Konflikte darstellen, weil ich kein soziales Leben führe. Aber das heißt ja, daß ich dann überhaupt keine Stücke schreiben kann?

gelesen, und gedacht: man müsste eine kulturgeschichte des konflikt-begriffes schreiben
- πόλεμος πάντων μὲν πατήρ ἐστι.
- es reicht
, spezifischer: eine kleine geschichte des konfliktbegriffes und der dramentheorie
- noch genauer: des konfliktbegrifes und der schauspieltheorie.
, also wie der begriff von konstantin sergeevič methodisiert und naturalisiert wurde
- du zitierst aber rum
zur grundlage wurde, um anton cechovs dramen spielbar zu machen. siehe theaterroman von bulgakov
- es reicht
sprich: wenn zwei könige aufeinander einschalgen in irgendeinem historienstueck, brauche ich keinen konflikt analysieren. aber wenn ein schriftsteller und ein hausmädchen tee trinken, dann muß ich annehmen, allem liege ein konflikt zu grunde, um der szene überhaupt einen dramatischen wert
- hier beist es sich in den schwanz
- es wäre ja auch noch zu schreiben, diese kulturgeschichte
- dein akku ist alle