Sonntag, März 30, 2008

Die Selbigkeit des Dinges

im publikumsgespraech, dass sich nachbildern und nervenreizen zuwandte, legte mcclure zur projector performance dar: die reaktionszeit der iris, der netzhaut und so weiters ist - jedenfalls seinem biologiebuch nach - abhaengig von alter, geschlecht, und einigen weiteren faktoren

- schoen war ja auch dieses: jedenfalls meinem biologie-buch nach, vielleicht steh in deinem was anderes; ich ken mich nur ein wenig aus, ich habe bloss zwei jahre studiert

- bei wie vielen kaeme da der gegenteilige gestus: die wissenschaft sagt, und ich bin eigentlich biologe



es ging um die frage, auf welchen verhaeltnissen von dauer und rhythmus er seine loop-montagen aufbaut. da aber das nervensystem sich individuell unterscheide

- individuell: literally 'unteilbar'

- was individuell ist, hat mit nichts andere einen gemeinsamen nenner

- sind primzahlen individuen?



da nimmt man doch lieber die maschine, "die technik", die 24 bilder pro minute und ihre teiler.



bei luhmann (die kunst der gesellschaft) findet sich der satz: 'die selbigkeit des dinges (= des kustwerkes) ersetzt die uebereinstimung der meinungen'. mcclure ginge vielleicht noch einen schritt weter: die selbigkeit des dinges ersetzt die uebereinstimmung der wahrnehmungen



was mir so wahr an seiner position erscheint, ist: wenn man kunstwerke nicht als ausdruck einer person in einer "privatsprache" begreift,

- die es nach wittgenstein gar nicht geben kann



die projector performances waren alles andere als projektiv

es wird projeziert, aber eben nicht eine wie auch immer verstandene privat-ikonologie, -sprache, -mythologie, -gefuehlswelt

sie sind wirklich da, das ist das ding

: im gegensatz zu :

diesen kunstsachen, bei denen man einer bestimmten meinung sein muss, damit sie sind, die katalog- oder programmheftlyrik vorraussetzen, oder eine subkulturelle community, die statt einen code hervorzubringen sich gegenseitig einredet, da waere was