Samstag, März 01, 2008

über das verhältnis von dialog und gezeigtem vorgang

ich hatte erwartet, dass kino gefüllt vorzufinden.
- immerhin kinostart des oscar-sensations-films, nicht?
an der kinokasse dann nur n paar jungs, die sich zwischen john rambo und mister brooks enscheiden.

das ist seltsam an dieser stadt (aber da gibt es wohl noch einige ähnliche): zu den festivals überlaufen sie die kinos und theater, dazwischen scheint sich niemand so recht dafür zu interessieren. und das meine ich ohne einen vorwurf zu erheben: meine eigene aufregung, vorfreude fand keinen widerhall: folge: gefühl von nerdhaftigkeit. da hätten wir ja auch gleich OmU gucken können. wollte ich eh. der saal und die leinwand, und der platz dazwischen nahmen mich dann gütig auf, wie immer. kino - öffentlicher ort der asozialen.

nach dem kino saßen wir im cafe und tranken ergeben, und diskutierten die beiden filme: 'no country for men' und 'there will be blood'. es ist genau umgekehrt: nicht wie man sagt, <über geschmack läßt sich nicht streiten>;. erst wenn man über GESCHMACK STREITEN, argumentieren kann, weiß man, man hatte es mit einem film zu tun.

- über 'there will be blood' wäre auch anderes zu sagen, als das, was hier gestern geschrieben wurde.

über den music-score, die einstellungen, das erzählen ohne dialog, gesprochenen text, die aufnahmen der landschaft. und ebenso über 'no country for old men': über das verhältnis von dialog und gezeigtem vorgang, zb. die abwesenheit der musik. und die anwesenheit der landschaft.

und von dort aus, wo man es also mit ETWAS zu tun hat; das, WIE es gemacht ist; wo es A THING geworden ist, kann man klar machen, warum das abzulehnen ist: filme und geschichten, die sich durch ihre charaktere abschließend erklären.

- was 'no country for old men' übrigens nicht tut.
- da gab es doch mal das wort von der charaktermaske?

ich mag/ich mag nicht: das ist nicht persönlich gemeint.