Freitag, April 11, 2008

des technischen zeitalters

homo faber in der lokremise st. gallen gesehen. ich bin überrascht, daß der text
- du setzt also fort von gestern?

eine qualität als handlungsabfolge
- call it: erzählung.
das also homo faber eine gute geschichte ist
das die eigenlogik der erzählung
- und nicht nur als nachbildung antiker mythen
- und wie ist das mit diesen antiken mythen. sie sind doch auch erzählungen, bevor sie mythen sind
- du meinst, du weißt, was das ist, eine erzählung, und worin ihre qualität als erzählung liegt
- ich meine, ich weiß was eine erzählung ist, und ihre qualität
- das und nicht jenes erzählen
- was erzählen?
- wozu wird das erzählt?
- labov meint ja, daß das, was in der erzählung auf ein "ja und?" antwortet, durch alle phasen einer erzählung geht
- ja und?
- zwischendurch sehr nachdenklich geweint

was auch ganz offensichtlich war: eine geschichte, wie die von homo faber
- "zusammenbruch eines weltbildes"
- "verteidigung eines selbstbildes"
- ringen um verständnis
ist so jahrzehnteweit weg. die geschichte ist gar nicht mehr denkbar. keine beliebige person kann ein konsistentes weltbild mehr haben, es sei denn: schlecht informiert.
- sein schweigen wäre kein: nicht die sprache finden
- kein widerspruch mehr zwischen rationalismus und metapher
- ein widerspruch, aber beides vorhanden
- oder rationalismus als metapher
dieses konzept von identität läßt auf der bühne kein subjekt, sondern allenfalls einen charakter, eine biographie erscheinen
- "skizze eines verunglückten"
- johnson?
- vermißt hier irgendjemand das subjekt?
- ja: als virtuelles

- in der ZEIT war doch jüngst ein kurzer artikel gegen das inzestverbot
- was dann wohl geschehen wird?
- das ist backlash argumentation

später ein gespräch über die dramatisisierung: das die idee wäre, die form aus dem einen medium in ein anderes zu übertragen, daß also die aufgabe wäre, zu bestimmen, was homo faber als form des romans ist und wie diese form im medium theater herzustellen wäre
- was, zum beispiel, ist eine rechtfertigung auf der bühne - etwas anderes, als jemanden sich rechtfertigen zu lassen in einem text?

- über die inszenierung schreibst du sonst nichts
- ich wollte nur schreiben über das, was interessant war

und dann hatte man den perfekten raum, um party zu machen, und musik da, und später sogar noch mehr zu trinken, aber keine leute, und rauchen vor der tür.