Donnerstag, April 10, 2008

Für wenn (3)

"aber vielleicht liegt alles an unseren ziehmlich seltsamen gewohnheiten", dass ich den ontologischen status des textes, von textorten und textfiguren,fiktionen und erzaehlungen als erfindung eines kuenstlerischen subjektes begreifen soll.
- "was wollte uns der autor damit sagen"

der erinnerung raeume ich doch ein verhaeltnis zur welt ein. ebenso der vergegenwaertigung., dem nachschauen, dem ueberpruefen. selbst der vorstellung
- stell dir vor
- ein gedankenexperiment
und eine skulptur kann ich beobachten und zugleich und danach sie als beobachtung eines kuenstlers beobachten.

aber weil der text im medium der schrift
- im medium der sprache
arbeitet, und weil es aus sprache gemacht ist
- aber doch nicht nur?
denke ich, es sei nichts anderes als sprache. das waere aber so, als sagte ich, der baum vor dem zugfenster sei nur der visuelle eindruck eines baumes vor dem zugfenster.
genau das aber heisst nicht: sehen. ich sehe den baum, nicht das bild des baumes oder mein sehen des baumes.
und warum sollte das beim text anders sein?
wenn ich schreibe, gebrauche ich doch den unterschied zwischen information und mitteilung
- d.h. dem was und wie
und dieses was ist ausserhalb der sprache (wie ein baum ausserhalb meines sineseindruckes)
- du meinst also, johnson koennte also garnicht ueber cresspahl oder jerichow schreiben, wenn diese "bloss" worte waeren, oder bloss - ja was?
- jedenfalls koennen jerichow oder gesine nicht innerhalb seines schreibens sein, wenn er von ihnen schreibt.
- und warum dieses modelling, dieses zuschreiben von faktualem auf eine aeussere welt mit einem grundsaetzlich anderen ontologischen status versehen als der sinneseindruck eines baumes?
- gibt es einen sprachsinn, einen weiteren sinn, wie den hoersinn oder den tastsinn?
- dennoch ist es erfunden
- es ist von einem menschen gemacht : unter anderem deswegen ist es ein kunstwerk und nicht welt
- als kunstwerk ist es welt : so oder so
- meinst du, die sprache kann ein virtueller sinn sein, d.h. die funktion eines sinnes uebernehmen?
- "seine tastende ausdrucksweise"
- "sieh die kraniche dort oben"