Sonntag, März 16, 2008

it's a world (1)

das drehbuch von paul laverty zu "it's a free world" ist musterhaft,
- als einwand
- das gibt eine drehbuchprofessur
- mit gratulation zur recherche
erinnert an EINEN strang von vielen des paten, oder auch an eastern promises u.ä.

anders gesagt: das thema beeinflusst die form der erzählung
- diegese?
- tollen wort
nur wenig. .

die these des films ist auch nicht weiter aufregend: in EUropa mitten gibt es eine dritte welt, eine schicht unter der unterschicht (in england: class) : leiharbeiter, rechtlos, ausgebeutet : eine wiederkehr des lumpenproletariats
- allerdings nicht als farce


in einem aufsatz zu rainald goetz's "abfall für alle" und johnsons "jahrestage" schlägt remigius bunia eine neue analyse für das vor, was als bezeichnet wird : unter realismus könne man jene beobachtungen eines kunstwerkes verstehen, die auf die welt angewandt werden können.
das bestürzende an einem film wie loach's "it's a free world" ist, dass er in genau diesem sinne realistisch ist. die qualität des films liegt nicht im drehbuch, nicht in der form des films, oder seinem schnitt
- obgleich der schnitt hervoragend ist
oder seiner these oder aussage.
bestürzend ist auch nicht der realitätseffekt (dass das, was zu sehen ist, mehr ist, als die erzählung braucht - wie in der welt - und man von daher glaubt, was zu sehen ist, könnte real sein).
bestürzend ist, dass die beobachtungen des films (und in bunias sinne kann dann auch das spiel einer shauspielerin eine beobachtung sein) auf die welt angewandt werden können. Dass also, was der film in seinem material beobachtet, um die ecke von wo ich bin wahrgenommen werden kann.

...

(- jetzt kino, morgen mehr)